ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 »Burgenland Journal« 58 der Geschäftsordnung des Burgenländischen Landtages. „Diese Beschlüsse sind historisch. Der Burgenländische Landtag wird damit zum Vorreiter bei der Ausweitung der Minderheitenrechte im Landtag,“ erklärte Neuhold. Die notwendige Anzahl an Mandaten für den Klubstatus wurde von drei auf zwei Mandate reduziert. Damit wird die politische Arbeit von kleineren Fraktionen gefördert. Die Anpassung des Untersuchungsausschusses an die Verfahrensordnung auf Bun - desebene stärkt die parlamentarischen Kontrollmöglichkeiten der Abgeordneten und die Rechte der Opposition. „Es macht mich stolz diesem Landtag vorzustehen. Mit dieser Verfassung wird unsere Demokratie und das Ver - trauen in die Politik gestärkt,“ betonte Verena Dunst. „Die Corona Pandemie hat diese Periode zu einer besonderen Herausforderung gemacht. Trotzdem konnten die geplanten Schwerpunkte Verfassungsnovelle und Überarbeitung des Instruments der Untersuchungsausschüsse bearbeitet werden,“ zeigte sich Elisabeth Neuhold zufrieden. Volkshochschulen und den Gemeinden noch näher zu den Menschen gebracht. „Wir kommen zu jenen, die arbeiten und keine Zeit haben, ins Landhaus zu kommen“, erklärte Dunst. „Die Teilhabe aller Menschen an dem, was im Landtag passiert, ist mir sehr wichtig. Dabei liegen mir gerade die jungen Menschen sehr am Herzen, denn sie sind die zukünftige Generation. Daher wird es ein ganz neues Großprojekt mit Start im Herbst geben unter Einbindung aller höheren Schulen im ganzen Burgenland,“ erklärte die Landtagspräsidentin. Am 15. September, dem Tag der Demokratie, wird das Projekt präsentiert werden. Ziel des Projektes wird es jedenfalls sein, junge Menschen dazu zu mo - tivieren, mitzureden. „Die große Hoffnung bleibt, daß wir ab Herbst auch wieder ganz regulär Besuche und Führungen im Landtag anbieten können. Und daß auch bei den Land tagssitzungen wieder Burgenländerinnen und Burgenländer auf den Besucherrängen Platz nehmen können“, so Dunst ab schließend. n http://www.bgld-landtag.at/ LandtagspräsidentenInnenkonferenz Rekordzugriffzahlen auf den Livestream bei Landtagssitzung am 16. April Während den vergangenen Monaten war es bedauerlicherweise aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19 Vi - rus nicht möglich BesucherInnen im Burgen - ländischen Landtag zu empfangen. Die Landtagspräsidentin hat daher die BurgenländerInnen eingeladen, die Sitzungen über den Live-Stream zu verfolgen. „Ich habe sehr bedauert, daß an den vergangenen Sitzungen keine Besucherinnen und Besucher teilnehmen konnten, aber der Schutz der Ge - sundheit unserer Bevölkerung hatte oberste Priorität“, erklärte Dunst, „es war mir aber ein wichtiges Anliegen, daß der Landtag auch unter diesen besonderen Umständen transparent arbeiten kann. Insgesamt haben 15.309 Personen auf den Live-Stream der sieben Sitzungen zugegriffen. Demokratie-Offensive geht in die zweite Phase Im ersten Jahr nach ihrer Wahl zur Landtagspräsidentin startete Landtagspräsidentin Verena Dunst die Demokratie-Offensive #politik-er-leben. Knapp 1500 SchülerInnen besuchten das Landhaus und hatten die Mög - lichkeit, persönlich mit der obersten Repräsentantin des Landtags und den Abgeordneten ins Gespräch zu kommen. Dies war für die Landtagspräsidentin aber erst der Start ihrer Demokratie Offensive. In der zweiten Phase wird das Projekt gemeinsam mit den Foto: Bgld. Landesmedienservice Seit 1958 finden regelmäßig Sitzungen zur gemeinsamen Beratung und Beschluß - fassung der LandtagspräsidentInnen statt. „Es war mir eine ganz besondere Ehre, daß die Konferenz, trotz der bestehenden Einschränkungen, regulär abgehalten werden konnte. Der Erfahrungsaustausch mit meinen Amtskolleginnen und -kollegen war gerade im Hinblick auf die Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie besonders wertvoll“, betonte Landtagspräsidentin Verena Dunst. Mit Jahresbeginn hatte das Burgenland für sechs Monate den Vorsitz der Landtagspräsidentenkonferenz übernommen. „Die Corona Pandemie hat diese Vorsitzperiode zu einer besonderen Herausforderung gemacht. Trotzdem konnten die geplanten Schwerpunkte im Bereich Politische Bildung und Untersuchungsausschüsse erfolgreich bearbeitet werden“, zeigte sich Dunst zufrieden. Auch der Präsident des Bundesrates, Ro - bert Seeber, sowie der Landtagspräsident aus Südtirol, Josef Noggler, waren zu Gast bei der Konferenz in Stegersbach. Seeber be - grüßte den intensiven Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Land tagen in dieser herausfordernden Zeit. Josef Noggler lobte die gute Kooperation zwischen Südtirol und Österreich, welche sich gerade jetzt in der Krise als entscheidend erwiesen hätte. Ebenfalls an der Konferenz teilgenommen haben die LandtagsdirektorInnen der Bundesländer und die Direktorin des Bundesrates. „Der gemeinsame Austausch und die gegenseitige Unterstützung waren essentiell in dieser außergewöhnlichen Zeit. Ich bin dankbar für das starke Netzwerk und der Zusammenhalt zwischen den Landtagen“, erklärte Dunst. Eine Herausforderung sei die Aufrechterhaltung der dringend notwendigen demokratischen Arbeit der Landtage, trotz der erforderlichen Distanz, gewesen. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem der Umgang und die Erfahrungen mit digitalen Kommunikationsmedien in der politischen Arbeit der Landtage diskutiert. Ein weiterer Themenschwerpunkt war ‚Jugend und Politik‘. Man tauschte sich über dieInitiativen in den Landtagen aus. Ziel sei es, BürgerInnen zur aktiven Partizipation zu motivieren. n https://www.burgenland.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 »Burgenland Journal« Das Burgenland wird zum Bio-Vorzeigeland 59 LH-Stv.in Eisenkopf präsentierte Ergebnisse der Bio-Machbarkeitsstudie – Fahrplan zur Erreichung von 50 Prozent Bio-Anteil bis zum Jahr 2027 steht fest Das Burgenland soll zu einem Bio-Vorzeigeland in Europa werden. Als Zielsetzung dazu wurde eine Steigerung des Bioflächenanteils von 36 Prozent (Stand 2019) auf 50 Prozent bis 2027 formuliert. Die Steigerung soll Hand in Hand mit einer nachhaltigen Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe erfolgen. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wurde im Vorjahr beauftragt, die Entwicklung durch eine Machbarkeitsstudie und eine wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung zu unterstützen. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte LH-Stv.in Astrid Eisenkopf am 8. Juli gemeinsam mit Vertreterinnen des Forschungsinstituts die Studienergebnisse sowie den weiteren Fahrplan zur Erreichung von 50 Prozent Bio-Anteil bis zum Jahr 2027. Foto: Bgld. Landesmedienservice v.l.: Susanne Kummer (FiBL), LH-Stv.in Astrid Eisenkopf und Ruth Bartel-Kratochvil (FiBL) Machbarkeit des am bitionierten Programms „Die Studie belegt in eindrucksvoller Wei se nicht nur die Machbarkeit unseres am - bitionierten Programms. Sie zeigt auch den wichtigen Beitrag, den diese Umstellung für die Verringerung von Treibhausgas- und Ni - tratemissionen, den Pestizideinsatz sowie für die Verbesserung von Biodiversität, Ernährung und Gesundheit leistet“, faßte Eisenkopf die Studienergebnisse zusammen. Die Ergebnisse im Detail: Das Ziel eines 50 Prozent Bio-Flächenanteils bis 2027 ist erreichbar, wenn sich die Wachstumsraten der letzten Jahre ähnlich fortsetzen. Das liegt nicht zuletzt an der relativ guten Einkommenssituation für Biobetriebe (in Österreich und im Burgenland). Vergleichsweise hohe Premiumpreise für Ackerkulturen bildeten in den letzten Jahren ein starkes Bio-Umstellungsmotiv für Ackerbaubetriebe; allerdings schwanken nicht nur konventionelle, sondern auch biologische Erzeugerpreise. Eine flächenmäßige Ausdehnung des Bio - landbaus und dadurch ein zunehmendes An - gebot an Bio-Ware kann die Preise zusätzlich unter Druck bringen und damit den ökonomischen Erfolg der Betriebe gefährden. Um die derzeit gegebene betriebswirtschaftliche Attraktivität im Bio-Ackerbau zukünftig aufrecht zu halten, bedarf es flankierender Maßnahmen zur Entwicklung des Bio- Marktes sowie im Bereich Beratung und Bildung. Ein vermehrter Einsatz von Bioprodukten in der Außer-Haus-Verpflegung kann zusätzliche Absatzmöglichkeiten eröffnen. Soll der Selbstversorgungsgrad mit regional produzierten, tierischen Bio-Lebensmitteln im Burgenland zukünftig gesteigert werden, braucht es darüber hinaus zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen in der landwirtschaftlichen Produktion, um die betriebswirtschaftliche Attraktivität im Bereich der Bio- Tierhaltung zu steigern. Mögliche ökologische und ökonomische Auswirkungen Weiters wurden mögliche ökologische und ökonomische Auswirkungen eines Bioflä - chen anteils von 50 Prozent im Jahr 2027 bewertet. Das Ergebnis: Durch die Erhöhung des Bio-Flächenanteils auf 50 Prozent bis 2027 kann für die gesamte Landwirtschaft im Burgenland von Rückgängen bei Treibhausgasemissionen (-6 Prozent), bei Nitratemissionen ins Grundwasser (-5 Prozent) und bei der Anwendung von Pestiziden (zusätzlich 28.200 ha Bioflächen, auf denen keine https://www.burgenland.at chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden) ausgegangen werden. Ökonomisch gesehen sind höhere Deckungsbeiträge (+5 Prozent) zu erwarten. Folgende Zielsetzungen und Entwick - lungspfade zur Erreichung von Bioland Burgenland sind seitens des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) be - sonders hervorzuheben: Ziel 1: Auf die bestehende Vielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion aufbauen und diese weiter ausbauen Ziel 2: Ökologisierungs-Strategie für die ge - samte Landwirtschaft umsetzen Ziel 3: Biologische und regionale Produktion und Verarbeitung verbinden und stärken Ziel 4: Kooperationen stärken – entlang der Wertschöpfungskette, mit Tourismus und Gastronomie Ziel 5: Durch das Bioland Burgenland positive Identität stiften und ökologisches Bewußtsein stärken. n Detaillierte Ergebnisse zur Machbarkeitsstudie sowie Zielsetzungen und Entwick - lungspfade zum „Bioland Burgenland“ finden Sie hier: https://www.burgenland.at/themen/agrar/bioland-burgenland/machbarkeitsstudie-bioland-burgenland/
Ausg. Nr. 193 • 31. Juli 2020 Das
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