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Ausgabe 191

Monatsmagazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs bis acht Mal jährlich mit bis zu 100 Seiten Österreich. 14.187 pdf-Downloads im April 2020 auf http://www.oesterreichjournal.at/

ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Österreich, Europa und die Welt Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps 12 Bundespräsident Alexander Van der Bellen: »Lassen Sie uns mit dieser Welt respekt- und würdevoll umgehen.« Foto: HBF / Carina Karlovits und Peter Lechner Der traditionelle Neujahrsempfang des Bundespräsidenten für das Diplomatische Corps im Zeremoniensaal der Hofburg Am 14. Jänner lud Bundespräsident Alexander Van der Bellen die VertreterInnen des Diplomatischen Corps in Wien zum traditionellen Neujahrsempfang unter Teilnahme von Außenminister Alexander Schallenberg im Zeremoniensaal der Hofburg. Die Neujahrsglückwünsche des Diplomatischen Corps wurden vom Doyen, Erzbischof Pedro López Quintana, dem diplomatischen Vertreter des Heiligen Stuhls, an den Bundesprä - sidenten überbracht. Dieser betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der multilateralen Kooperation und dabei auch die Rolle Österreichs als Ort des internationalen Dialogs. Lesen Sie hier die Rede im Wortlaut: Exzellenzen, meine Damen und Herren! Der Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps ist eine schöne Tradition. Für mich zeigt dieser Empfang, an dem Sie als Bot schafterinnen und Botschafter Ihrer Staa - ten teilnehmen, daß wir trotz manchmal ge - gensätzlicher Interessen den friedlichen und diplomatischen Austausch suchen wollen. Manche von Ihnen sind schon so etwas wie Stammgäste dieses Empfangs manche von Ihnen sind heute erstmals dabei. Seien Sie alle herzlich willkommen. Besonders begrüßen möchte ich den Doyen des diplomatischen Corps, den neuen Apostolischen Nuntius Erzbischof Pedro López Quintana. Und natürlich Außenminister Alexander Schallenberg, der in dieser Funktion auch das erste Mal dabei ist! Ein herzliches Willkommen auch Ihren Partnerinnen und Partnern! »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Inland Exzellenzen, meine Damen und Herren! Sie haben die politischen Ereignisse in Österreich im vergangenen Jahr sicher mitverfolgt. Es war ein ungewöhnliches, ein turbulentes Jahr. Nach dem Auftauchen des verstörenden Ibiza-Videos kam es zu einer Regierungsumbildung, und wenige Tage später erstmals in der Zweiten Republik zu einem erfolgreichen Misstrauensantrag gegen die gesamte Bun - desregierung. Die Einsetzung der Regierung Bierlein, die die aufgeheizte Stimmung im Land abkühlte, und Neuwahlen Ende September waren die Folge. Letzte Woche schloß sich der Kreis: Ich habe eine neue Bundesregierung er - nannt. Eine Koalitionsregierung zwischen der ÖVP und den Grünen. Zweifellos eine für Österreich neue Koalition, die in Europa sicher mit Neugier und mit Aufmerksamkeit beobachtet werden wird. Ich bin zuversichtlich, daß die neue Re - gierung die großen Fragen unserer Zeit mutig und entschieden angehen wird.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Österreich, Europa und die Welt 13 Foto: HBF / Carina Karlovits und Peter Lechner Bundespräsident Alexander Van der Bellen begrüßt US-Botschafter Trevor D. Traina Klimakrise Exzellenzen, meine Damen und Herren, eine weltweite Bewegung junger Menschen hat letztes Jahr ein Thema, das mir seit Jahrzehnten besonders am Herzen liegt, zu Recht ganz oben auf unsere Tagesordnung gesetzt. Sie wissen, wovon ich spreche: Von der Klimakrise! Von den Fridays for Future, von Greta Thunberg. Ich hatte im vergangenen Jahr die Gelegenheit, an zwei Klimagipfeln der UNO in New York und an der Klimakonferenz COP25 in Madrid teilzunehmen. Und ich habe als Unterstützung für die UN-Bemühungen die „Initiative für mehr Mut im Klimaschutz“ ins Leben gerufen, die bislang von 36 Staatsund Regierungschefs aus verschiedenen Re - gionen der Welt unterzeichnet wurde. Dan ke allen, die diese Initiative unterstützen. In meinen Gesprächen mit den jungen Menschen, die für Klimaschutz weltweit de - monstrieren, habe ich gespürt, wie ernst es ihnen ist, für ihre Zukunft zu kämpfen. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft sollten uns allen ein Vorbild sein. Die Klimakonferenz in Madrid war leider ein Schlag ins Was - ser und die jungen Leute sind zu Recht enttäuscht. Wir alle sind enttäuscht! Aber wir müssen weiter alles tun, um die drohende Klimakatastrophe zu verhindern. Das ist eine große Herausforderung. Die EU ist in der Klimafrage bereit voranzuschreiten. Der Europäische Green Deal hat das Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Aber uns allen ist nur zu bewußt, daß ein einzelner Staat, daß auch die EU allein diese globale Herausforderung nicht bewältigen kann. Der weltweite Umstieg auf saubere Energieträger und der Einstieg in erhöhte Energieeffizienz kann nur in der Zusammenarbeit der Staaten gelingen. Die Vereinten Nationen, allen voran UN- Generalsekretär Antonio Guterres, haben sich dieses Ziel auf ihre Fahnen geschrieben. Darüber bin ich sehr froh und dankbar. UNO Die UNO ist unverzichtbar. Nicht nur bei der Bewältigung der Klimakrise. Sie ist auch unverzichtbar für die Er - haltung und Schaffung von Frieden. Daran sollten wir denken, wenn wir heuer, 2020, das 75-jährige Jubiläum der UNO begehen. Die UNO ist das Forum und Symbol internationaler Zusammenarbeit. Denn derzeit wird immer wieder infrage gestellt, daß internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Regeln allen Beteiligten nutzen. Die Welt ist heute enger vernetzt als je zuvor. Das nationale Interesse des einen Staates ist ohne Blick auf das nationale In - teresse des anderen Staates nicht mehr zu bestimmen. Wir brauchen gemeinsame Re - geln, wir brauchen die Zusammenarbeit, um Konfrontation, Feindseligkeit und Krieg zu verhindern. Dabei müssen wir das Rad nicht neu erfinden, wir müssen nur die existierenden Foren internationaler Zusammenarbeit bestmöglich nutzen. Wie Sie wissen, hat Österreich schon vor Jahren den Multilateralismus zu einem Eck - pfeiler seiner Außenpolitik gemacht. Und so sind wir auch stolz und dankbar, daß Wien einer der vier UNO-Standorte weltweit ist. Ich freue mich, daß UN-Generalsekretär Antonio Guterres kürzlich Ghada Fathi Waly zur neuen Generaldirektorin des Wiener UN-Büros ernannt hat. Wir werden die neue Generaldirektorin bestmöglich unterstützen, wenn sie im Februar ihr Amt antritt! An dieser Stelle möchte ich auch Yuri Fedotov für sein jahrelanges Engagement vielmals danken. Als Bundespräsident freue ich mich, daß in diesem Jahr Österreichs Botschafterin Eli - sabeth Tichy-Fisslberger im UN-Menschenrechtsrat den Vorsitz übernehmen durfte. Wir werten dies als Anerkennung ihres En - gagements und ihrer Expertise und des langjährigen österreichischen Einsatzes zum Schutz der Menschenrechte. Nahost & 75 Jahre Befreiung Auschwitz Exzellenzen, meine Damen und Herren! Im vergangenen Jahr habe ich einen Staatsbesuch in Israel und Palästina absolviert, eine Reise, die mich tief bewegt hat. Ich hoffe, daß es den Palästinensern und Israelis in diesem Jahr gelingt, wieder Verhandlungen aufzunehmen, um einen dauerhaften Frieden auszuhandeln, den beide Völker seit langem verdienen. Schon in wenigen Tagen werde ich erneut nach Israel reisen. Es ist mir sowohl als Bundespräsident als auch persönlich ein tiefes Bedürfnis, an den Gedenkveranstaltungen in Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau sowohl in Yad Vashem als auch in Auschwitz teilzunehmen. Denn zehntausende Österreicherinnen und Österreicher waren Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. Viele Österreicherinnen und Österreicher waren aber auch Täterinnen und Täter. 75 Jahre Ende 2. Weltkrieg Das heurige Jahr steht im Zeichen der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. In Europa begehen wir dieses Gedenken unter Freunden. Vereint als gleichberechtigte demokratische Staaten in einem gemeinsamen Europa. Das haben wir einer Generation von Visionären zu verdanken, die die jahrhundertelangen innereuropäischen Konflikte beendet haben. Die Europäische Union ist heute ein einzigartiges Friedensprojekt! Fall Eiserner Vorhang, EU-Beitritt, EU-Erweiterung Österreich war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in eine Randlage gedrückt. Wir waren das östlichste Land des Westens, »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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