ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt 38 -9,0 % auf 4,49 Mrd. Euro). Die Importe von Brennstoffen/Energien zeigten die größte absolute Abnahme, sie gingen um fast die Hälfte zurück (-46,8 % auf 0,51 Mrd. Euro). Die Exporte von bearbeiteten Waren (-12,3 %) sowie sonstigen Fertigwaren (-3,3 %) reduzierten sich ebenfalls. Zuwächse verzeichneten hingegen die chemischen Erzeugnisse (zu denen auch pharmazeutische Produkte zählen) sowohl bei den Importen (+7,2 % auf 1,70 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (+7,7 % auf 1,86 Mrd. Euro). Aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Juni 2020 Waren im Wert von 7,98 Mrd. Euro, Waren im Wert von 7,76 Mrd. Euro wurden in diese Länder exportiert. Gegenüber Juni 2019 gingen sowohl die Intra-EU-Importe (-6,2 %) als auch die Intra-EU-Exporte zu - rück (-5,6 %). Dies führte zu einer negativen Handelsbilanz mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,22 Mrd. Euro. Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im Juni 2020 auf 3,62 Mrd. Euro und verringerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,8 %; die Extra-EU-Exporte sanken um 4,9 % auf 3,73 Mrd. Euro. Die daraus resultierende positive Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,10 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1). Tabelle 2: Der Außenhandel Österreichs Jänner bis Juni 2020 Jänner bis Juni 2020: weiterhin deutliche Rückgänge bei Einfuhren Der Gesamtwert der Einfuhren von Wa - ren lag im Zeitraum Jänner bis Juni 2020 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria nominell bei 69,65 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 68,51 Mrd. Euro. Die Rückgänge in den Co - rona-Monaten März (Einfuhr: -8,4 %, Ausfuhr: -4,4 %), April (Einfuhr: -26,2 %, Ausfuhr: -23,9 %) und Mai (Einfuhr: -25,1 %, Ausfuhr: -25,6 %) trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung des bisherigen Be - richtsjahres bei. In der Corona-Periode März bis Mai 2020 gingen die Einfuhren (-19,8 %) und die Ausfuhren (-17,8 %) wesentlich stärker zurück als in der Gesamtperiode Jänner bis Juni 2020, wo die Importe um 13,0 % bzw. die Exporte um 11,7 % sanken. Das De - fizit der Handelsbilanz zeigte einen Wert von 1,14 Mrd. Euro, nach 2,44 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Die größten absoluten Rückgänge wurden wieder mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner Deutschland verzeichnet (Im- porte -13,5 % auf 24,24 Mrd. Euro, Exporte: -8,9 % auf 20,82 Mrd. Euro). Importseitig rückläufig war insbesondere der Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten (-26,7 %), Italien (-16,1 %), der Tschevchischen Republik (-14,8 %) und dem Vereinigten Königreich (-29,9 %). Exportseitig folgten auf Deutschland die Vereinigten Staaten (-15,9 %), Italien (-15,5 %), das Vereinigte Königreich (-21,9 %) und Ungarn (-16,0 %) mit den höchsten absoluten Abnahmen. Starke Zu wächse verzeichneten im Gegensatz dazu die Importe aus der Schweiz (+38,1 %) und Chi na (+1,8 %). Die Exporte in die Schweiz erhöhten sich ebenfalls (+1,6 % auf 3,82 Mrd. Euro). Aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert von 47,17 Eine aktive Handelspolitik ist ein entscheidender Motor für die Entwicklung eines internationalen Wirtschaftsstandortes wie Österreich“, so Wirtschaftsministerin Mar - garete Schramböck anläßlich des EU-Vietnam-Abkommens, es sei „gerade jetzt ein wichtiger Impuls für die Exportwirtschaft und öffnet den österreichischen und europäischen Unternehmen den Zugang zu einem stark wachsenden Markt.“ Mehr als 99 Prozent der Zölle auf Waren, die zwischen beiden Seiten gehandelt werden, wurden abgeschafft. Vietnam wird 65 Prozent der Einfuhrzölle auf EU-Ausfuhren beseitigen und die verbleibenden Zölle werden schrittweise über einen Zeitraum von zehn Jahren abgebaut. Die Vertragspartner ge - hen Verpflichtungen zur Absicherung eines Mrd. Euro (-13,9 %). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit -11,1 % ebenfalls einen Rückgang gegen - über der Vorjahresperiode und betrug 46,55 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union belief sich auf 0,62 Mrd. Euro, nach 2,46 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2019. Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2019 eine Abnahme sowohl bei den Importen (-10,8 % auf 22,48 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-12,9 % auf 21,96 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzpassivum mit Drittstaaten von 0,52 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2). n http://www.statistik.at/ EU-Handelsabkommen mit Vietnam hohen Schutzniveaus für Arbeits- und Um - weltstandards sowie beim Konsumentenschutz ein. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Österreich und Vietnam erhöhte sich zwischen 2009 und 2019 um 328 Prozent und betrug damit im letzten Jahr 1.252 Millionen Euro. Das bilaterale Dienstleistungsvolumen stieg zwischen 2012 und 2019 um 346 Prozent von 28 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro. „Österreich und Vietnam verbinden starke Handelsbeziehungen. Durch das Abkommen bauen wir für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer bestehende Hürden ab und schaffen bestmögliche Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Zu sam - menarbeit“, hält Schramböck fest. n https://www.bmdw.gv.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt Weg aus der Krise finden Deutschland und Österreich: Offene Märkte und globale Lieferketten als wichtige Strategie zur Bewältigung der Coronakrise Bei einer Pressekonferenz der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK) am 1. September 2020 in Wien beleuchteten zwei Experten aus dem Automotive-Sektor die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Perspektiven zur Bewältigung der Coronakrise aus Unternehmenssicht: Hans Dieter Pötsch, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG sowie Vorstandsvorsitzender der Porsche SE, und F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender des oberösterreichischen Industrie- und Technologieunternehmens Miba und Vizepräsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich. Für offene Märkte Die Coronapandemie belaste die deutsche und österreichische Wirtschaft zwar in einem „nie da gewesenen Ausmaß“, sagte Foto: DHK / Günther Peroutka Hans Dieter Pötsch, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich als auch für die österreichische Wirtschaft von großer Bedeutung für den Wohlstand 39 von den USA und China. Mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent im vorigen Geschäftsjahr ist Automotive der größte Geschäftsbereich der Miba. Foto: DHK / Günther Peroutka F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender Miba und Vizepräsident der IV Oberösterreich Hans Dieter Pötsch, doch es helfe nicht weiter, die Entwicklung in Schockstarre zu verfolgen. Vielmehr gehe es darum, in die Zu - kunft zu blicken. Die stabile und eng verflochtene Wirtschaftsbeziehung zwischen Deutschland und Österreich sei auch in Krisenzeiten ein Vorteil, so Pötsch. Er sei zuversichtlich, daß Deutschland und Österreich einen Weg aus der Krise finden werden. Generell gelte es, weiterhin für offene Märkte zu sorgen. Protektionismus und Re - nationalisierung der Produktion seien keine Lösung für die aktuellen Probleme. Pötsch: „Offene Märkte sind sowohl für die deutsche dieser Länder.“ In Deutschland hänge jeder vierte Arbeitsplatz am Export, in der Industrie sogar jeder zweite. „Das Zusammenbrechen von globalen Lie ferketten während des Lockdowns sollte uns nicht zu dem falschen Schluß führen, daß Protektionismus und Renationalisierung Antworten liefern können“, betonte auch F. Peter Mitterbauer. Gerade für ein kleines Land wie Österreich sei es essentiell, daß die Unternehmen ungehindert weltweit aktiv sein können. Für die in Oberösterreich beheimatete Miba Gruppe ist Deutschland weltweit der mit Abstand wichtigste Markt, gefolgt Einbruch in der Automobilindustrie Derzeit ist bei den weltweiten Automobilmärkten insgesamt von einem Umsatzrükkgang von 15 bis 20 Prozent auszugehen. Pötsch rechnet damit, daß der Trendverlauf der Automobilindustrie auch über dieses Jahr hinaus unter dem Vorkrisenniveau bleiben wird. Staatliche Hilfsprogramme zur Un - terstützung der Wirtschaft seien daher wichtig und richtig. Die Politik verdiene dafür Lob und Anerkennung, so Pötsch. Diese Hilfsprogramme hätten maßgeblich dazu beigetragen, die Situation in Deutschland, Österreich und in großen Teilen der Europäischen Union zu stabilisieren, so Pötsch. Hilfsprogramme nachjustieren Nun müßten alle Anstrengungen der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft darauf ausgerichtet sein, einen zweiten Lockdown zu verhindern. Zudem steige der Handlungsdruck, Firmenpleiten entgegenzuwirken: Insbesondere in der Zulieferindustrie werde die Lage für kleine und mittlere Unternehmen immer kritischer. Die Erwartung an die Politik sei daher auch, daß die bisherigen Konjunkturprogramme auf ihre Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden. n »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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