ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Personalia Gold für Peter Patzak Wiens Bürgermeister Michael Ludwig verlieh dem Filmregisseur, Maler und Autor Prof. Peter Patzak das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Unter den Festgästen befanden sich bei der feierlichen Verleihung im Wiener Rathaus am 17. Feber neben Patzaks Ehefrau Eve Joy auch Vizebürgermeister a.D. Sepp Rieder, Bundesministerin a.D. Hilde Hawlicek, Stadträtin Veronika Kaup-Hasler, Magistratsdirektor Erich Hechtner, Klubvorsitzender David Ellensohn, Gemeinderat Fitz Aichinger, Landtagsdirektor OSR Günther Smutny, Stadträtin a.D. Friedrun Huemer mit Ehemann Peter sowie zahlreiche VertreterInnen aus Kunst und Kultur, darunter Johann Feilacher (Museum Gugging) und Prof. Ulrich Schulenburg (Thomas Sessler Verlag). Für die musikalische Begleitung sorgte das Atlas Quartett. Er freue sich ganz besonders über die Auszeichnung Patzaks, denn dieser habe „so viele und so vielfältige Spuren in dieser Stadt hinterlassen“, betonte der Bürgermeister. Der Stadtchef erinnerte daran, daß Patzaks künstlerisch-visuelle Anfänge ins zerbombten Nachkriegs-Wien zurückreichen würden: „Er blickte, wie er öfters erzählt, als Kind durch ein zerbrochenes Fahrrad-Stopplicht wie durch eine Lupe oder ein Monokel, und die gerade Piste der Donau verformte sich zu einer geometrischen Lava.“ Im Detail ging Ludwig auf Patzaks legendären Polit-Thriller „Kassbach“ ein: „Kein anderer Film beschäftigte sich so frühzeitig mit dem Neofaschismus und dessen Verknüpfung mit dem Kleinbürgertum wie dieser. Gerade jetzt, wo wir uns immer häufiger mit rechtsextremen Terroranschlägen konfrontiert sehen, wirkt dieser Film aus dem Jahr 1979 geradezu prophetisch.“ „Kassbach“ müßte öfter gezeigt werden, „und zwar nicht nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern auch in Schulen oder in der Erwachsenenbildung“, so Ludwig. Auch auf die kultige „Kottan ermittelt“- Serie von Patzak ging Ludwig ein: Hier sehe man „fein ziseliert das Wien der Zimmer- Küche-Kabinett-Wohnungen“. Das wirke auf uns „wie eine Zeitreise durch die Geschichte, denn heute gibt es nur noch 2 Prozent Substandardwohnungen in Wien“. Die Laudatio auf Patzak hielt Karin Mo - ser von der Universität Wien. Sie würdigte, daß Patzak „große Schritte zur Internationalisierung des österreichischen Films“ gesetzt Foto: PID Foto: http://tvthek.orf.at/ Bürgermeister Michael Ludwig (l.) versicherte Prof. Peter Patzak: „Diese Auszeichnung ist keine fürs Lebenswerk – sondern eine Zwischenermunterung.“ Lukas Resetarits war (in den Folgen 6 bis 19) einer der legendären Kottan-Darsteller habe. Ebenso habe er „die Grenzen der künstlerischen Genres durchbrochen“. Er habe in seinen Filmen „immer gesellschaftspolitisch Position bezogen“ und als Lehrender „sein Wissen stets an junge Filmschaffende weitergegeben“. Patzak sei ein „Grenzüberschreiter und »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 108 Tabubrecher“, ein „Menschenliebhaber und Menschensammler“. Man habe bei Dreharbeiten mit ihm immer viel Spaß – „außer er gewöhnt sich das Rauchen ab oder hält gerade Diät“, so Moser. Peter Patzak bedankte sich beim Wiener Bürgermeister mit einer berührenden Rede: „Ich bin geehrt durch die Wertschätzung und den Respekt des Landes Wien gegenüber meiner Arbeit und Haltung und will an dieser Stelle deutlich zum Ausdruck bringen, wie groß mein Respekt gegenüber dem Land und der Stadt Wien ist. Als Zeitzeuge darf ich sa - gen: Hier wurde maßgeblich an den Werten und dem Wohl der Zweiten Republik ge - schrieben“, so der Filmemacher. Die Auszeichnung sei für ihn kein Schluß - strich, sondern „eine Aufforderung, Sinn und Wissen weiter zu schärfen und mein Archiv der Erinnerung offen zu halten.“ Er wolle „mit einer neuen filmischen Arbeit, die dieser Stadt gewidmet ist, das Vergessen wieder ins Erleben zaubern. Bitte helfen Sie mir dabei.“ Der Bürgermeister versicherte Patzak: „Die se Auszeichnung ist keine fürs Lebenswerk – sondern eine Zwischenermunterung.“ n https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Patzak
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 191 / 11. 03. 2020 Personalia Österreichischer Filmpreis 2020 Grafenegg war wieder Schauplatz der Verleihung – LH Mikl-Leitner: »Filmförderung bringt Win-Win-Situation für alle Beteiligten« 109 Foto: NLK / Filzwieser PreisträgerInnen mit den Ehrengästen und Moderatoren bei der Verleihung des Österreichischen Filmpreises im Auditorium in Grafenegg Zum insgesamt zehnten Mal wurden am zehnjährigen „Geburtstages“ der Akademie Katharina Wöppermann für das beste Szenenbild („Little Joe“), Gregor Kienel, Tho- 30. Jänner die Österreichischen Filmpreise betonte Strauss: „Der Versuch, eine Plattform verliehen – zum vierten Mal fand diese Veranstaltung in Grafenegg statt. Der Preis wurde in 17 Kategorien verliehen, die Gala im voll besetzten Auditorium stand da - bei ganz unter dem Motto „Green Filming“. Grafenegg sei auch ein Repräsentant der Kulturpolitik in Niederösterreich, meinte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im In terview mit den Moderatoren des Abends, Salka Weber und Markus Schleinzer. Die Filmförderung bringe „eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, zeigte sie sich überzeugt: „Wir stärken damit das Profil des österreichischen Films, wir fördern Talente und es entsteht dadurch ein Werbewert mit internationaler Strahlkraft.“ Die nachhaltige Filmproduktion sei in Nie derösterreich ein wichtiges Thema, verwies Mikl-Leitner auf die Lower Austrian Film Commission und deren Initiative „evergreen prisma“, eine Plattform, die Erfahrungsaustausch, Informationen und Tipps rund um das Thema nachhaltige Filmproduktion und „Green Filming“ anbietet. Als Präsidenten der Akademie des Österreichischen zu gründen, die die Branche nach innen und nach außen stärkt, hat geklappt.“ Der Preis für den besten Spielfilm ging an „Joy“ von Oliver Neumann, Sabine Moser und Sudabeh Mortezai. Als bester Dokumentarfilm wurden ex aequo „Erde“ (Michael Kitzberger, Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter) und „Inland“ (Ulli Gladik) ausgezeichnet. Als bester Kurzfilm wurde „Freigang“ von Martin Winter prämiert. Für die beste Regie erhielt Sudabeh Mortezai für „Joy“ den Österreichischen Filmpreis, für die beste weibliche Hauptrolle wurde Joy Anwulika Alphonsus („Joy“) auf die Bühne gebeten, für die beste männliche Hauptrolle Tobias Moretti („Gipsy Queen“). Die Preise für den besten Nebenrollen gingen an Pia Hierzegger („Der Boden unter den Füßen“) sowie Josef Hader („Nevrland“). Weitere PreisträgerInnen: Sudabeh Mortezai für das beste Drehbuch („Joy“), Jo Molitoris für die beste Kamera („Nevrland“), Christine Ludwig für das beste Kostümbild („Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“), Heiko Schmidt für die beste Maske mas Pötz und Rudolf Gottsberger für die be - ste Tongestaltung („Nevrland“). In der neuen Kategorie „Publikumsstärkster Film“ wurde „Love Machine“ (Helmut Grasser, Andreas Schmied, Michael Stejskal) ausgezeichnet. Josef Aichholzer, der Obmann der Akademie des Österreichischen Filmes von 2009 bis 2019, erhielt den Ehrenpreis der Akademie des Österreichischen Filmes. Die Laudatio hielt der Regisseur Hüseyin Tabak. Gastrednerin war die Regisseurin und Drehbuchautorin Kurdwin Ayub. Lower Austrian Film Commission Als zentrale Servicestelle für nationale und internationale Dreharbeiten in Niederösterreich hat die Lower Austrian Film Commission bereits An fang 2018 mit ihrer Initiative Evergreen den ersten Green Guide Ös - terreichs präsentiert. Nun wurde das bestehende Angebot mit dem „evergreen prisma“ um einen fundierten Online-Guide für filmspezifische grüne An bieter und um eine umfassende Infor ma - tionsplattform für nachhaltiges Filmschaffen Filmes nahmen Schauspielerin („Little Joe“), Wolfgang Mitterer für die be - er weitert. n Ursula Strauss und Regisseur Stefan Ruzowitzky ste Musik („Die Kinder der Toten“), Karina https://www.lafc.at/ die Begrüßung vor. Anläßlich des Ressler für den besten Schnitt („Little Joe“), https://www.oesterreichische-filmakademie.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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