ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 2 Die Seite 2 Liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser, wir hoffen sehr, daß Sie und die Ihren von der Coronakrise nicht oder zumindest nicht allzu sehr betroffen sind. Wir selbst sind kaum beeinträchtigt, wäre da nicht der Mangel an Berichten aus unserer Hauptrubrik „Österreich, Europa und die Welt“. Das ist auch der Grund für die lange Pause zur vorhergehenden Ausgabe 191. Bilateral bzw. international gab es – von Corona abgesehen – für uns nicht viel zu berichten. Und wir widmen uns diesem Thema bis auf eine Ausnahme („Erleichterungen ab 15. Juni“) nicht, denn Sie sind, wo immer Sie leben, ohnehin mit diesbezüglichen Nachrichten überversorgt. Kriegsende und Staatsvertrag 3 Unser schönes Land ist glücklicherweise bisher – unberufen – aus gesundheitlicher Sicht vergleichsweise gut davongekommen, wenn auch noch zu großer und weiterer Vorsicht aufgerufen wird. Was die wirtschaftlichen Folgen anbelangt, gibt es aktuell zwar Hoffnung auf möglichst rasche Erholung. Erst die nächsten Wochen oder gar Monate werden aber zeigen, ob Normalität einkehren wird oder ob wir mit langfristigen Einschränkungen werden leben müssen. Wir wünschen Ihnen und den Ihren alles Gute! Liebe Grüße aus Wien Michael Mössmer Menschlichkeit ohne Grenzen 15 Der Inhalt der Ausgabe 192 Der Staatsvertrag 3 Rede des Bundespräsidenten 4 75 Jahre Unabhängigkeit 6 Rede des Bundeskanzlers 9 Burgenlands Gedenken 10 Gedenken zu 75 Jahre Kriegsende… 11 Sonderpräsidialsitzung des Nationalrats und des Bundesrats 13 Menschlichkeit ohne Grenzen 15 Schallenberg: Multilateralismus liegt in außenpolitischer 19 Meilenstein für die Gedenkkultur 20 Auch in Krisenzeiten starker und verläßlicher Partner 21 Österreich ist »starker Innovator« 23 Spende amerikanischer »Friendship«-Masken 24 Leistungsbilanz 2019 25 Außenhandel Jänner und Feber 26 EU-Erweiterung am Westbalkan 27 Wien grünste Stadt der Welt 29 Datierung der griechischen Antike in Frage gestellt 30 AIT: Digitales Grenzmanagementsystem in Lille 32 JKU Informatikerin wird ab 1. Juli ACM vorstehen 34 Bundesbudget 2020 35 Weitere Erleichterungen ab 15. Juni 38 A. Mayer ist Kulturstaatssekretärin 39 »Burgenland Journal« Neue Landesverfassung 40 Turbo für regionale Wirtschaft 41 Größtes Bauprojekt des Landes 42 120 Arbeitsplätze gerettet 44 75 Euro für BurgenländerInnen 46 Wissensdatenbank GemWIKI 47 95 Jahre Landeshauptstadt 48 »Nachbarschaftshilfe Plus« in Eisenstadt gestartet 49 »KlimaEntLaster« in Mattersburg 50 »Vertical Farming« in Eisenstadt 51 Eisenstadt: Feierliche Orgelweihe 52 Kunst und Kultur – Rund um die Uhr 53 100. Geburtstag Fürstin Esterházy 54 BIP-Rückgang im I. Quartal 2020 um 2,9% gegenüber 2019 55 Leichte konjunkturelle Verbesserung zu erwarten 57 Spitzenforschung in Österreich 59 Österreich plant Sommerurlaub 61 Durchstich am Großglockner 62 Neueste Innovation aus dem Genussland OÖ 64 Wachau ist DAC-Gebiet 65 Steiermark eröffnete Weinsaison 66 Erstes Online Wein-Experiment 67 Kirche in Österreich trauert um Bischof Johann Weber 68 Interreligiöses Treffen 70 AIT: Quantentechnologien Made in Austria 71 IST Austria Wissenschafter zeigen Quantenradar-Prototyp 73 Hinweise auf steinzeitliches Bierbrauen in Mitteleuropa 75 Musik: Eine Behandlungsmethode, die Freude bereitet 77 Die frühe Radierung in der Albertina 78 Hundertwasser – Schiele im Leopold Museum 84 Verkürzte Salzburger Festspiele 90 Kirche trauert um Bischof Johann Weber 68 Quantentechnologien Made in Austria 71 Hundertwasser – Schiele 84 Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich Journal Verlag; Postadresse: A-1130 Wien, Dr. Scho - ber-Str. 8/1. Für den Inhalt verantwortlicher Her - ausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer. Fotos auf der Seite 2: Wikimedia Commons / Thomas Ledl/ CC BY-SA 4.0 ); Cpl Donald R. Ornitz, US Army / U.S. military or Department of Defense / wiki commons; Gerd Neuhold / Sonntagsblatt; Getty Images/iStockphoto / NicoElNino; Privatsammlung © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz In Zusammenarbeit mit PaN – Partner aller Nationen http://www.dachverband-pan.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Am 15. Mai 2020 jährte sich die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags zum 65. Mal. Die Historiker Gerald Stourzh und Wolfgang Mueller haben in jahrelanger Archivarbeit die Hintergründe der Vertragsunterzeichnung erforscht und sind sich einig, daß „Österreich enormes Glück hatte“. Der Abschluß des Staatsvertrags am 15. Mai 1955 war nur unter spezifischen Voraussetzungen möglich. Dazu zählen harte Verhandlungen, die Unterstützung Österreichs durch die Westmächte, der bevorstehende NATO-Beitritt Westdeutschlands und ein neuer Kurs der Sowjetunion. Ohne diese Faktoren, aber auch nach der sowjetischen Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes 1956, wäre die Zustimmung Moskaus zu - mindest kurzfristig fraglich gewesen. Das sind einige der Befunde, die nach Auswertung u.a. österreichischer, deutscher, englischer, französischer, sowjetischer und USamerikanischer Archivakten, Publikationen und Interviews vorliegen. »Um Einheit und Freiheit« Gerald Stourzh, emeritierter Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien, und Wolfgang Mueller, Professor für Russische Geschichte, haben mit Unterstützung des Zukunftsfonds in jahrelanger Ar - beit die Archive erforscht. Erste Arbeiten Stourzh’ zum Staatsvertrag stammen aus den 1960er-Jahren. Von der 1. Auflage bis zur wesentlich umfangreicheren 5. Auflage 2005 war er Alleinautor des klassischen Standardwerks zum Staatsvertrag „Um Einheit und Freiheit“. Seit 2000 erforscht Mueller die sowjetische Österreich-Planung und -Politik nach 1945 und publiziert Standardwerke da - zu auf Basis sowjetischer Archivdokumente, Politbürobeschlüsse und der Korrespondenz Stalins mit der KPÖ. Gegensätze zwischen Ost und West Grundsätze der Politik der Alliierten des Zweiten Weltkriegs waren die Anerkennung Österreichs als erstes Opfer Hitler-Deutschlands und die von Winston Churchill seit 1940 geforderte Wiederherstellung von Österreichs Unabhängigkeit. Die Alliierten erinnerten aber auch daran, daß „es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler- Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann“. Nachdem sich Ös - terreich im April 1945 wieder konstituiert Österreich, Europa und die Welt Der Staatsvertrag: Harte Arbeit und viel Glück © Wikimedia Commons / Thomas Ledl/ CC BY-SA 4.0 ) Der Österreichische Staatsvertrag wurde am 15. Mai 1955 in Wien unterzeichnet. hatte, brachen bald die Gegensätze zwischen Ost und West auf. Insbesondere seit der Wahlniederlage der KPÖ am 25. November verschärfte sich die sowjetische Gangart gegenüber Österreich. „Als die USA 1946 über einen Abzug der vier Mächte aus Österreich verhandeln wollten, setzte Stalin auf Verzögerung“, so Mueller. Die Sowjetunion wollte nicht abziehen, um ihre Position in Osteuropa bei der Errichtung kommunistischer Diktaturen nicht zu schwächen. Dies blieb bis 1952 so. 1948 zö - gerten temporär auch die Westmächte, da sie fürchteten, nach einem Abzug aus Österreich könnte die KPÖ mit sowjetischer Unterstützung die Macht ergreifen. Eine Teilung Ös - Buchtipps zum Thema »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at terreichs, wie sie die KPÖ-Führung andachte, wurde aber vom Kreml nicht unterstützt. Neutralität Österreichs nach Schweizer Vorbild 1952 schlug die Sowjetunion die Neutralisierung Deutschlands vor, um die militärische Westintegration Westdeutschlands zu tor pedieren. Im folgenden Jahr begann sich in Moskau der Gedanke durchzusetzen, eine Neutralisierung Österreichs könnte dessen weitere Annäherung an den Westen verhindern und als Modell für Deutschland dienen. Ab 1954 wußte der Kreml, daß die USA eine Neutralität Österreichs nach Schweizer Vorbild akzeptieren würden, wie Stourzh her- „A Cold War over Austria: The Struggle for the State Treaty, Neutrality, and the End of East-West Occupation“ von Gerald Stourzh und Wolfgang Mueller https://rowman.com/ISBN/9781498587877/A-Cold-War-over-Austria-The-Struggle-for-the-State-Treaty-Neutralityand-the-End-of-East%E2%80%93West-Occupation-1945%E2%80%931955 „Der Kampf um den Staatsvertrag 1945-1955: Ost-West-Besetzung, Staatsvertrag und Neutralität Österreichs“ von Gerald Stourzh und Wolfgang Mueller (erscheint im Oktober 2020) https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/geschichte/geschichte-der-neuzeit/55591/derkampf-um-den-staatsvertrag-1945-1955 3
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© Leopold Museum, Wien, Foto: Leop
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