ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Kultur 114 Zusätzlich ist die OÖ. Landesausstellung Plattform für eine kritische Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit, mit Gesellschaftskonzepten und Fragen zur Gestaltung unserer Zukunft. Nachhaltig für Kultur, Umwelt und Gesellschaft „Analog zur Landesausstellung 2018 setzt die Landesschau auch 2021 den Weg der kulturellen Nachhaltigkeit fort, so wird am Standort Innerberger Stadel das neu gestaltete Stadtmuseum erhalten bleiben“, betont Stelzer. Auch im Museum Arbeitswelt und im Schloß Lamberg bleiben Teile der Landesausstellung für die Zukunft erhalten. Die OÖ. Landesausstellung wird 2021 erstmals als Green Event im Sinne von Nachhaltigkeit, einem sparsamen Umgang mit Ressourcen und sozialer Verantwortung umgesetzt. Dazu gehören: Einfache Anreise- Möglichkeit mit klimaschonenden öffentlichen Verkehrsmitteln, Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben, Abfallvermeidung und -trennung sowie positive Impulse für die Zeit nach der Landesausstellung für die Stadt und die Menschen, die in ihr leben. Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl: „Wir freuen uns und sind stolz, Gastgeber für das kulturelle Jahreshighlight des gesamten Bundeslandes sein zu dürfen. Die OÖ. Landesausstellung eröffnet der Stadt Steyr die Chance, sich nach 1987 (Arbeit-Mensch- Maschine) wieder einmal im Rahmen einer Landesausstellung einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren: als wunderschöne und historisch interessante Stadt mit überdurchschnittlich hoher Lebensqualität und breitgefächertem Bildungsangebot.“ Foto: Iconic Turn Christian Stummer Foto: Iconic Turn Christian Stummer Stadtansichten von Steyr Die ganze Stadt ist Landesausstellung Die Landesausstellung wird erstmals nicht nur an konkreten Orten stattfinden, sondern sich mit der ganzen Stadt verweben. Neben den Angeboten in den Ausstellungen schickt die Vermittlung die BesucherInnen hinaus auf Erkundungstour durch Steyr. Denn überall in der Stadt verstecken sich Geschichten. Mit dem Projekt „Wege und Plätze“ (Arbeitstitel) greift die OÖ. Landesausstellung den Wunsch vieler SteyrerInnen auf, sich den Stadtraum zurück zu erobern und eine lebendige und pulsierende Stadt zu präsentieren. Dabei soll der öffentliche Raum zwischen den Ausstellungsorten auf unterschiedlichste Weise zu kulturellen Begegnungszonen gestaltet werden (z.B. Ruhezonen und konsumfreie Zonen, die zum Verweilen einladen, Kunst im öffentlichen Raum, etc.). Ein bunter Veranstaltungskalender mit vielfältigen Unterhaltungs- und Diskurs-Formaten soll die BesucherInnen und die Steyrer Bevölkerung gleichermaßen ins Freie locken. Steyr bietet bereits jetzt eine kreative und innovative Kulturszene und ein vielfältiges Kulturprogramm. Im Jahr der Landesausstellung wird das Bestehende mit neuen Ideen gebündelt. Noch bis 31. Oktober 2020 können Projekte eingebracht werden (Kontakt: Martin Selinger; +43 660 7393310, MartinSelinger@gmx.net »Wir sind Landesausstellung« – auch über das Jahr 2021 hinaus Rund um die OÖ. Landesausstellung 2021 wird Steyr vielfältig und kreativ bespielt. Bereits zwei Jahre davor haben sich engagierte BürgerInnen im Rahmen von „NOI - Nature of Innovation“ Gedanken gemacht, wie die Landesausstellung in und für die Stadt, die BesucherInnen und BürgerInnen kreativ genutzt werden kann. Acht konkrete Projekte sind entstanden. Einige davon sollen bis zum Start der OÖ Landesausstellung 2021 realisiert werden. Arbeit. Wohlstand. Macht. In einem barocken Schloß, einer Fabrik der Gründerzeit (Museum Arbeitswelt) und in einem Handelshaus aus der Renaissance (Innerberger Stadel) spürt die Ausstellung „Arbeit. Wohlstand. Macht.“ Spannendes und Überraschendes auf. Sie erzählt persönliche Geschichten und ermöglicht so das Verstehen vergangener Lebenswelten. Historische Beispiele werden um aktuelle ergänzt, so wird Geschichte erlebbar. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 193 / 31. 07. 2020 Kultur 115 Steyr, einst die zweitgrößte Stadt Österreichs, war und ist stets eine große Welt im Kleinen, ein Beispiel für Tradition und Bo - denständigkeit ebenso wie für Innovation und Internationalität. Adel, Bürgertum und Arbeiterschaft waren in der Entwicklung der Stadt von zentraler Bedeutung. Sie standen in einem konfliktreichen Wechselspiel und waren doch voneinander abhängig. Während Adel und Bürgertum seit Jahrhunderten Handel in ganz Europa trieben, fanden ArbeiterInnen aus der gesamten Monarchie in den Steyrer Fabriken Beschäftigung. Die Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg führte tausende Familien in die Arbeitslosigkeit und zwang viele zur Auswanderung. Doch nach Bürgerkrieg, Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg sollte Steyr erneut zu einem Zentrum der Industrie werden. Zwar steht die alte Eisenstadt Steyr im Mittelpunkt, doch wird das Thema breiter behandelt. Vor dem Hintergrund der historischen Erzählungen stellt die Ausstellung „Arbeit. Wohlstand. Macht.“ entscheiden - de Fragen zu gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Gegenwart und beschäftigt sich auch mit Visionen der Zukunft. Der Raum Steyr und das gesamte Bundesland Oberösterreich beherbergen heute modernste Produktionsstätten und Start-ups voller Ideen. Innerberger Stadel Der formschöne Renaissancebau diente lange als Handelshaus. Thronfolger Franz Fer dinand setzte sich seinerzeit persönlich für den Fortbestand des Gebäudes ein. Im In - neren des Hauses wird das Publikum von aus - gewählten Figuren des Steyrer Kripperls, einem immateriellen Kulturerbe der UNESCO empfangen. Beginnend mit der Stadtgeschichte werden die großen Entwick - lungsschritte der Stadt in einer Art Zeitraffer zusammengefaßt. Anschließend geht es über die Zünfte in die Arbeitswelt der Nagelschmiede und der Sensenschmiede. Im zweiten Stock wird die private Welt des Steyrer Bürgertums thematisiert. Bürgerliche Wohnkultur im Biedermeier, Forderungen nach politischen Rechten, wirtschaftlicher Aufstieg und Wohlstand werden ebenso angesprochen wie Privatheit, Vereinskultur und das Thema der Bildung. Der Stock darunter widmet sich dem Unternehmertum der BürgerInnen, dem Handel, der Mobilität, dem Erfolg, auch den Krisen, letztlich dem Aufstieg durch Innovation und Kreativität vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Foto: MarchGut Foto: MarchGut Foto: Gabriele Schnabl Hauptfassade des Innerberger Stadels Visualisierung des Stadtmodells im Innerberger Stadel Visualisierung des Spiegelraums im Innerberger Stadel »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 193 • 31. Juli 2020 Das
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