ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt Staatspreis für Europäische Literatur 2020 für Drago Jančar Verleihung durch Staatssekretärin Andrea Mayer in Salzburg im Beisein von Bundespräsident Alexander Van der Bellen 10 Foto: HBF / Peter Lechner Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Drago Jančar und Bundespräsident Alexander Van der Bellen Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hat am 3. August den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2020 an den slowenischen Autor Drago Jančar verliehen. Die Preisverleihung fand unter anderem im Beisein von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Literatur- Nobelpreisträger Peter Handke im Solitär der Universität Mozarteum in Salzburg statt. „Ich freue mich über den diesjährigen Preisträger Drago Jančar“, so die Staatssekre - tärin in ihrer Ansprache, „den europäischen Geschichtenerzähler slowenischer Sprache, der uns mit oftmals verstörenden Wahrheiten konfrontiert und der über das wunderbare Talent verfügt, uns für alle Formen von Ideo - logie, Machtmißbrauch und Gewalt empfind - lich zu machen und gegen Hochmut, Eitelkeit und Größenwahn aller Art zu immunisieren.“ Bundespräsident Alexander Van der Bellen erzählte in seiner Grußbotschaft, er habe den jüngsten Roman Drago Jančars, „Wenn die Liebe ruht“ geschenkt bekommen und zu nächst angesichts des Titels für „Strandlektüre“ gehalten. Jedoch: „Ich mußte ein weiteres Vorurteil begraben. Die Lektüre war ein Erlebnis und ich habe das Buch inzwischen selbst mehrmals verschenkt“, so der Bundespräsident. „Das Wissen darum, daß die Begabung des Menschen, sich für das Schöne zu öffnen, unversöhnt neben seiner Fähigkeit zu Häßlichkeit in allen Spielarten besteht, gibt den Grundton an, in dem die Texte Drago Jančars gehalten sind“, so Jurymitglied und Laudatorin Katja Gasser (ORF). „Versöhnung kann, wenn überhaupt, nur die Kunst, die Literatur stiften und zwar eine, die sich nicht als ‚Generator für Optimismus‘ versteht.“ Drago Jančar selbst bezeichnete die europäische Literatur in seinen Dankesworten als „Orchester vieler verschiedener Stimmen in vielen verschiedenen Sprachen.“ Und weiter: „Meine Stimme, mein Instrument, ist nur eine von ihnen. Ich freue mich, daß sie auch in Österreich Gehör gefunden hat.“ Neben Van der Bellen und Handke nahmen noch zahlreiche weitere Spitzenvertreter aus Politik und Kultur an der Preisverleihung teil, unter anderen der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Bundeskanzlerin a.D. Brigitte Bierlein, Staatssekretärin a.D. Ulrike Lunacek, Festspielpräsiden - tin Helga Rabl-Stadler sowie die slowenische Kulturstaatssekretärin Ignacija Fridl- Jarc. Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird seit 1965 jährlich für »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at ein literarisches Gesamtwerk vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Zuletzt ging der Preis an Karl Ove Knausgård (2017), Zadie Smith (2018) und Michel Houellebecq (2019). Die fünfköpfige Jury bestand 2020 aus Katja Gasser, Cornelius Hell, Alexander Potyka, Martina Schmidt und Anne-Cathrine Simon. Jurybegründung: „Drago Jančars vielgestaltiges Werk ist durchdrungen von einer ‚Offenheit voller Zwei fel‘, von der er selbst in seinem Essay ‚Der Aufstand der Leser‘ schreibt. Am Einzelnen die Verwerfungen unserer Geschichte eindringlich nachvollziehbar zu machen: dar in liegt eine der großen Stärken seiner Li - teratur. Drago Jančar schreibt seit jeher im Bemühen darum, Simplifizierungen als et - was kenntlich zu machen, das letztlich auf die Vernichtung der Menschlichkeit hinausläuft. Mit Drago Jančar wird ein Schriftsteller mit dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur geehrt, dessen Werk bezeugt: ohne Widerspruch, ohne Widerrede bleibt jedes Bild unvollständig und in der Tendenz totalitär.“ n http://www.bmkoes.gv.at/ https://de.wikipedia.org/wiki/Drago_Jan%C4%8Dar
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt »Gemeinsam sind wir stärker« Bundespräsident Alexander Van der Bellen warb beim 75. Europäischen Forum Alpbach für gemeinsame, grünere europäische Zukunft – Forumpräsident Franz Fischler: Das erste hybride Forum Alpbach ist gut gelungen 11 Foto: Peter Lechner / HBF Bei der Eröffung des 75. Europäischen Forum Alpbach (v.l.): Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Moderatorin Sophie Rendl und Forumspräsident und ehemaliger EU-Kommissar Franz Fischler Die 75. Auflage des Europäischen Forum Alpbach ist am Abend des 30. August Corona-bedingt gänzlich anders eröffnet wor - den – unter Sicherheitsauflagen und mit einer eineinhalbstündigen Auftaktveranstaltung im Kongreßzentrum. Bundespräsident Alexander Van der Bellen nutzte seine Rede, um für eine gemeinsame, grünere europäische Zu - kunft zu werben. „Die Pandemie hat uns drastisch vor Augen geführt, wie von einem Tag auf den an deren internationale Entwicklungen und Krisen uns beeinflussen können“, erklärte Van der Bellen, der ebenso wie alle anderen geladenen Gäste den „Corona-Sicherheitscheck“ im Eingangsbereich absolvieren mußte. Es sei das erste Mal, daß das Forum in diesem Ausmaß auf „digital“ setze. Dies sei auch eine der wichtigen Lehren aus der Pandemie: „Viel mehr ist möglich, als wir zu vor angenommen haben.“ In diesem Zu - sammenhang spielte Van der Bellen auch auf die Klimakrise an: „Früher oder später wird die Wissenschaft hoffentlich einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt haben: Aber es wird keinen Impfstoff gegen die Klimakrise geben. Deshalb müssen wir handeln – jeder und jede von uns.“ Foto: Peter Lechner / HBF Alexander Van der Bellen: „Die Pandemie hat uns drastisch vor Augen geführt, wie von einem Tag auf den anderen internationale Entwicklungen und Krisen uns beeinflussen können.“ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Die Krise habe auch gezeigt, wie verbunden alle Länder dieser Welt seien. Alleingänge seien keine Lösung. Als positiv strich Van der Bellen in diesem Zusammenhang den Kom promiß auf ein EU-Haushaltspaket hervor sowie den – bei dem „historischen Gipfel“ – vereinbarten „substantiellen gemeinsamen Plan“, die Wirtschaften wiederaufzubauen – zusätzlich zu den nationalen Programmen: „Sie haben die grundlegende Lektion gelernt, die uns die Pandemie lehrt: Gemeinsam sind wir stärker.“ Forumspräsident und Ex-EU-Kommissar Franz Fischler wies in seiner Rede vor – Co -
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Foto: Passionsspiele St.Margarethen
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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