ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt 12 Foto: EFA / Andrei Pungovschi Forumspräsident Franz Fischler bei seiner Schluß- und auch Abschiedsrede rona-bedingt – nur 75 zugelassenen Gästen daraufhin, daß viele Probleme schon vor Corona virulent gewesen und ebenso mitkausal gewesen wären. Fischler unterstrich auch die Wichtigkeit des heurigen Forum- Mottos „Fundamentals“, unter das man etwa auch Menschenrechte, Umweltschutz, Ge - rechtigkeit sowie Vertrauen ins demokratische System subsumieren müsse. Das Forum Alpbach sei durch Corona jedenfalls „demokratischer geworden“, befand Fischler und wies auf die durch digitale Plattformen ermöglichte „Teilnahme“ rund um die Welt hin. Das seit 1945 bestehende Europäische Forum Alpbach geht heuer Corona-bedingt neue Wege und findet vorwiegend online statt. Viele hochrangige Gäste wie etwa UNO- Generalsekretär Antonio Guterres wollen per Zuschaltung an dem auf zwölf Tage verkürzten Forum teilnehmen. Unter den internationalen Gästen, die vorhaben, nach Alpbach zu reisen, finden sich unter anderen die spanische Außenministerin Arancha Gonzalez Laya, ihr luxemburgischer Amtskollege Jean Asselborn, die ungarische Justizministerin Judit Varga sowie Valdis Dombrovskis, der Vizepräsident der EU-Kommission. Aus der Ferne teilgenommen haben neben Guterres der ar - gentinische Wirtschaftsminister Martin Guz - man, Nobelpreisträger Joseph Stiglitz und der US-Politikwissenschafter Joseph Nye, aber auch die estnische Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid, der frühere UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, die ehemalige EU- Kommissarin Margot Wallström und der So - zialunternehmer und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus. Das erste hybride Forum Alpbach ist gut gelungen „Das Experiment ist gelungen“, befand EFA-Präsident Franz Fischler zum Ab schluß des ersten 12tägigen hybriden Forums Alpbach. Das Forum, das in seinem 75. Jahr un - ter strengen Corona-Präventionsmaßnahmen in Alpbach und ansonsten großteils digital stattfand, freut sich über mehr als 5000 TeilnehmerInnen aus 134 Ländern, die meisten davon online. Damit haben sich am diesjährigen Forum etwa gleich viele Personen be - teiligt wie im Jahr zuvor. Mehr als 300 Sessions mit über 600 SprecherInnen wurden aus 23 Ländern der Welt in die Onlinekonferenz gestreamt. Thematisch stand dabei neben Maßnahmen zur Be - seitigung der Auswirkungen der Corona-Kri - se vor allem die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Mittelpunkt. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Foto: EFA / Luzia Puiu Von der Jugend kuratierte Sessions waren sehr beliebt Als die Entscheidungen über Programm und Formate getroffen wurden, ging man davon aus, daß in herausfordernden Zeiten wie diesen ein Forum gebraucht würde, in dem die Auswirkungen der Pandemie und der Zustand der Welt danach diskutiert werden können. „Die angeregten Diskussionen, die in den vergangenen Wochen auf dem Fo - rum Alpbach stattgefunden haben, geben uns in dieser Annahme recht. Vor allem die über 2000 TeilnehmerInnen unter 30 Jahren ha - ben sich sehr engagiert und gut gelaunt in die Debatte eingebracht. Das sehen wir als großen Erfolg“, so Präsident Franz Fischler. Besonders großer Beliebtheit erfreuten sich neben der Session mit UN-Generalsekretär António Guterres, der fast 1000 Menschen beiwohnten, auch jene Veranstaltungen, die weltweit von Alumniorganisationen des Forum Alpbach Networks kuratiert wurden. Erfreulich sei auch, daß es kaum Probleme bei der Umsetzung der Corona-Präventionsmaßnahmen gegeben habe. Fast alle der etwa 800 Personen, die in Alpbach zu Gast waren, hielten sich an die vom Forum ausgegebenen Regeln. „Nachdem es mein letztes Forum in der Rolle des Präsidenten war, möchte ich die Ge legenheit nutzen, um mich bei meinen Vor - standskollegInnen zu bedanken und bei meinem Team, das in den vergangenen Wochen und Monaten Herausragendes geleistet hat und maßgeblich für den Erfolg unserer Veranstaltung verantwortlich ist“, so Fischler. Nun sei er, der im November als Präsident abtritt, bereits gespannt auf die Ideen Der künftige EFA-Präsident Andreas Treichl seines designierten Nachfolgers: „Ich bin überzeugt, daß Andreas Treichl das Forum noch stärker internationalisieren und es gut in seine nächsten Entwicklungsschritte führen wird. Ich wünsche ihm und seinem hoch kompetenten Team alles Gute!“ Andreas Treichl schlägt fünf Frauen für den neuen Vorstand vor. „Franz Fischler hat das Europäische Forum Alpbach maßgeblich geprägt und viel zu seinem Erfolg beigetragen. Ich freue mich, weitere, noch ungehobene Potentiale des Forums zu heben. Ge - meinsam mit meinem neuen Vorstandsteam möchte ich einen Beitrag dazu leisten, daß die Stimme Europas in der Welt eine stärkere wird“, so Treichl. n https://www.bundespraesident.at/ https://www.alpbach.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt Ukrainischer Präsident in Wien Wolodymyr Selenskyj zu offiziellem Besuch in Österreich – Gespräche mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz 13 Foto: HBF / Peter Lechner Begrüßung von Präsident Wolodymyr Selenskyj (r.) mit militärischen Ehren durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen Mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfing Alexander Van der Bellen am 15. September seinen ersten Staatsgast seit der Coronakrise. Dieser bedankte sich im gemeinsamen Pressegespräch mit dem Bundespräsidenten dafür, daß nach den Grenzschließungen im Zuge der Coronakrise auch von Österreich ein hu - manitärer Korridor eingerichtet worden sei, über den Tausende Ukrainer in ihre Heimat hätten zurückkehren können. Die Präsidenten lobten die bilateralen Beziehungen. Seit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 hätten sich diese „ausgezeichnet entwickelt“, die Beziehungen seien „ge- tragen von gegenseitigem Respekt und grosser Wertschätzung“, sagte Van der Bellen, der etwa auf das bilaterale Kulturjahr 2019 verwies und darauf, daß Österreich der sechstgrößte Investor in der Ukraine sei, mit über 200 Niederlassungen, die 20.000 bis 25.000 Menschen beschäftigten. Im Rahmen des Besuchs wurden drei bi - laterale Abkommen unterzeichnet. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl- Leitner (ÖVP) unterzeichnete ein Kooperationsabkommen mit der Stadt Kiew. „Wir wollen mit der Ukraine in den Bereichen Ex - port, Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung, Digitalisierung und Tourismus die Foto: HBF / Peter Lechner Partnerschaft stärken“, erklärte Mikl-Leitner in einer Aussendung. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 unterzeichnete mit Vertretern von Char - kiw und Luhansk Abkommen zur Unterstützung von Kindern und Familien in der Region, sowie von Kindern, die von der Reaktorka - tastrophe von Tschernobyl betroffen waren. Im Rahmen dieser Pressekonferenz ha - ben beide Staatsoberhäupter den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zum Dialog aufgerufen. Die Regierung in »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Minsk solle „historische Warnungen“ ernst nehmen, „daß ein anderes Verhalten unkontrollierbare Prozesse nach sich ziehen kann. Wir sind in Österreich überzeugt, daß die derzeitige Situation in Weissrußland nur ge - waltlos und im Dialog gelöst werden kann“, betonte der Bundespräsident. Kurz: Humanitäres Engagement für die Ostukraine wird ausgebaut „Wir freuen uns, daß Österreich und die Ukraine eine wirtschaftlich gute Zusammen- Die beiden Präsidenten im Gespräch in den Amtsräumen von Alexander Van der Bellen
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Foto: Passionsspiele St.Margarethen
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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