ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Religion und Kirche 96 Foto: brainpark.traunsee kulturelles Zentrum der Region. Auch im Jubiläumsjahr will man mit einem vielfältigen, sowie kulturellen und abwechslungsreichen Programm die Besucher und auch Einheimischen begeistern. Historischer Rundgang Auch wenn das Gründungsjahr des Benediktinerinnen-Klosters 1020 n.Chr. umstritten ist, so ist es auf alle Fälle lohnenswert, das 1000jährige Bestehen alter Klostermauern, im Besonderen die fast 700jährige Ge - schichte und Bedeutung des ehemaligen Frauen-Konvents, wie der Jesuitenresidenz vor den Vorhang zu holen. Der Gang durch die Ausstellung versucht, die ausnehmend in - teressante und abwechslungsreiche Geschich - te des Klosterbereiches immer in Bezug zum jeweiligen historischen Zeitgeschehen in Wort und Bild darzustellen. Besonders hinzuweisen ist auf die vielen Aquarelle, historische und bauliche Gegebenheiten darstellend, des Salinenangestellten Carl Ritter aus dem 19. Jahrhundert. Die in 20 Tafeln dargestellten Zeitabschnitte werfen einen Blick auf die Umstände, Einflüsse, Auswirkungen der kultischen Vorgeschichte, auf die legendenumrankte Gründungszeit, die Gründung als Kanonissen-Stiftung, die Machtstellung der Benediktinerinnen-Abtei als wirtschaftliches und religiöses Zentrum des inneren Salzkammergutes, die Blütezeit und das Schick - Gegenüber der Pfarrkirche Traunkirchen liegt die 1356 erstmals erwähnte Johannesbergkapelle. Foto: brainpark.traunsee »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at sal eines von Äbtissinnen geführten Konvents, dessen Auflösung, weil protestantisch geworden, sowie auf die Zeit der Jesuiten. Der jesuitische Zeitabschnitt soll 2022 in einer Ausstellung ausführlich behandelt werden. In der Ausstellung soll auch gezeigt werden, daß das ehemalige Kloster als zentraler religiöser und kultureller Ort bis in die heutige Zeit wirksam ist, und mit seinen vielen Veranstaltungen von Pfarre, Gemeinde und Vereinen den Mittelpunkt kulturellen Lebens noch heute in Traunkirchen darstellt. Goldhauben-, Kopftuchund Hutgruppen Die Goldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen des Bezirkes Gmunden freuen sich im Jubiläumsjahr des Klosters Traunkirchen Seit dem 16. Jhdt. ist die Kapelle dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Ihr Knorpelwerks - altar ist mit einem sehenswerten Gemälde eines niederländischen Manieristen geschmückt.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Religion und Kirche 97 Foto: brainpark.traunsee mit ihrem Handarbeitsmuseum mitgestalten zu dürfen. In den historischen Räumen des einstigen Nonnenklosters wird das Museum seit 20 Jahren ehrenamtlich geführt. Der Facettenreichtum der liebevollen Ausstellung reicht von typischen regionalen Handarbeiten bis hin zu den Festtrachten dieser Gegend. Bei einem Besuch im Handarbeitsmuseum sind über 30 verschiedene Handarbeit - stechniken zu bewundern. Ebenso wird die Entwicklung und die Herstellung der Goldhaube gezeigt. Anläßlich 1000 Jahre Kloster Traunkirchen ist eine Sonderausstellung mit Klosterarbeiten, Goldklöppelspitzen, Paramentik, Priestergewändern und dgl. zu sehen. Leider können aus gegebenem Anlaß Kurse und Workshops zu diesen Themen nicht, wie geplant, angeboten werden. Archäologische Ausstellung Das ehemalige Kloster Traunkirchen, in Mittelalter und Früher Neuzeit ein bedeutendes wirtschaftliches, religiöses und kulturelles Zentrum im Äußeren Salzkammergut, ist der ideale Standort für eine Archäologische Ausstellung, die ihren BesucherInnen die Ur- und Frühgeschichte des Ortes und dessen Einbindung in die frühe Bergbaulandschaft des Salzkammerguts präsentiert. Auf der Halbinsel, auf der sich heute Kirche und Kloster erheben, befand sich zwischen 1000 Durch die Jesuiten aus Passau, die das Kloster 1622 übernahmen, entstand nach dem zweiten Brand im Jahr 1632 die herrliche Barockkirche in ihrer heutigen Form. und 400 v. Chr. eine Seeufersiedlung, auf dem benachbarten Johannesberg ein Kultplatz in Form eines „Brandopferplatzes“, der bis ins 4. nachchristliche Jahrhundert Schauplatz von Trank- und Speiseopfern für die Götter war. Die überregionale Bedeutung dieser Siedlung als Knotenpunkt eines weitgespannten Kommunikations- und Handelsnetzes spiegelt sich im Reichtum der beiden Gräberfelder wider, die sich vom Kloster über einige Fundstellen im Ort bis zur so ge - nannten „Klettenwiese“ erstreckten. Die Zeitreise zu unseren frühen Vorfahren, zu der die BesucherInnen eingeladen werden, beginnt im Kloster Traunkirchen, führt aber über die Jahrtausende in fast alle Landschaften des Salzkammerguts und dar - über hinaus bis zum Alpenhauptkamm und ins Donautal. All diese Gebiete waren durch „Wege zum Salz“ miteinander und mit dem Bergbau in Hallstatt verbunden und hatten Anteil am „Salzboom“ der Bronze-, Eisenund Römerzeit. Die Ausstellung, gestaltet vom Traunkirchner Kulturverein ArcheKult, präsentiert eine Auswahl der international bedeutenden Funde aus den beiden Gräberfeldern und dem Bereich der urgeschichtlichen Siedlung, die vom Bundesdenkmalamt Wien und vom Oberösterreichischen Landesmuseum Linz als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Die Beigaben aus den Gräbern der To - ten erzählen uns sehr viel über das Leben »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at und den Alltag der damaligen Menschen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Urnenfelder- und Hallstattkultur, sie versucht aber auch, diesen wirtschaftlichen und kulturellen Höhepunkt des Ortes in die ur- und frühgeschichtliche Entwicklung vom Neolithikum bis in die Römische Kaiserzeit einzuordnen. Vorgeschobener Handelsposten Welche Rolle die Siedlung auf der Traunkirchner Halbinsel im „Salzreich“ des Hallstätter Bergbauzentrums spielte, ist noch weitgehend unerforscht. Anhand der verkehrsgeografischen Lage des Ortes lassen sich aber doch einige Aussagen von gewisser Wahrscheinlichkeit machen. Der Ort kann als vorgeschobener Handelsposten für das Hallstätter Salz mit einer den Weg in das in - nere Salzkammergut kontrollierenden Funktion interpretiert werden, er ist aber auch als zentrale Siedlung einer Ackerbauregion denkbar, die nötige Nahrungsmittel, Rohstof - fe, Vieh, vielleicht auch Arbeitskräfte für den Salzbergbau in Hallstatt lieferte. Neue Er - kenntnisse erwarten wir von einem groß an - gelegten mehrjährigen Prospektions- und Forschungsprojekt der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Pfahlbauten, daß im Herbst 2020 beginnen wird. n http://www.pfarre-traunkirchen.at/ https://www.salzkammergutkultur.at/
Ausg. Nr. 193 • 31. Juli 2020 Das
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Foto: BMEIA / Gruber ÖSTERREICH JO
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