ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Religion und Kirche 112 Foto: Diözese Gurk / Ferdinand Neumüller Feierlicher Einzug in den Klagenfurter Dom In Anlehnung an den kirchlichen Festtag „Darstellung des Herrn“ (2. Feber) erinnerte der Feldkircher Bischof zudem daran, daß die erste Aufgabe des Bischofs nicht allein in seiner Leitungsfunktion und seiner Kompetenz, „Konzepte zu entwerfen, Visionen für die Zukunft zu entwickeln“ besteht, sondern darin, „für Christus zu stehen, auf ihn zu verweisen, so daß die Fülle seiner Liebe in und durch unser Leben für die Menschen spürbar, greifbar, erfahrbar werden kann“. vom Kärntner evangelischen Superintendenten Manfred Sauer und vom altkatholischen Bischof Heinz Lederleitner vertreten. Von Seiten der Politik waren neben Landeshauptmann Peter Kaiser u.a. die aus Kärnten stammende Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und der als Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina wirkende Diplomat Valentin Inzko in den Dom gekommen. Bischof durch Handauflegung und Gebet Nach der Predigt von Bischof Elbs folgte der eigentliche Weiheakt des neuen Bi - schofs. Josef Marketz versprach, der Kirche durch die Gnade des Heiligen Geistes in seinem Amt zu dienen, das durch Handauflegung und Gebet übertragen wurde. Hauptzelebrant Lackner setzte diese seit den Anfängen der Kirche belegte Geste als erster, da - nach taten dies auch die anderen Bischöfe. Währenddessen verharrten die Gläubigen in stillem Gebet. Der Salzburger Erzbischof salbte das Haupt von Josef Marketz und überreichte ihm Zahlreiche Bischöfe Neben den Erzbischöfen Lackner und Cvikl, Militärbischof Freistetter sowie Bi - schof Elbs nahmen der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana und zahlreiche Bischöfe vor allem aus Österreich und Slowenien und an der Feier teil. Weitere Mitfeiernde aus dem ös - terreichischen Episkopat waren Kardinal Christoph Schönborn, die Diözesanbischöfe Hermann Glettler, Wilhelm Krautwaschl, Manfred Scheuer und Ägidius Zsifkovics, die Weihbischöfe Franz Scharl, Stephan Turnovszky und Hansjörg Hofer sowie die emeritierten Bischöfe Alois Kothgasser, Maximilian Aichern, Egon Kapellari, Klaus Küng und Ludwig Schwarz. Aus dem Ausland kamen die Erzbischöfe Stanislav Hocevar (Belgrad/Serbien) und Sta nislav Zore (Ljubljana/Slowenien), die Bi schöfe Jurij Bizjak (Koper/Slowenien), An drej Glavan (Novo Mesto/Slowenien), Ivo Muser (Bozen-Brixen/ Italien), Peter Stumpf (Murska Sobota/Slowenien), Franc Sustar (Ljubljana/Slowenien) und die emeritierten Bischöfe Stanislav Lipovsek (Celje/Slowenien) und Alojz Uran (Ljubljana/Slowenien). Die Ökumene war u.a. Foto: Diözese Gurk / Ferdinand Neumüller Der Salzburger Erzbischof und Metropolit der westösterreichischen Kirchenprovinz Franz Lackner legte Josef Marketz die Hand auf und und überreichte ihm Evangeliar, Bischofsring, Mitra und Hirtenstab als bischöfliche Insignien. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Religion und Kirche 113 Evangeliar, Bischofsring, Mitra und Hirtenstab als bischöfliche Insignien. Sie machen den Dienst des Bischofs als Verkündiger, Lehrer und Hirte sichtbar. Stab und Brustkreuz sind neu, aus heimischem Zirbenholz und Lindenholz – sie sollen die Verbindung zu den Menschen in Ober- und Unterkärnten symbolisieren – und so wie der silberne Bi - schofsring sehr schlicht gehalten. Der Knauf des Stabs hat zwölf Einkerbungen, die auf die zwölf Apostel hinweisen sollen. Zum Ab schluß des Weiheaktes umarmten alle Bi - schöfe im Friedensgruß den Neugeweihten und bekundeten damit seine Aufnahme in das Bischofskollegium. Kollekte für Obdachlose Aufgrund der Zweisprachigkeit in der Diözese fand der Gottesdienst auf Deutsch und Slowenisch statt. So wurde eine Lesung auf Slowenisch vorgetragen und das Va - terunser in beiden Sprachen gebetet. Auch die Grußworte wurden zum Teil zweisprachig gehalten. Für die musikalische Gestaltung waren die Dommusik Klagenfurt unter der Leitung von Thomas Wasserfaller und Ge meinschaftschöre aus den Pfarren St. Phi - lippen/St. Lips – der Heimatpfarre von Bischof Marketz – und Bad Eisenkappel/ Zelezna Kapla zuständig. Neben der „Missa in D“ von Antonin Dvorak wurden slowenische Kirchenlieder und Lieder aus dem Gotteslob gesungen. Vor und nach dem Weihegottesdienst grüßten auch noch andere slowenisch-deutsche Chöre im und vor dem Dom den neuen Bischof. KlientInnen von Kärntner Caritaseinrichtungen brachten zur Gabenbereitung Brot und Wein zum Altar. Die Kollekte kommt dem Projekt „Obdachlosenhaus“ zugute, das von Bischof Marketz als Caritasdirektor ini - tiiert wurde. Zum Abschluß der Gottesdienstes ergriffen Landeshauptmann Peter Kaiser, der evangelische Superintendent Manfred Sauer, Dompropst Engelbert Guggenberger und zwei Jugendliche das Wort. Die Feier mit en dete mit einer Ansprache des neuen Bischofs und seinem Segen endet. Großes Zelt vor dem Dom Rund 600 Personen konnten mit Einlaßkarte die Bischofsweihe in der Domkirche mitfeiern. Weitere rund 400 Gläubige fanden vor dem Dom in einem frei zugänglichen Zelt mit Großbildschirm Platz. Im nahegelegenen großen Festsaal des Hermagoras Vereines standen zudem 200 Sitzplätze für die Live-Übertragung bereit. Auf diese Weise sollten „möglichst viele Menschen die Bi - Foto: Diözese Gurk / Ferdinand Neumüller Josef Marketz ist der neue Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt schofsweihe mitfeiern und bei der anschließenden Agape im Zelt dem neugeweihten Bischof begegnen können“, so der für die Planung der Bischofsweihe gesamtverantwortliche Ordinariatskanzler Ibounig im Vorfeld dazu. Die Live-Übertragung der Bischofsweihe erfolgte via ORF 2 Kärnten, ORF III, Radio Kärnten, Radio Agora, dem slowenischen ORF-Radioprogramm, sowie auf Radio Ma - ria und dem diözesanen Online-Portal https://www.kath-kirche-kaernten.at – auch das ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ widmet sich im Rahmen eines Porträts dem neuen Bischof und zeigte u. a. eine Begegnung von Josef Marketz mit seiner Cousine, der Literatin Maja Haderlap. Schon am Vorabend der Bischofsweihe hatten die Kärntner Gläubigen die Möglichkeit zur Begegnung mit dem neuen Bischof. Seelsorgeamt, Katholische Aktion, die Kirchenzeitungen „Sonntag“ und „Nedelja“ so - wie das Klagenfurter Domkapitel luden dazu zu einem „Gebet mit dem erwählten Bi - schof“ in den Maria Saaler Dom. Die feierliche Liturgie stand unter dem augustinischen Motto „… mit euch bin ich Christ“, zahlreiche Gläubige und die Bischöfe Freistetter und Elbs nahmen daran teil. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at „Ich möchte euch alle umarmen“, sagte der sichtlich gerührte designierte Bischof in seiner Dankesansprache. Liebe sei ein ganz wichtiges Wort für ihn. Jeder Mensch solle über Liebe reden können und wissen, daß Gott Liebe ist. „Gott ist dort, wo Liebe ist“, sagte Marketz, dessen bischöflicher Wahlspruch „Deus caritas est“ („Gott ist die Liebe“) lautet. 66. Bischof der Diözese Josef Marketz ist der 66. Diözesanbischof der nach Salzburg zweitältesten Diözese, de - ren erster Bischof 1072 geweiht wurde. Seit dem Wechsel von Alois Schwarz am 1. Juli 2018 zum Bischof von St. Pölten herrschte bis zur Bischofsweihe von Marketz in der Diözese Sedisvakanz. Zunächst war Dompropst Engelbert Guggenberger nach einer Wahl des Domkapitels als Diözesanadministrator tätig; knapp ein Jahr später ernannte Papst Franziskus Militärbischof Werner Freistetter zum Apostolischen Administrator der Diözese. Schließlich ernannte Papst Franziskus am 3. Dezember 2019 den bisherigen Kärntner Caritasdirektor zum neuen Bi schof von Gurk. n https://www.kath-kirche-kaernten.at/
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