ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Wirtschaft 60 Kleinere Institutionen wie das St. Anna Kinderspital oder die Ars Electronica beweisen, daß sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überall dort im Wettbewerb durchsetzen können, wo exzellente Spitzenforschung betrieben wird. Internationale Kooperationen: Israel und Südtirol an Bord geholt Ein besonderes Augenmerk liegt in der Spitzenforschung auf der Internationalität: Rund drei Viertel aller 2019 geförderten Projekte arbeiten mit internationalen Partnern. Darüber hinaus investierte der FWF 30 Mio. Euro im Bereich der internationalen Kooperationsprogramme – mit dem positiven Ef - fekt, aus den Kooperationsländern zusätzliche Förderungsmittel im Umfang von zusätz - lich 30 Mio. Euro an Investitionen auszulösen. Die häufigsten Kooperationsländer 2019 waren Deutschland, die USA und Großbritannien. Mit Israel und Südtirol konnten 2019 zwei weitere Länder als Kooperationspartner gewonnen werden. Internationale Qualitätsmaßstäbe bestimmen auch die Förderungsvergabe, einziges Entscheidungskriterium für eine Förderung durch den FWF ist wissenschaftliche Exzellenz. Im Jahr 2019 wurden zur Beurteilung dieser rund 4500 internationale Gutachten aus 64 Ländern eingeholt, zum Großteil von Forschenden aus den USA, Deutschland und Großbritannien. Grafik: FWF IHS-Chef Kocher: Bei Konjunkturmaßnahmen auf Wissenschaft und Forschung setzen Die Corona-Pandemie hat erneut gezeigt: Eine themenoffene Grundlagenforschung sorgt für zukünftige Herausforderungen vor, egal wie, wann und wo sie auftreten werden. Darüber hinaus stärken die Innovationen aus Wissenschaft und Forschung die Konjunktur. „Wichtig ist, daß bei den anstehenden Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft das Ziel eines höheren Wachstums durch mehr Innovation verfolgt wird. Dabei dürfen Wissenschaft und Forschung, insbesondere auch die Grundlagenforschung nicht vergessen werden. Ihnen kommt in den nächsten Jahren enorme Bedeutung für den Standort Ös - terreich zu“, erklärt Martin Kocher, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), anläßlich der Präsentation der FWF-Förderstatistik. „Die im Regierungsprogramm geplanten Investitionen wie Exzellenzinitiative, Forschungsfinanzierungsgesetz mit Wachstumspfad sowie eine solide Ausstattung des FWF-Förderungsbudgets würden die konjunkturelle Entwicklung Österreichs stärken“, so Klement Tockner. Aktuell schöpft Österreich sein wissenschaftliches Potenzial nur zum Teil aus, 2019 mußten exzellente Forschungsprojekte im Umfang von 60 Mio. Euro ausschließlich mangels Budget abgelehnt werden. Für 2020 zeichnet sich aufgrund der Corona-Krise ein Rekord an Forschungsanträgen ab. „Der internationale Wett bewerb um Ideen, Talente und Kooperationen wird nach der Krise noch intensiver geführt werden“, zeigt sich Klement Tockner überzeugt. Neue Akzente in der Forschungsförderung 2019/2020 m Rund 400 Forscherinnen und Forscher österreichischer Forschungseinrichtungen reichten bei der ersten Auflage des 1000-Ideen-Programms Anträge ein. Mit dem Programm bringt der FWF besonders risikofreudige und innovative Forschungsideen ins Rollen. Die ersten Projekte starten im Juni 2020. m Mit dem zweiten neuen Programm #ConnectingMinds ermutigt der FWF Forschende dazu, wissenschaftsferne Akteurinnen und Akteure einzubinden. Gefördert werden Teams, die gezielt wissenschaftliches und gesellschaftliches Wissen verbinden. Die ersten Projekte starten im Herbst 2020. m Als erste Förderungsagentur in Europa gründete der FWF eine gemeinnützige Bundesstiftung als Brücke zu privaten Partnern. Ziel ist es, den Kulturwandel hin zu mehr Philanthropie in der Spitzenforschung zu unterstützen: www.alphaplusstiftung.at m 2019 startete eine neue Förderungsinitiative für Kooperationsprojekte in Zentraleuropa: Im Rahmen von „CEUS – Central European Science Partnership“ können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien bilaterale und erstmals auch trilaterale Forschungsprojekte beantragen. m Als Antwort auf die Corona-Pandemie initiierte der FWF eine SARS-CoV-2 Akutförderung – ein Fast-Track-Verfahren für Forschungsanträge, die sich mit der Prävention, Früherkennung, Eindämmung sowie der Erforschung von SARS- CoV-2 beschäftigen und besonders auf internationale Kooperation setzen. Angesprochen sind Projekte, die ihr Forschungsinteresse auf technische, ökologische, ökonomische, politische, rechtliche, medizinische, kulturelle, psychologische oder ethische Implikationen von SARS- CoV-2 richten. Erste Projekte werden ab Mai 2020 starten. Alle FWF-Leistungszahlen ab sofort online Einen Jahresrückblick sowie die gesamten Leistungszahlen finden Sie im aktuellen FWF-Jahresbericht (Link ganz unten). Lernen Sie im Jahresbericht darüber hinaus auch zehn illustrierte Meisterwerke kennen. Jedes Bild ein Unikat, das Ihnen eine künstlerisch-kreative Perspektive auf 2019 erfolgreich abgeschlossene Forschungsprojekte gibt – online als Wallpaper zum Download. FWF Der Wissenschaftsfonds Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. Er unterstützt – nach in - ternationalen Qualitätsmaßstäben – herausragende Forschungsprojekte sowie exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Gewinnung, Erweiterung und Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse widmen. n https://www.fwf.ac.at/ https://www.fwf.ac.at/fileadmin/files/Dokumente/Ueber_den_FWF/Publikationen/FWF-Jahresberichte/fwf-jahresbericht-2019.pdf
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Chronik Österreich plant Sommerurlaub 36 Prozent haben bereits fixe Urlaubspläne, 31 Prozent warten noch ab – Kärnten, Salzburg und Steiermark als Favoriten – Jeder Vierte spürt die Corona – Krise im Budget Die Corona-Krise wirkt sich auf die Ur - laubsplanung der ÖsterreicherInnen aus: Fernreisen fallen aus, Erreichbarkeit und Sicherheit des Urlaubsziels treten in den Vordergrund. Angesichts der unsicheren Corona-Lage erlebt der Österreich-Urlaub eine Renaissance. Das ist das Ergebnis der jüngsten Gallup-Erhebung zu den Urlaubs - plänen der österreichischen Haushalte. *) „Die ÖsterreicherInnen lassen sich vom Virus die Lust auf ihren jährlichen Sommer - urlaub nicht nehmen“, sagt die Geschäftsführerin des Österreichischen Gallup Instituts, Andrea Fronaschütz. „Zwei Drittel der ÖsterreicherInnen haben entweder bereits konkrete Urlaubspläne oder tragen sich zu - mindest mit dem Gedanken, im Sommer Ur - laub zu machen.“ Für 36 Prozent der Befragten sind die Urlaubspläne bereits fix, 31 Prozent machen ihre endgültige Entscheidung vom weiteren Verlauf der Krise abhängig. Das Urlaubsbudget bleibt heuer für zwei Drittel der Sommerurlauber unverändert, je - der Vierte muß sich einschränken – vor allem Familien mit Kindern, Kurzarbeitende und Arbeitslose bekommen den Ausnahmezustand zu spüren. Fronaschütz: „Aufgrund der Situation pla - nen 57 Prozent ihren Aufenthalt in Österreich, am stärksten ist dieser Trend bei Familien mit Kindern. Das hat mit dem Infektionsrisiko zu tun: Für vier von zehn ÖsterreicherInnen ist ein geringeres Ansteckungsrisikio in Österreich ein wesentlicher Grund, ihren Urlaub heuer in der Heimat zu verbringen. Auch das Motiv, heimische Betriebe zu unterstützen, spielt eine Rolle. Sollten die Reisebeschränkungen nicht aufgehoben werden, wird auch die Hälfte der Auslandsurlauber stattdessen im Inland buchen.“ Urlaub am See ist für mehr als die Hälfte der Befragten die in Österreich attraktivste Urlaubsform. Danach folgen Wander- bzw. Bergurlaub sowie Städtereisen, Wellness und Urlaub am Bauernhof. Bei der Auswahl *) Bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Österreichischen Gallup Instituts (Methode: Computer Assisted Web Interviewing im Gallup Onlinepanel, rep. für die webaktive Bevölkerung 16+, durchgeführt vom 14. bis 18. Mai 2020, 1000 Befragte) Foto: Österreich Werbung / Fotograf: Andreas Hofer © Österreichisches Gallup Institut Vorstellbare Art des Sommerurlaubs in Österreich Welche Art von Sommerurlaub in Österreich können Sie sich im Moment am ehesten vorstellen? Badeurlaub an einem See Wanderurlaub Urlaub in den Bergern/Bergtur Wellnessurlaub (z.B. Therme, Yoga) Städtereise, Urlaub in einer Stadt (Sehenswürdigkeiten, Lokale, Unterhaltung etc.) Urlaub auf dem Bauernhof Rundreise mit Besichtigungen Fahrrad- oder Motorradtour Kultururlaub (Theatervorstellungen, Konzerte etc. falls sie stattfinden) %-Werte, n=1000 Abenteuerurlaub Sporturlaub (Golf etc.) Urlaub im Kloster Nichts davon/anderes Gar keinen Auf der Liste ganz oben: Badeurlaub an einem See – hier am Faaker See in Kärnten »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 61 des Urlaubsquartiers spielen familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit zum Aktivurlaub eine Rolle. Fronaschütz: „Für den Sommer - urlaub wünschen sich die Menschen, was sie in den vergangenen Wochen vermißt haben: Zeit mit Familie, Freunden, Verwandten. Na - tur, Gesundheit und Regionalität treten in den Vordergrund. Shoppen, Party und Ausgehen haben an Bedeutung verloren.“ Die als Urlaubsziele beliebtesten Bundesländer sind Kärnten (59 Prozent), die Steiermark (55 Prozent) und Salzburg (48 Prozent). Es folgen Tirol (37 Prozent), Oberös - terreich (28 Prozent), das Burgenland (26 Pro zent), Vorarlberg (20 Prozent) und Nie - derösterreich (19 Prozent). Wien (17 Prozent) zieht insbesondere Urlauber aus den westlichen Bundesländern an. Neben diesen Ergebnissen umfaßt die Umfrage Kriterien für die Auswahl des Ur - laubsortes, die Dauer des Urlaubs und die dar - an geknüpften Erwartungen. n https://www.gallup.at/ https://www.austria.info/
Ausg. Nr. 192 • 2. Juni 2020 Das
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