ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Österreich, Europa und die Welt Ein neuer Bischof für eine alte Partnerschaft 58 Eisenstadts Bischof Ägidius J. Zsifkovics besuchte anläßlich der Installierung des neuen Bischofs von Kanjirapally, Jose Pulickal, die südindische Partnerdiözese Anfang Feber absolvierte der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics in Be - gleitung einer kleinen burgenländischen De - legation ein dichtes Besuchsprogramm in der indischen Partnerdiözese Kanjirapally. Zentrales Ereignis der noch andauernden Pa - storalreise war die Installierung des neuen Or dinarius der Diözese Kanjirapally Mar Jose Pulickal am 3. Feber. Pulickal folgt da - mit auf Mar Mathew Arackal, der der Diözese 20 Jah re lang vorgestanden und die Partnerschaft mit der Diözese Eisenstadt wesentlich wei terentwickelt hat. Weitere Stationen der Reise von Bischof Zsifkovics waren die la teinische Diözese Vijayapuram sowie Be - suche von Pfarren und Familien in Kanjirapally im Zu ge bestehender Partnerschaftsprojekte. Ein neuer Bischof für Kanjirapally Jose Pulickal, seit 2016 Weihbischof von Kanjirapally, war 2019 von den Bischöfen der syro-malabarischen Kirche zum Bischof von Kanjirapally gewählt worden, Papst Franziskus bestätigte die Wahl am 15. Januar 2020. Die Installierung des neuen Bischofs in der Kathedrale von Kanjirapally fand im Beisein von etwa 2500 Menschen aus der ganzen Diözese, von hunderten Priestern und Ordensleuten sowie von zwei Kardinälen und fünfundvierzig Bischöfen statt. Ein seliges Stück Burgenland für Indien Bischof Zsifkovics überbrachte als ausländischer Ehrengast die Glückwünsche der Diözese Eisenstadt und überraschte den neuen Bischof von Kanjirapally mit einem geistlich wie künstlerisch wertvollen Ge - schenk, einer Reliquie jeweils aus Herz und Hand des ersten Seligen des Burgenlands Ladislaus Batthyány-Strattmann. Beide Re - liquien sind gefaßt in einem vom burgenländischen Künstler Heinz Ebner gestalteten Reliquiar. Sie dienten dem Eisenstädter Bischof als Kernaussage seiner Grußworte, erinnerten sie laut Zsifkovics doch daran, „daß es in der Nachfolge Jesu Hände brauche, um die Welt zum Guten zu gestalten, Foto: Diözese Eisenstadt Eisenstadts Bischof Ägidius Zsifkovics beim Besuch einer Pfarrkirche, deren Grundstein er 2012 gelegt hatte und die im September 2019 geweiht wurde. und Herzen, die sich der Wirklichkeit Gottes öffnen“. Eigenschaften, über die der „Arzt der Armen“ Batthyány-Strattmann verfügt ha be und die Zsifkovics auch dem neuen Bischof von Kanjirapally wünsche. Bitte an neuen, Dank an alten Bischof Bischof Zsifkovics würdigte in seinem Grußwort auch die erfolgreiche Partnerschaft beider Diözesen. Er sei „tief davon überzeugt, daß Jose Pulickal mit seinen Ta - lenten und dem ihm eigenen Charisma nicht nur die Diözese Kanjirapally, sondern auch die fruchtbare Partnerschaft mit der Diözese Eisenstadt fortführen“ werde. Dabei könne er „auf Wegen weitergehen, die sein Vorgänger mit grenzenloser Hingabe bereitet“ habe, so Zsifkovics, der Arackal aus Anlaß der Stabübergabe für seine Verdienste um die Partnerschaft dankte. Erst im Vorjahr hatte Bischof Zsifkovics im Beisein von Bischof Arackal und dem damaligen Weihbischof Pulickal Flutopfern der Gegend neue Häuser übergeben, die mit finanzieller Hilfe aus dem Burgenland gebaut werden konnten. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Besuch der lateinischen Diözese Vijayapuram Eine weitere bedeutende Station der Reise war die Teilnahme von Bischof Zsifkovics am Antoniusfest in Kottayam in der lateinischen Diözese Vijayapuram. Diöze - sanbischof Sebastian Thekethecheril hatte Zsifkovics bereits im vergangenen Jahr dazu eingeladen. Auch in Vijayapuram unterstützt die Diözese Eisenstadt verschiedene Projekte. Die Wallfahrt zum Heiligtum des hl. An - tonius zählt zu den größten religiösen Festen der Diözese und wird jährlich von tausenden Menschen vollzogen. Lange Tradition Die Diözesanpartnerschaft Eisenstadt – Kanjirapally geht auf eine Intiative von Bi - schof Stefan László im Jahre 1981 zurück und wurde von allen Bischöfen auf beiden Seiten aktiv weitergepflegt. Bislang konnten an die 40 große Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales sowie der Bau von Kirchen umgesetzt werden. n https://www.martinus.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Innenpolitik Erstmals gibt es in Österreich eine türkis-grüne Koalition 59 Am 7. Oktober 2019 hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen Wahlsieger Sebastian Kurz (ÖVP) in seine Amtsräume in der Wiener Hofburg ge laden, um ihm den Auftrag zur Bildung einer neuen Bundesregierung zu erteilen. Exakt drei Monate später, am 7. Jänner, wurde dort die neue Bundesregierung angelobt. Foto: HBF / Carina Karlovits / Peter Lechner Angelobung der neuen Bundesregierung duch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg Wie wir in der Ausgabe 189 unseres „Ös- terreich Journal“ pdf-Magazins vom 31. Oktober 2019 ausführlich berichtet hatten, war die ÖVP aus der Nationalratswahl vom 29. September mit 37,5 % der Stimmen als Wahlsieger hervorgegangen, Die SPÖ hat - te 21,2 % erlangt (-5,7 %), die FPÖ 16,2 % (-9,8 %), und die NEOS konnten auf 8,1 % (+ 2,8 %) zulegen. Die Grünen hatten mit 13,9 % (10,1 %) wieder den Einzug ins Parlament geschafft, nachdem sie 2017 die da - für notwendigen Stimmen hatten nicht erlangen können (3,8 %). Am 7. Oktober hatte dann Bundespräsident Alexander Van der Bellen ÖVP-Chef Se - bastian Kurz mit der Bildung einer neuen Bun desregierung beauftragt. Bei den daraufhin erfolgten Sondierungsgesprächen stellte sich bald heraus, daß Kurz wohl am ehesten mit den Grünen – den zweiten Wahlsiegern – »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at unter Werner Kogler wohl am ehesten würde zu sammenarbeiten können. Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hatte recht schnell bekanntgegeben, ihre SPÖ wä - re nicht an weiteren Sondierungen interessiert, sondern nur an konkreten Verhandlungen, und hatte sich zurückgezogen. In der FPÖ gab es unterschiedliche Zugänge: Bun - desparteiobmann Norbert Ho fer sprach sich für eine Erneuerung der unterbrochenen Koa - ltion mit der ÖVP aus, Klub obmann Herbert Kickl wollte dies nur unter Bedingungen, die von der ÖVP aber nicht akzeptiert worden wären. Die NEOS unter ihrer Vorsitzenden Beate Meinl-Reisinger kamen wegen der zu geringen Stimmezahl für eine Koalition nicht in Frage. Am Sonntag, dem 10. November, be - schlos sen die Grünen im zuständigen Er - weiterten Bundesvorstand, in formale Verhandlungen mit der ÖVP einzutreten, deren Entschluß tags darauf bekanntgegeben wur - de. So standen intensiven Gesprächen nichts mehr im Wege, die während der folgenden Wochen von den Teams von Kurz und Kogler absolviert wurden, wobei es natürlich auch viele Vier-Augen-Gesprächen zwischen den beiden Parteichefs stattgefunden hatten. Vielfach wurde bezweifelt, ob die beiden so unterschiedlichen Parteien einen gemeinsamen Weg finden würden. Zu groß schienen die weltanschaulichen Differenzen zu sein, die über viele Jahre hindurch in parlamentarischen Auseinandersetzungen bzw. in Wahlkämpfen deutlich spürbar gewesen waren. Und in den Medien wurden viele Szenarien ventiliert, was Kurz machen würde, sollten die Verhandlungen scheitern. Sogar eine Minderheitsregierung war im Gespräch, in der sich Kurz mit der ÖVP für verschie-
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