ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Österreich, Europa und die Welt 28 von verschiedenen Generationen frequentiert. Holocaust-Denkmäler und Mahnmale sind nicht nur wichtige Zeichen für die Zeitzeugen, sondern auch für die kommenden Generationen. Sie tragen zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte bei, insbesondere mit dem beschämendsten Teil unserer Vergangenheit, machen diese bewusst und halten so die Erinnerung lebendig. Ich danke Kurt Tutter für seine Initiative und sein Engagement“, betont Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Die Namensmauern-Gedenkstätte wird ein wichtiger Ort zur Reflexion über die Ge - schehnisse in der Vergangenheit und Ent - wick lungen in der Gegenwart sein. Erinnerung ist aber nicht nur, aus der Geschichte zu lernen, um sie nicht zu wiederholen, es ist auch die Verantwortung, die sich in direkter Konsequenz daraus ableitet, nämlich das kostbare Gut des wieder erblühenden jüdischen Le bens zu fördern und als integralen Teil Österreichs zu verstehen“, so Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte soll einen ebenso zentralen wie ruhigen Ort bieten, wo des Schicksals der über 64.000 ermordeten Menschen gedacht und ihr Le - ben geehrt werden kann. Auf Initiative des aus Österreich stammenden Holocaust- Überlebenden Kurt Yakov Tutter und des Vereins zur Errichtung einer Shoah Namensmauern Gedenkstätte konnte im Jahr 2018 mit der Umsetzung dieses wichtigen Erinnerungsprojekts begonnen werden. Der we - sentliche Teil der Finanzierung erfolgt durch die Bundesregierung, in Folge einer entsprechenden Zusage von Bundeskanzler Sebastian Kurz 2018. Zudem haben die Bundesländer sowie die Industriellenvereinigung einen Beitrag zur Realisierung des Projekts geleistet. Der Nationalfonds steht mit Kurt Yakov Tutter seit 1997 in Kontakt und begleitete auch den Weg zur Errichtung der Shoah- Namensmauern. Für Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds, ist die neue Gedenkstätte auch wegen ihrer in Auschwitz ermordeten Großmutter ein wichtiger Erin - nerungsort: „Die Shoah-Namensmauern wer - den für die Familien ein Ort der Begegnung mit ihren ermordeten Lieben sein – und für alle Menschen in Österreich ein Ort der Be - gegnung mit Geschichte.“ Aufruf zur Überprüfung der Namen Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) hat über © Wehofer Architekten ZT GmbH Foto: BKA / Dragan Tatic Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler bei ihrer Ansprache anläßlich des Baubeginns Visualisierung der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte im Ostarrichipark »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Jahrzehnte die Namen und Daten der österreichischen Holocaustopfer recherchiert. Die so entstandene Datenbank der Opfernamen bildet die Grundlage des Denkmals. Um si - cherzustellen, daß möglichst alle Namen auf diesem Monument Berücksichtigung finden, bittet man Angehörige und NachkommInnen, die auf der Homepage des DÖW einsehbare Opferdatenbank zu konsultieren: https://www.doew.at/personensuche Die angeführten Namen und Daten beruhen ausnahmslos auf Angaben in offiziellen Dokumenten. Die Liste der Holocaustopfer umfaßt ehemalige österreichische Staatsbür - gerInnen, in Österreich geborene sowie heimatberechtigte Personen sowie Personen, die über die Dauer von zehn Jahren in Österreich wohnhaft waren. Sollten österreichische Opfer im Ausland aufgegriffen und von dort deportiert worden sein, so kann es vorkommen, daß sie in der derzeit vorliegenden Liste nicht enthalten sind. Etwaige Abweichungen in der Schreibweise der Namen kön - nen durch die in der Habsburgermonarchie übliche unterschiedliche Schreibweise von Namen durch ungarische, slawischsprachige und deutsche Behörden entstanden sein. Die Schreibweise des DÖW beruht auf der letztgültigen Schreibweise in den österreichischen Dokumenten. Das Dokumentationsarchiv bittet Angehörige und Nachkommen österreichischer Ho locaustopfer sich mit ihren Informationen direkt an das DÖW zu wenden. office@doew.at Bis zum Stichtag 10. August 2020 eingebrachte Ergänzungen und Änderungen können noch auf der Shoah-Namensmauern-Ge - denkstätte berücksichtigt werden. Die nach dem 10. August 2020 bekannt gegebenen Op fer können nachgetragen und auf einer weiteren Stele der Gedenkstätte verewigt wer den. n https://www.shoah-namensmauern-wien.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Österreich, Europa und die Welt EU-Meinungsbild von Österreichs Jugend 29 … als Auftrag für die Zukunft – 81 Prozent: EU-Mitgliedschaft ist gute Sache, 83 Prozent fühlen sich als EU-BürgerIn Jugendliche in Österreich sehen die Mitgliedschaft unseres Landes in der Europäischen Union überwiegend positiv. Das zeigt die diesjährige Jugend-Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, die noch vor dem Corona-Lockdown durchgeführt wurde. Dennoch bedeutet die Corona-Krise gerade für junge Menschen einen tiefen Einschnitt in ihre Lebensrealität. Ihren Anliegen muß daher gerade in den europäischen Wiederaufbauplänen zentrale Bedeutung zukommen. Jetzt ist es an der EU, dem in sie gesetzten Vertrauensvorschuss gerecht zu werden“, betont Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Im Rahmen der ÖGfE-Jugendumfrage wur den im Zeitraum September 2019 bis Mitte März 2020 insgesamt 1678 Jugendliche ab 15 Jahre an 33 Schulen (Berufs- und Fachschulen, AHS und BHS) österreichweit befragt. 81 % bewerten die Mitgliedschaft unseres Landes in der Europäischen Union als „gute Sache“, 3 % sehen sie dagegen als „schlechte Sache“. Ein knappes Fünftel (18 %) äußert sich in dieser Frage unentschieden („weder noch“). Mehr als acht von zehn Jugendlichen fühlen sich selbst als EU-BürgerIn – davon 40 % „auf jeden Fall“ und 43 % „eher schon“. Für insgesamt 17 % gilt dies jedoch nicht: 14 % empfinden sich „eher nicht“ und 3 % „überhaupt nicht“ als EU-BürgerIn. Sieben von zehn Befragten sind der An– sicht, daß in Zukunft innerhalb der EU eher mehr gemeinsam auf europäischer Ebene entschieden werden sollte. Drei von zehn plä - dieren für ein Mehr an nationalen Entscheidungen. „Unter Jugendlichen ist die Identifikation mit Europa kontinuierlich hoch, sie plädieren dafür, daß grundsätzlich mehr Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden. Die Corona-Pandemie hat diesem Wunsch anfangs einen Dämpfer versetzt, nun ist es umso wichtiger, daß die umfassenden EU-Hilfsprogramme rasch zur Umsetzung gelangen.“ Neun von zehn Befragten halten die EU gegenwärtig für „demokratisch“, eine/r von zehn sieht sie als „undemokratisch“. 87 % bewerten die Union als „sozial“, 13 % als „unsozial“. 83 % empfinden die Europäische Union als „sicher“, 17 % als „unsicher“. 77 % sehen sie als „stark“, 23 % als „schwach“. Sieben von zehn Befragten ist die EU „vertraut“, drei von zehn ist sie „fremd“. Lediglich 24 % haben den Eindruck, daß die Union „einfach“ ist, 76 % empfinden sie als „kompliziert“. „Österreichs Jugend stellt der EU ein gu - tes Zeugnis aus“, sagt Schmidt. „Ein überwiegender Teil empfindet sie als demokratisch, sozial, sicher und stark. Eine große Mehrheit hält die Union allerdings auch für »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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