ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 »Burgenland Journal« 74 Grün-WählerInnen äußern sich mehrheitlich negativ. Auch hier finden sich Unterschiede im Wahlverhalten: Befragte, die der Landesregierung zumindest ein bedingt positives Zeugnis ausstellen, haben zu 71 % die SPÖ gewählt. Die FPÖ als zweite Regierungspartei konnte hingegen nicht von der Zufriedenheit profitieren. Wahlmotive Hauptgrund der Wahlentscheidung war für SPÖ-WählerInnen dieses Mal der Spitzenkandidat. 37 % nannten Doskozil oder den Wunsch, daß er Landeshauptmann bleiben solle, als wichtigsten Grund ihrer Entscheidung. Dahinter folgten inhaltliche Standpunkte, die bisherige Arbeit und die Meinung, daß sich die Partei um die Anliegen der Menschen kümmere. Bei den anderen Parteien dominierten die je weiligen inhaltlichen Standpunkte, ebenso wollten die WählerInnen ihrer Partei eine Re gierungsbeteiligung ermöglichen. Weitere Mo tive waren bei der ÖVP das Stamm - wählermo tiv, bei der FPÖ deren bisherige Arbeit und bei den Grünen die Kontrolle ihrer Partei. Diskutierte Themen im Wahlkampf Die von den WählerInnen meistdiskutierten Themen im Wahlkampf waren die Chancen junger Menschen im Burgenland, Um - welt- und Klimaschutz, Gesundheit und das Thema Pflege sowie Arbeitsplätze. AnhängerInnen der Parteien diskutierten in unterschiedlichem Ausmaß über diese Themen: SPÖ-WählerInnen sprachen insbesondere über Gesundheit und Pflege, ÖVP- WählerInnen über die Wirtschaft, FPÖ- WählerInnen über Zuwanderung und Grenzschutz und Grün- WählerInnen über Um - welt- und Klimaschutz. Parteien in der Regierung und Direktwahl Praktisch alle WählerInnen der Parteien wünschen sich, daß ihre Partei in der künftigen Regierung vertreten ist. Daneben ist die SPÖ der Wunschpartner für ÖVP-, FPÖ- und Grün- WählerInnen (34, 58 und 75 %). Im Fall einer Direktwahl würden 56 % für Hans-Peter Doskozil stimmen. Wahlbeteiligung Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl betrug 74,94 %. Das sind um 1,1 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren. Abschneiden im Vergleich zur Nationalratswahl 2019 Eine Analyse von SORA im Auftrag des ORF beleuchtet, wie die Landesparteien im Vergleich zum Bundestrend (Nationalratswahl 2019) abschneiden: m Landes-SPÖ mit breiter Mobilisierung: Fast geschlossen haben SPÖ-WählerInnender Nationalratswahl auch bei dieser Landtagswahl SPÖ gewählt. Die Zugewinne der Landes-SPÖ gegenüber dem Bundesergebnis kommen mit 14.000 Stimmen von der FPÖ und je 9.000 Stimmen von ÖVP und NichtwählerInnen vom Herbst 2019. Weitere 6.000 Stimmen kommen von „Zweitwohnsitzern“, https://www.burgenland.at 2.000 von den NEOS und je 1.000 von Grünen und Sonstigen. m Bundes-ÖVP-Stimmen an SPÖ und Nichtwahl: Die ÖVP bleibt deutlich hinter dem burgenländischen Ergebnis bei der Nationalratswahl 2019 zurück. 9.000 Kurz-WählerInnen vom September 2019 sind zur SPÖ gewechselt, 5.000 sind zu - hause geblieben und 3.000 zur FPÖ ge - wandert. m Auch FPÖ verliert an Doskozil und Nichtwahl: Ähnlich wie bei der ÖVP haben auch bei der FPÖ die WählerInnen der Nationalratswahl im Burgenland zur SPÖ gewechselt (14.000 Stimmen) oder sind zuhause geblieben (5.000 Stimmen).
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 »Burgenland Journal« 75 m Grüne mobilisieren ein Drittel ihres Potentials nicht: Die Grünen hatten bei der Nationalratswahl im Burgenland noch 8,1 % der Stimmen erhalten. Rund ein Drittel ihrer WählerInnen vom September 2019 (5.000 Stimmen) blieben bei der Landtagswahl jedoch Zuhause. m „Zweitwohnsitzer“ für SPÖ und ÖVP: rund 17.000 Wahlberechtigte bei der Landtagswahl waren bei der Nationalratswahl nicht wahlberechtigt, darunter insbesondere Personen mit Zweitwohnsitz im Burgenland. 6.000 dieser Stimmen gingen zur SPÖ, 3.000 zur ÖVP, 1.000 zu den Grünen. Einfluß der Bundespolitik Für 54 % der Befragten war ihre Wahlentscheidung eine ausschließlich burgenländische Entscheidung, 44 % meinten, daß sie auch die Bundespolitik miteinbezogen ha - ben. Die neue türkis-grüne Bundesregierung halten 52 % für gut für Österreich und 45 % gut für das Burgenland. Die Zustimmung spaltet sich an den Parteigrenzen zwischen ÖVP/Grünen auf der einen und SPÖ/FPÖ auf der anderen Seite. Wählerströme Die SORA Wählerstromanalyse, durchgeführt im Auftrag des ORF, zeigt die Wählerwanderungen ausgehend von der Landtagswahl im Burgenland 2015. Die SPÖ kann mehr als acht von zehn (84 %) WählerInnen von 2015 wieder für sich gewinnen. Zugewinne für die SPÖ kom - men mit 10.000 Stimmen vor allem von der FPÖ. 6.000 SPÖ-WählerInnen haben 2015 nicht gewählt (inklusive Personen, die 2015 noch nicht wahlberechtigt waren). Von der ÖVP gewinnt die SPÖ ebenso viele Stimmen hinzu, wie sie im Gegenzug an sie verliert (6.000 Stimmen). 4.000 SPÖ-WählerInnen von 2015 gingen diesmal nicht zur Wahl. Die ÖVP kann ebenfalls rund acht von zehn (81 %) WählerInnen erneut mobilisieren. Sie gewinnt 3.000 Stimmen von der Liste Burgenland 1.000 von den NEOS hin - zu. Mit SPÖ und Grünen bilanziert sie ausgeglichen (+/- 6.000 Stimmen bzw. +/- 1.000 Stimmen). 2.000 ÖVP-WählerInnen von 2015 blieben diesmal zuhause. Die FPÖ kann nur rund die Hälfte (51%) ihrer WählerInnen von 2015 erneut überzeugen. Sie verliert 10.000 Stimmen (das sind rund vier von zehn FPÖ-Stimmen von 2015) an die SPÖ. Die Grünen mobilisieren 61 % ihrer WählerInnen erneut. Der Wähleraustausch der Grünen mit anderen Parteien ist gering. 2.000 Stimmen gewinnen sie von ehemaligen NichtwählerInnen (inklusive ErstwählerInnen), verlieren aber im Gegenzug auch 2.000 Stimmen an die Nichtwahl. https://www.burgenland.at Liste Burgenland und NEOS verpassen den Einzug in den Landtag. Je 3.000 LBL- Stimmen von 2015 gehen an SPÖ und ÖVP, je 1.000 an FPÖ und Grüne. Die NEOS-Verluste verteilen sich auf ÖVP, Grüne und die Nichtwahl (je 1.000 Stimmen). https://www.burgenland.at/politik/wahlen-im-burgenland/ https://www.sora.at/
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