ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt 20 Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner Überreichung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an Prof. Bassam Tibi in der österreichischen Botschaft in Berlin (v.l.): Nationalratsabgeordneter Jakob Schwarz (G), Nationalratsabgeordneter Nikolaus Scherak (N), Nationalratsabgeordneter August Wöginger (V), Bassam Tibi mit Gattin, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (V) und Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer (F) nenminister Horst Seehofer zusammen. „Der enge Austausch mit Horst Seehofer ist mir persönlich sehr wichtig“, betonte Sobotka nach dem Gespräch. „Viele Entscheidungen des deutschen Innenministers haben unmittel - bare Auswirkungen auf Österreich. Be son - ders gilt dies für Fragen des Grenzmana ge - ments und für die Bereiche Asyl und Migration. Ein regelmäßiger Austausch ist daher von hoher Relevanz. Bei unserem heutigen Treffen stand natürlich auch der zunehmende Antisemitismus auf der Tagesordnung.“ Den Abschluß des Besuchs bildete ein Zusammentreffen der Delegation mit dem Präsidenten des Deutschen Bundestags Wolfgang Schäuble, bei dem unter anderem über die Erfahrungswerte und Lehren aus dem bisherigen Krisenmanagement der Covid-19-Krise und die Rolle von Parlamenten diskutiert wurde. Zur Sprache kamen auch EU-Themen, wie der Mehrjährige Fi - nanzrahmen und die Perspektiven der EU- Erweiterung am Westbalkan. Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (l.) und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka 70 Jahre Charta der Heimatvertriebenen Anläßlich der Verabschiedung der „Charta der Heimatvertriebenen“ vor 70 Jahren lu - den Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sowie der Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) am 11. September zu einer Veranstaltung ins Parlament, um zur historischen Einordnung der damaligen Ereignisse als auch zur Entwicklung von Perspektiven für die Gegenwart beizutragen. „Die Charta ist beispielgebend für den Geist eines neuen Europas“, hob der Nationalratspräsident in seiner Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen Veranstaltung zu 70 Jahre Charta der Heimatvertriebenen im Palais Epstein »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt 21 Eröffnungsrede hervor, „denn Flucht und Vertreibung sind noch immer allgegenwärtig“. Die Charta habe es geschafft, zu - rückzusehen und gleichzeitig nach vorne zu blicken. Nicht zu vergessen sei, so Sobotka, daß das Verfassen dieser Charta ein mutiger Schritt gewesen sei. Moderiert und eröffnet wurde die Veranstaltung von Norbert Kapeller, dem Präsidenten des Verbandes der altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ). Ka peller bezeichnete die Charta in seiner Eröffnungsrede als „Friedenserklärung“ der Heimatvertriebenen aus dieser Zeit. Der Verzicht auf Rache und Vergeltung sei wichtig gewesen und der Schutz des Vereinten Europas heilig. Historiker Arnold Suppan nahm die historische Einordnung der Charta vor und betonte, daß damit auch der Willen bekundet wurde, am Wiederaufbau Europas tatkräftig mitzuwirken. Wahrscheinlich, so Suppan, habe die Charta auch einen Aufstand der Heimatvertriebenen verhindert. Die Aufnahme der Vertriebenen habe sich chaotisch gestaltet und aufgrund des Nahrungsmittelmangels teilweise zu abwehrenden Haltungen seitens der ansässigen Bevölkerung ge - führt. Es seien jedoch jede Menge Handwerker gebraucht worden und dies habe zu einer raschen Integration der Heimatvertriebenen in die Berufswelt geführt. Schon 1947 hätten sie das Wahlrecht erhalten, 1952 folgte das Gleichstellungsgesetz und 1954 das „Gesetz zum Erwerb von Staatsbürgerschaft für Volksdeutsche“. Die rasche Einbeziehung der Flüchtlinge in Schule und in die Arbeitswelt habe ein entscheidendes Element dargestellt. Die Vertreibung sei ein Verstoß gegen die UN-Menschenrechtscharta gewesen. Volksgruppenpolitik der Gegenwart „Die Heimatvertriebenen dürfen nicht auch noch aus der Geschichte vertrieben werden“, sagte die Vertriebenen- bzw. Volksgruppen-Sprecherin der ÖVP, Gudrun Kugler. Nach ihren Erkenntnissen wüßten die Menschen heute viel zu wenig über das The - ma und es würde sich auch nicht bzw. nicht richtig dargestellt in den Geschichtsbüchern der Schulen finden. Die Abgeordnete stellte daher den Wunsch nach Überarbeitung der Lehrpläne in den Raum. Vonseiten der SPÖ hob Harald Troch in seiner Rede die Solidarität der Heimatvertriebenen mit ihren ehemaligen Heimatländern hervor. Die Charta enthalte, so Troch, ein Bekenntnis zu einem vereinten Europa, Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen Eröffnungsworte von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka Norbert Kapeller, Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich Am Rednerpult: der Historiker Arnold Suppan »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Passionsspiele St.Margarethen
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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