ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 »Burgenland Journal« Tempo bei Biowende und beim Klimaschutz 82 LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf präsentierte Vorhaben für die Legislaturperiode In die Zuständigkeit der frisch gekürten Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf fallen neben Landwirtschaft, Klimaschutz, Natur- und Umweltschutz und Frauen nun auch wieder die Gemeinden. Die Fortsetzung der Biowende und den Klimaschutz nennt Eisenkopf als die zentralen Schwerpunkte ihrer Regierungsarbeit. Die Ge meinden sollen spürbar entlastet, Rahmenbedingungen für Frauen weiter verbessert und der Mindestlohn ausgerollt werden. Umsetzungsfrist für jede Maßnahme „Die Schwerpunkte in meinem Bereich sind ganz klar die Fortsetzung der Biowende und die Klimapolitik. Diese Themen wollen wir im Hinblick auf eine nachhaltige, gesunde Entwicklung unseres Burgenlandes wei - terentwickeln und vorantreiben. Wichtig ist mir auch die Entlastung der Gemeinden und die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen“, erklärte Eisenkopf am 28. Feber. „Auch für alle anderen Bereiche in meiner Zuständigkeit haben wir Maßnahmen definiert und uns dafür klare Fristen für die Umsetzung gesetzt“. Mit eigener Bio-Vermarktungsgesellschaft zum Bioland Nr. 1 in Österreich „Das Burgenland soll zum Bioland Nr. 1 und eine Modellregion für die Verknüpfung von Bio und Regionalität werden“, wünscht sich Eisenkopf. Der Bioanteil im Essen von Schulen, Kindergärten und Spitälern soll wei - ter erhöht und eine eigene Bio-Vermarktungsgesellschaft im Burgenland aufgebaut werden. „Das eröffnet unseren Landwirten neue Marktchancen. Und durch den Wegfall von Zwischenhändlern wird eine nachhaltige Versorgung mit hochwertigen biologischen Lebensmitteln sichergestellt – und das zu fairen Preisen.“ In einem ersten Schritt soll eine direkte Versorgungskette zwischen Produzenten und Gemeinschaftsverpflegung realisiert werden. Die Ver marktungsgesellschaft soll schließlich auch für Endverbraucher zu - gänglich sein – etwa in Form von Automaten oder 24-Stunden- Shops in allen Bezirken. Derzeit laufen die Vorarbeiten zur Gründung der Gesellschaft, bis 2021 soll diese stehen. Foto: Bgld. Landesmedienservice Landeshauptmann-Stellvertreterin Landesrätin Astrid Eisenkopf präsentierte Vorhaben für die Legislaturperiode Jagdgesetz soll novelliert werden Das Jagdgesetz soll weiterentwickelt und modernisiert werden. Die dazu geplante Novelle beinhaltet das Verbot des Aussetzens von Wildtieren und der Jagd auf gezüchtetes und für die Jagd ausgesetztes Federwild, etwa von Enten. https://www.burgenland.at Stromproduktion aus Sonnenenergie soll verzehnfacht werden Beim Klimaschutz und bei der Erzeugung erneuerbarer Energie aus Windkraft sei das Burgenland bereits vorbildlich aufgestellt; die se Vorreiterrolle soll weiter ausgebaut werden. „Die Stromproduktion aus Sonnenenergie soll verzehnfacht werden“, kündigt Eisenkopf eine Photovoltaik-Offensive an. Diese sieht den Photovoltaik-Ausbau auf Dächern, versiegelten Flächen und vorbelasteten Standorten (Deponien, Autobahnnähe…) vor. Die Landesverwaltung werde mit positivem Beispiel vorangehen und bis 2025 Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden forcieren. „Der Ausbau wird im Einklang mit den Gemeinden und dem Landschaftsschutz umgesetzt“. Weitere Maßnahmen beinhalten die Ka - pazitätserweiterung bestehender Windkraftanlagen, ressortübergreifend auch die Ökologisierung der Wohnbauförderung. Es wird eine zusätzliche Initiative zum Ausstieg aus Ölheizungen geben, und ein neuer Fokus wird auf umweltschonende Mobilität gelegt. Eisenkopf verspricht jedoch einen „Klimaschutz mit Augenmaß und Hausverstand. Wir wollen keine sozialen Härtefälle produzieren“. Managementplan für den Nationalpark Neusiedler See Im Bereich des Naturschutzes wird derzeit an einem Managementplan für den Na - tionalpark Neusiedler See gearbeitet. Ziel ist es, die Erhaltung einer intakten Natur und die wirtschaftliche Nutzung des Nationalparks in vernünftigen Einklang zu bringen. Der Managementplan sei Teil des Masterplans für den Neusiedler See. Hohe Priorität genieße auch die Verbesserung der Biodiversität. Kompetenzzentrum soll Gemeinden entlasten Angesichts wachsender insbesondere fi - nanzieller Herausforderungen sollen die Ge– meinden spürbar entlastet werden. Eisenkopf will ihnen mehr Service anbieten und dafür ab 2021 ein Kompetenzzentrum – „einen Sachverständigenpool“ – einrichten. „Dieses kann etwa große Investitionsvorhaben mit einer Projektbegleitung unterstützen“, nennt Eisenkopf ein Beispiel. Die Gemeinden sollen digitaler werden: Ab 2022 sollen ihnen bedarfsangepaßte Softwarelösungen für die Abgabenverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Frauenhäuser in die Landesverwaltung eingliedern Die Gleichstellung von Mann und Frau werde im Burgenland gelebt, die Wahlmöglichkeiten für Frauen müßten aber weiter verbessert werden. Die Kinderbetreuung soll dazu weiter ausgebaut, der Mindestlohn auch als Anreiz für die Privatwirtschaft ausgerollt werden; dieser sei entscheidend für das Schließen der Lohnschere zwischen Männern und Frauen. n
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 »Burgenland Journal« Fahrplan für die Gleichstellung von Mann und Frau 83 Internationaler Frauentag: LH-Stv.in Eisenkopf, LRin Winkler und LT-Präs.in Dunst informierten über Maßnahmen des Landes zur Gleichstellung Den Internationalen Frauentag am 8. März nahmen Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf, Landesrätin Daniela Winkler und Landtagspräsidentin Ve rena Dunst zum Anlaß, im Rahmen einer Pressekonferenz auf die noch immer herrschende Ungleichheit zwischen Frauen und Männern hinzuweisen und über Maßnahmen und Initiativen des Landes für die Gleichstellung zu informieren. Mindestlohn, die Schaffung von Wahlmöglichkeiten und Bildung seien die Schlüssel für weibliche Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Der Gewaltschutz soll verstärkt werden. Eisenkopf: Möchte dazu beitragen, die Anliegen der Frauen effektiv voranzubringen „Es geht darum, zu zeigen, daß Frauen hart um ihre Rechte und Erfolge gekämpft haben. Aber auch darum, daß es bei der Gleichberechtigung noch viel Luft nach oben gibt. Solange es weiterhin ungleiche Löhne von Männern und Frauen gibt, dürfen wir nicht aufhören, uns für die Rechte der Frauen einzusetzen“, betonte Eisenkopf. „Als Vertreterinnen der Landespolitik ist es uns Verpflichtung und ein großes Anliegen, ein Signal zu setzen.“ Das Regierungsprogramm setze viele frauen- und familienpolitische Akzente, als klares Bekenntnis für die Gleichstellung von Mann und Frau. Eisenkopf: „Mit einer Reihe von hochqualifizierten Frauen in wichtigen Leitungspositionen leben wir die Gleichstellung im Land seit langem. Ich bin stolz, daß ich als erste Landeshauptmannstellvertreterin des Burgenlandes dazu beitragen darf, die Anliegen der Frauen effektiv voranzubringen.“ Nach einem klaren Fahrplan sollen in den kommenden Jahren Rahmenbedingungen ge schaffen werden, um Frauen Wahlmöglichkeiten sowohl im Berufs- als auch im Privatleben zu geben. „Die Einführung und Ausrollung des Mindestlohns, aber auch der Ausbau der Kinderbetreuung sind entscheidende Faktoren bei der Gleichbehandlung.“ Mit dem Mindestlohn gehe das Land voran, Foto: Landesmedienservice Burgenland v.l.: Landtagspräsidentin Verena Dunst, Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrätin Daniela Winkler informierten im Vorfeld des Internationalen Frauentags im FreuRaum Eisenstadt über Maßnahmen des Landes zur Gleichstellung von Mann und Frau nun müßten Anreize auch für die Privatwirtschaft gesetzt werden. Gewalt an Frauen sei weiterhin ein großes Problem; deshalb seien auch im Bereich des Gewaltschutzes Schwer - punkte zu setzen. Die derzeit privat geführten Frauenhäuser müßten finanziell nachhaltig abgesichert werden. „Wir wollen deshalb die Frauenhäuser in die Landesverwaltung eingliedern“, so Eisenkopf. Das soll noch in diesem Jahr erfolgen. Einer Quotenregelung erteilt Eisenkopf im Übrigen eine Absage: „Eine Quote allein ist zu wenig. Es braucht eine entsprechende Unternehmenskultur.“ https://www.burgenland.at Winkler: Möglichkeiten in der Berufswahl verbessern und bessere Verdienstmöglichkeiten bieten „Der beitragsfreie Kindergarten, die Verringerung der Schließtage und die Ferienbetreuung waren wichtige Schritte, Frauen zu entlasten“, erklärte Landesrätin Daniela Winkler. Bei der Kinderbetreuung nimmt sie aber auch die Männer in die Pflicht: „Kinderbetreuung ist ein The ma für die Familie!“ Die Ganztagsbetreuung in den Schulen solle nun weiter ausgebaut, Bildungsangebote im Erwachsenenbereich und Unterstützungsmaßnahmen zur Wiedereingliederung sollen verstärkt angeboten werden. „Wir wollen auch technische Berufe noch mehr für Frauen öffnen, um ihnen mehr Möglichkeiten in der Berufswahl und damit auch bessere Verdienstmöglichkeiten zu bieten.“ Dunst: Wir brauchen den klugen Zugang von Frauen zu vielen Themen Landtagspräsidentin Ve rena Dunst will mehr Frauen ermutigen, sich noch mehr politisch zu engagieren. „Mit elf weiblichen Abgeordneten im Landtag sind so viele Frauen wie nie zuvor politisch für das Burgenland aktiv. Erstmals hat das Burgenland eine Landeshauptmannstellvertreterin. Diesen Erfolg gilt es weiter auszubauen. Wir brauchen den klugen Zugang von Frauen zu vielen Themen, ihr mutiges Engagement in den Ge - meinden und Organisationen.“ n
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