ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Österreich, Europa und die Welt 12 de Kraft die europäische Idee entfalten kann. Doch das Friedensprojekt geht weit darüber hinaus, da es auch sozialen Frieden stiftet. Wenn wir das europäische Versprechen von Frieden und Wohlstand auch künftig einlösen wollen, stellt uns das heute vor neue Herausforderungen. So wie damals vor 65 Jahren der Staatsvertrag für Österreich Souveränität bedeutete, ist es heute Europa, daß uns wahrlich souverän macht. Dabei muß Solidarität das Leitmotiv des Wiederaufbaus sein. Dessen Herzstück ist das langfristige eu ropäische Budget, das wir gerade überarbeiten. Denn nur gemeinsam – mit einem ei - genen Wiederaufbau-Instrument und zusätzlichen Geldern – können wir der Herausforderung gerecht werden.“ Die Klubobleute der im Landtag vertretenen Parteien stellten unter anderem die Erinnerung als das Fundament der Zukunft in den Vordergrund. ÖVP-Klubobfrau Helena Kirchmayr „Das Ende des Krieges, der Tyrannei und der schrecklichen Verbrechen, die Wiedererlangung der Freiheit und der Schritt in eine Zukunft voller Chancen durch den Beitritt zur Europäischen Union markieren Wendepunkte in der Geschichte unseres Landes. Sie stehen auch dafür, daß wir es immer wieder geschafft haben, aus schwierigen Situatio - nen gestärkt hervorzugehen. Das Gedenken ist daher gerade in Zeiten wie diesen ein wichtiges Zeichen für die Menschen in unserem Land“, so ÖVP-Klubobfrau Helena Kirchmayr. Foto: Land OÖ / Max Mayrhofer Landtagspräsident Wolfgang Stanek Deshalb müssen wir jetzt Arbeit schaffen, um uns wieder in Richtung Zukunft orientieren zu können. Der gemeinsame europäische Weg war für Österreich dabei in den vergangenen Jahrzehnten ein zentraler Erfolgsfaktor. Diesen sollten wir im eigenen Interesse stärken, denn die großen Herausforderungen unserer Zeit können nicht mehr auf der Ebene der Nationalstaaten bewältigt werden. Die EU ist auch der beste Schutz, um einer Wiederholung von Kriegsgräuel und Fa - schismus in Europa vorzubeugen“, so SPÖ- Klubvorsitzender Christian Makor. Gottfried Hirz, Klubobmann der Grünen „Wir gedenken dreier Marksteine in der jüngeren Geschichte Österreichs und damit auch Oberösterreichs. Es sind Ereignisse, die das Werden, die Entwicklung und die Zu - kunft unseres Landes entscheidend geprägt, ja, erst ermöglicht haben. Kriegsende und Befreiung vom NS-Terror mit dem Wiederaufbau aus Schutt und Asche, die Rückkehr in die staatliche Eigenständigkeit auf dem Fundament der neu errichteten demokratischen Strukturen und der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft als Bekenntnis zu ei - nem geeinten Europa sind elementare Teile im Gesamtbild Österreichs, wie wir es heute ken - nen. Es ist unser aller Aufgabe, Botschaften und Errungenschaften dieser Ereignisse zu bewahren, wertzuschätzen und auch den nächsten Generationen zu vermitteln“, be ton - te Gottfried Hirz, Klubobmann der Grünen. „Wir haben die längste Brücke der Welt, sie beginnt in Washington und endet in Sibirien.“ Mit diesem Zitat vom damaligen Landeshauptmann Heinrich Gleißner begann Land tagspräsident Wolfgang Stanek sein Resümee: „War vor 75 Jahren die heutige Nibelungenbrücke das trennende Element, so war diese Brücke zehn Jahre später das verbindende Element Oberösterreichs. Diese symbolische Brücke endet aber nicht in der Gegenwart. Wir müssen den Blick stets in die Zukunft richten, uns und unsere demokratischen Werte weiterentwickeln. Nur so können wir eine erfolgreiche Zukunft für uns und die nächsten Generationen gestalten.“ n https://www.land-oberoesterreich.gv.at/ FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr „Der Österreichische Staatsvertrag hat uns Unabhängigkeit und Freiheit gebracht. Durch ihn wurden unverzichtbare demokratische Strukturen geschaffen. Nur sie ermöglichen es uns Österreichern, über uns selbst zu bestimmen. Auch die Bundesländer – und eben Oberösterreich – erhielten erst durch den Staatsvertrag ihre Souveränität, wie wir sie heute kennen. Mit der heutigen Gedenkveranstaltung rufen wir das in Erinnerung und geben den heurigen Jubiläen die notwendige Bedeutung“, sagte FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr. SPÖ-Klubvorsitzender Christian Makor „Das Jahr 1945 ist in der aktuellen Corona-Krise so nahe gerückt wie schon lange nicht mehr. Denn wir haben heute die höchste Arbeitslosigkeit in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg. Jede/r zweite Oberösterreicher/in ist arbeitslos oder in Kurzarbeit. Foto: ÖNB, Bildarchiv der US-Informationsdienste in Österreich. Inventarnummer: US 9980/7 Der sowjetische Posten auf der rechten Seite des Brückenkopfes der Nibelungenbrücke in Linz/Urfahr. Das Foto entstand im Auftrag der United States Information Agency Pictorial Section der Information Services Branch (ISB) »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 06. 2020 Österreich, Europa und die Welt Sonderpräsidialsitzung des Nationalrats und des Bundesrats Im Gedenken an 75 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen Erst wenn wir alle zu Kämpferinnen und Kämpfern gegen Antisemitismus geworden sind, kann diese Geißel der Menschheit überwunden werden“, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 5. Mai bei einer gemeinsamen Sondersitzung der Präsidialkonferenzen des Nationalrats und des Bun - desrats im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Sobotka und Bundesratspräsident Robert Seeber hatten anläßlich des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus zu der Sonderpräsidialsitzung in das Dachfoyer der Hofburg eingeladen. Den aktuellen Empfehlungen der Bundesregierung folgend und zur Minimierung des Ansteckungsrisikos mit COVID-19, wurde die gemeinsame Sondersitzung der Präsidialkonferenzen des Nationalrats und des Bundesrats im kleinen Kreis abgehalten und ein moderiertes Gespräch vor - ab aufgezeichnet. Worte zum Gedenken von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka 13 Sobotka: Gedenken in Demut und Scham allen Opfern des nationalsozialistischen Irrsinns „75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers gedenkt das Land in De - mut und Scham allen Opfern, Toten und ge - peinigten Überlebenden des nationalsozialistischen Irrsinns“, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Aus seiner Sicht for me dieses Gedenken die Gewißheit, um Rassenwahn in Österreich keinen Platz zu lassen. Der Nationalratspräsident zeigte sich in Anbetracht der außergewöhnlichen Zeiten der österreichischen Gesellschaft gegenüber dankbar, die in ihren Grundfesten an Rechtsstaatlichkeit und Solidarität festhalte. Das Konzentrationslager Mauthausen stehe im dü steren Gegenteil zu unserer heutigen Ge - sellschaft. Sobotka betonte das Privileg und die Verantwortung jener Generationen, die aus persönlicher Begegnung mit Überleben- Fotos: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner Bei der Gedenkveranstaltung (vorne v.l.): 3. NR-Präsident Norbert Hofer, 2. NR-Präsidentin Doris Bures und NR-Präsident Wolfgang Sobotka »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
© Leopold Museum, Wien, Foto: Leop
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 192 / 02. 0
Laden...
Laden...
Laden...
Herzlich willkommen!
Hier können Sie in unserer Magazin-Auswahl bis zum Jahr 2017 blättern.
Die Links auf alle früheren Ausgaben finden Sie am Ende dieser Seite!
"Österreich Journal" – das pdf-Magazin mit Schwerpunkt "Österreich,Europa und die Welt".
Es stehen insgesamt 22.962 Seiten zu Ihrer Verfügung.
Die Ausgabe 208 wird am 5. Oktober erscheinen
Wir informieren Sie gerne, wenn eine neue Ausgabe erscheint – klicken Sie einfach
Ihre Mail-Adresse wird natürlich ausschließlich für diese Ankündigungen genutzt und niemals weitergegeben werden!