ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Anläßlich des 75. Jubiläums der Vereinten Nationen gedachte Außenminister Alexander Schallenberg am 26. Juni im Rahmen mehrerer Veranstaltungen der Unterzeichnung der UNO-Charta. Bei den – teils virtuell – stattgefundenen Feierlichkeiten zum Jubiläum des UNO- Gründungsdokumentes, der Charta der Vereinten Nationen, reflektierten Außenminister Alexander Schallenberg, RepräsentantInnen der Mitgliedsstaaten sowie VertreterInnen der UNO und der Zivilgesellschaft über die Erfolge und Herausforderungen der letzten Jahrzehnte seit der Unterzeichnung der Char - ta der Vereinten Nationen. Im Fokus stand die Frage, welche Lehren aus den bisherigen Erfahrungen im UNO- Kontext gezogen und wie aktuelle und zu - künftige Herausforderungen gemeinsam be - wältigt werden können. Außenminister Schallenberg betonte an - läßlich der Feierlichkeiten: „Für Österreich ist Multilateralismus, mit einer starken UNO im Zentrum, die beste Antwort auf globale Herausforderungen. Nach 75 Jahren brauchen wir die UNO mehr denn je.“ Neben der von den Vereinten Nationen in New York initiierten Online-Zeremonie fand in Wien, einem der vier UNO-Hauptsitze, eine Charta-Gedenkfeier im Rahmen der Prä - Im Ministerrat vom 30. Juni beschloß die Bundesregierung die Bereitstellung von 1 Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) für den Jemen. Die humanitären Mittel werden dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) zur Linderung der humanitären Notsituation im Jemen zur Verfügung gestellt. „Nach Jahren des bewaffneten Konflikts ist die humanitäre Lage im Jemen katastrophal. Mit den heute beschlossenen Mitteln leisten wir dringend benötigte Hilfe vor Ort, um das Leid der Zivilbevölkerung im Jemen zu lindern“, so Außenminister Schallenberg. Im Jemen herrscht nach Angaben der Vereinten Nationen die schwerste humanitäre Krise weltweit. Der seit März 2015 anhalten - de bewaffnete Konflikt hat im Jemen eine ka - tastrophale humanitäre Notlage verursacht. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) unter akutem Hun - ger, 18 Millionen Menschen verfügen über keine oder nur unzureichende Versorgung Österreich, Europa und die Welt 75. Jubiläum der Vereinten Nationen Foto: BMEIA / Gruber Außenminister Alexander Schallenberg anläßlich 75 Jahre Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen im Vienna International Centre mit Ghada Fathi Waly, Generaldirektorin der UNO Wien und Exekutivdirektorin der UNODC sentation des 2020 UNODC World Drug Re - port statt. An der Veranstaltung im Vienna International Centre nahmen Außenminister Alexander Schallenberg sowie Generalsekretär Peter Launsky-Tieffenthal teil. „Wir, die ,Völker der Vereinten Nationen‘, brauchen einander – und wir brauchen eine funktionierende UNO, weil diese Organisation jeden Tag unermüdlich daran arbeitet, unseren Planeten zu einem besseren Ort zu machen“, so Schallenberg. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 18 Die Charta, das Gründungsdokument der Vereinten Nationen, wurde am 26. Juni 1945 in San Francisco unterzeichnet und trat vier Monate später, am 24. Oktober 1945, in Kraft. Seither ist die internationale Staatengemeinschaft dazu aufgefordert, die in der Charta verankerten Werte und Ziele zu wahren und dadurch den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit aufrechtzuerhalten. n https://www.unov.org/ Österreich leistet dringend benötigte Hilfe für den Jemen Foto: BKA / Wenzel Außenminister Alexander Schallenberg: Der Ministerrat beschloß die Bundesregierung die Bereitstellung von 1 Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds. mit Trinkwasser. Beinahe die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen ist nicht funktionsfähig. Überflutungen Ende April 2020 erschweren die Notlage vieler Betroffener zusätzlich, Infektionskrankheiten wie Cholera und Malaria sind auf dem Vormarsch. Mit der Ausbreitung des Coronavirus hat sich die Lage weiter verschärft. „Um die Covid 19- Pandemie global zu besiegen, bedarf es eines internationalen Schulterschlusses. Ös - terreich leistet mit dieser Hilfe einen wichtigen Beitrag“, betonte Schallenberg. Das IKRK ist einer der wichtigsten Partner Österreichs bei der Umsetzung der humanitären Hilfe vor Ort. Trotz des erheblichen Sicherheitsrisikos und des zunehmend erschwerten Zuganges für humanitäre Organisationen, setzt das IKRK seine Aktivitäten fort. Das IKRK hat sein Hilfsprogramm we - gen des Covid-19 Ausbruches neu orientiert. Zugang zu Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen sowie Gesundheitsversorgung und die Nahrungsmittelversorgung von intern Ver triebenen stehen im Vordergrund. n https://www.icrc.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Nach den intensiven nachbarschaftlichen Gesprächen der vergangenen Wochen stattete Außenminister Alexander Schallenberg am 3. Juli dem italienischen Außenminister Luigi Di Maio einen Besuch ab. Zu - dem traf Schallenberg in Rom unter anderem zu Gesprächen mit dem Außenbeauftragten des Vatikan, Kurienerzbischof Paul Gallagher zusammen. Im Fokus des Gesprächs mit dem italienischen Außenminister stand die nachbarschaftliche Zusammenarbeit, um gemeinsam die Herausforderungen in Zusammenarbeit mit Covid-19 zu überwinden. „Wir sind als Nachbarn nicht nur menschlich und kulturell, sondern besonders wirtschaftlich eng miteinander verbunden. Deshalb wollen und müssen wir die Gesundheits- und Wirtschaftskrise gemeinsam bewältigen“, so Schallenberg. In der Pressekonferenz betonte Außenminister Di Maio die gute Kooperation in der Sicherstellung des grenzüberschreitenden Personen- und Güterverkehrs und dankte Ös - terreich für die Unterstützung in der Krise. Auch die EU-Wiederaufbauhilfen wurden thematisiert, wobei Schal lenberg betonte, daß Italien Österreichs zweitwichtigster Handelspartner sei und man deshalb größtes Interesse an einem starken und stabilen Italien habe. Österreich werde daher solidarisch seinen Beitrag zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der besonders schwer von der Coronakrise getroffenen Staaten leisten. „Es geht uns in dieser Frage in keiner Weise um ein ,ob‘, sondern um das ,wie‘. Wir werden uns konstruktiv an einer Lösung beteiligen“, bekräftigte Schallenberg. Auch Außenminister Di Maio fand klare Worte: „Wir brauchen ein Zeichen der Einheit und Stärke um umgehend auf diese beispiellose Krise reagieren zu können.“ Zudem arbeiten Österreich und Italien seit Jahren Hand in Hand in der Heranführung des Westbalkans an die EU. Beide Außenminister zeigten sich optimistisch, daß diese Be - mühungen auch in Zukunft positive Ergebnisse erzielen werden. Auch im Falle von Li - byen sei man sich einig, daß das Waffenembargo die Voraussetzung für einen Friedensprozeß ist. Mit dem vatikanischen Außenbeauftragten, Kurienerzbischof Paul Gallagher sprach Außenminister Schallenberg über den Schutz christlicher Minderheiten im Nahen Osten sowie die Rolle der Kirche als Vermittler in Krisen. n Österreich, Europa und die Welt Antrittsbesuch in Italien Alle Fotos: BMEIA / Gruber Außenminister Alexander Schallenberg mit seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio… … und bei der Überreichung eines Gastgeschenks Schallenberg mit dem vatikanischen Außenbeauftragten Kurienerzbischof Paul Gallagher »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 19
Foto: Alfredo Barsuglia / Kunstvere
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