ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Österreich, Europa und die Welt JKU Informatikerin wird ab 1. Juli ACM vorstehen 34 Prof. Gabriele Kotsis zur Präsidentin des weltweiten Computerverbands ACM gewählt Foto: JKU Prof. Gabriele Kotsis ist die neue Präsidentin der Association for Computing Machinery (ACM) Die Association for Computing Machinery (ACM) ist die weltgrößte wissenschaftlichen Computergesellschaft und vernetzt rund um den Globus InformatikerInnen aus Praxis, Wissenschaft und dem Bildungssektor. Gegenkandidatin von Prof. Gabriele Kotsis war Google-Vizepräsidentin Elisabeth Churchill. „Ich empfand bereits die Nominierung als große Ehre, mit der ich nicht ge - rechnet hatte. Die Prominenz meiner Gegenkandidatin von Google haben in mir ehrlicherweise nicht so große Erwartungen auf eine erfolgreiche Wahl aufkommen lassen. Umso mehr freue ich mich nun, daß ich als JKU-Wissenschaftlerin und Österreicherin die erste, nicht-anglo-amerikanische Präsiden tin sein werde“, sagt Kotsis, die ihre Wahl auch als internationale Anerkennung für die Informatik an der Johannes Kepler Universität Linz betrachtet. Auch Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, sieht den Weg der JKU bestätigt. „Den bequemen und b - ekannten Pfad zu verlassen und Neues zu schaffen, zeichnet PionierInnen aus. An der JKU fördern wir den Mut und die Bereitschaft, über den Tellerrand zu schauen und so Innovation hervorzubringen. Dieses Um - feld, diese ständige Bereitschaft zur Erneuerung bringt Personen wie Professorin Ga - briele Kotsis hervor, die dann auch über die Grenzen unseres Landes prägend wirken. Ich gratuliere ihr zu dieser Wahl und wünsche ihr alles Gute für ihre Amtsperiode.“ Für die Zeit ihrer Präsidentschaft möchte Kotsis das Know-how und die Expertise der ACM-Mitglieder stärker in den Fokus rükken. „Kein anderer Bereich hat mehr Einfluss auf die Gestaltung der Zukunft und der künftigen Technologien“, betont die JKU Forscherin. „Globale Probleme müssen auch global und unabhängig von Einzelinteressen in An griff genommen werden. Egal ob Klimawandel, medizinische Forschung oder die Be wahrung der Demokratie: ACM hat das Po tential, ethischer Vorreiter für alle Bereiche der Informatik zu sein.“ Ebenfalls für zwei Jahre gewählt wurden Vizepräsident Joan Feigenbaum, Grace Murray Hopper Professor für Informatik an der Yale University und ein Amazon Scholar; und Sekretärin/Schatzmeisterin Elisa Bertino, Samuel Conte Professor für Informatik an der Purdue University und Dozentin der ACM Athena 2019-2020. Darüber hinaus wurden Nancy M. Amato, Abel Bliss-Professorin und Abteilungsleiterin für Informatik an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign, für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Tom Crick, Professor für digitale Bildung und Politik an der Swansea University; Susan Dumais, technische Mitarbeiterin und Direktorin, Microsoft Research Labs; Mehran Sahami, Professor (Lehre) und Associate Chair for Education, Stanford University; und Alejandro Saucedo, technischer Direktor (Maschinelles Lernen), Seldon Technologies und »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Chefwissenschaftler, Institut für ethische KI und maschinelles Lernen. Ihre Amts zeit dauert über vier Jahre vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2024. Zur Person Gabriele Kotsis wurde 1967 geboren. Sie studierte Wirtschaftsinformatik in Wien, wo sie auch ihr Doktorat mit Auszeichnung er - warb. 2002 kam sie an die JKU, wo sie das Institut für Telekooperation leitet und von 2007 bis 2015 als Vizerektorin für Forschung tätig war. Sie war Gründungsmitglied von ACM Europe und wurde für ihre Forschung vielfach ausgezeichnet, u.a. als „femtech Ex - pert/Researcher of the Month“ und dem Heinz Zemanek Award. n https://www.jku.at/ https://www.acm.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Innenpolitik Bundesbudget 2020 Nationalrat beschließt im zweiten Anlauf ersten Haushaltsentwurf der türkis-grünen Koalition – Defizit steigt auf 20,6 Mrd. € 35 Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Topf 32. Sitzung des Nationalrates / Budgetdebatte – ein Blick in das Plenum im Ausweichquartier des Parlaments in der Hofburg Die parlamentarischen Beratungen über schlagt, das sind um genau 20 Mrd. € mehr milie 11,5 Mrd. €, in der Rubrik Bildung, das Budget 2020 sind abgeschlossen. als im ursprünglichen Regierungsentwurf Forschung, Kunst und Kultur 1,2 Mrd. € und Mit halbtägiger Verzögerung gab der Nationalrat am Vormittag des 29. Mai grünes Licht für den ersten Haushaltsentwurf der türkisgrünen Regierung. Der Beschluß fiel mit den Stimmen von ÖVP und Grünen, lediglich das Parlamentsbudget sowie das Budget der Präsidentschaftskanzlei hatten davor in Zweiter Lesung breitere Unterstützung erhalten. Be - gleitende Änderungen im Bundesfinanzrahmen haben das Hohe Haus schon tags zuvor passiert. Um die erwarteten Auswirkungen der Corona-Krise im Bundesfinanzgesetz 2020 zu mindest grob abzubilden, nahmen ÖVP und Grüne im letzten Augenblick noch einige Nachbesserungen bei den Budgetzahlen vor. Demnach sind im Budget 2020 nun Ausgaben in der Höhe von 102,39 Mrd. € veran- vorgesehen waren. Um diese Summe steigt auch das Defizit, da die budgetierten Einnah men von 81,79 Mrd. € nicht nach un - ten korrigiert wurden. Es liegt nun bei 20,6 Mrd. €. Im Gegenzug haben die Abgeordneten die Überschreitungsermächtigung für Fi - nanzminister Gernot Blümel von 28 Mrd. € auf 8 Mrd. € reduziert. Die neu budgetierten 20 Mrd. € sind dem Krisenbewältigungsfonds (COVID-19-Fonds) zugeordnet, der in der Untergliederung 45 (Bundesvermögen) verbucht wird. Mit dem Abänderungsantrag wurde dar - über hinaus gesetzlich normiert, wie hoch die Budgetüberschreitungen in einzelnen Be - reichen ausfallen dürfen. In der Rubrik Recht und Sicherheit sind es bis zu 1 Mrd. €, in der Rubrik Arbeit, Soziales, Gesundheit und Fa - in der Rubrik Wirtschaft, Infrastruktur und Umwelt 14,3 Mrd. €. Beim Bundesfinanzrahmengesetz 2020 bis 2023 wurden im Plenum keine Änderungen mehr vorgenommen, der Ausgabendeckel für das heurige Jahr wur - de bereits im Budgetausschuß um 28 Mrd. € auf 110,27 Mrd. € erhöht. Verzögerter Beschluß durch Zahlenpanne Verzögert hat sich der Beschluß des Budgets 2020 durch eine Zahlenpanne. Da im Abänderungsantrag – anders als im Regierungsentwurf – der Hinweis fehlte, daß es sich bei den angeführten Einnahmen und Ausgaben um Millionenbeträge handelt, hät - te die Regierung heuer nur 102.389 € statt 102,39 Mrd. € ausgeben dürfen. Nach einem »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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© Leopold Museum, Wien, Foto: Leop
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