ÖSTERREICH JOURNAL NR. 190 / 19. 12. 2019 Österreich, Europa und die Welt 10 reller und gesellschaftlicher Ebene verbunden. Im Vorfeld des Treffens mit Lukashenko hatte der Nationalratspräsident bereits dar auf hingewiesen, daß er sich auch für eine weitere Annäherung im Rahmen der Östlichen Partnerschaft der Europäischen Union einsetzen werde. Österreich nehme seine Rolle als Brückenbauer seit jeher ernst und wolle die zwischen Belarus und Österreich bestehenden bilateralen Beziehungen künftig in - tensivieren, erklärte Sobotka. Eine gute Mög - lichkeit wäre aus seiner Sicht eine Ausweitung der Beziehungen auf parlamentarischer Ebene. Die Einsetzung einer parlamentarischen Freundschaftsgruppe stelle eine denkbare Option zur Intensivierung des Dialogs dar. Präsident Lukashenko sagte, er sei aufgeschlossen für diese Vorschläge. Nach Ab - schluß der Parlamentswahlen in Belarus wer - de sich zweifellos die Gelegenheit bieten, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern auch auf parlamentarischer Ebene zu vertiefen. Er lade die Abgeordneten ein, Be - larus zu besuchen und sich selbst ein Bild der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse zu machen. Gedenkstätte Maly Trostenez wichtig für gemeinsames Erinnern Sobotka hob im Gespräch auch die ge - meinsamen Anstrengungen, die Österreich und Belarus bereits im Bereich der Erinnerungskultur unternommen haben, hervor. 2019 wurde in der Gedenkstätte Maly Trostenez nahe Minsk das Mahnmal „Massiv der Namen“ für die aus Österreich deportierten NS-Opfer enthüllt. „Die Gedenkstätte Maly Trostenez markiert jenen Ort, an dem während des Zweiten Weltkriegs zehntausende Menschen von den Nationalsozialisten ermordet wurden, darunter fast 10.000 Ös - terreicherInnen jüdischer Herkunft. Mit dem Mahnmal ,Massiv der Namen‘, das erfreulicherweise unter anderem aus Mitteln des Na - tionalfonds finanziert wurde, konnte ein Ort geschaffen werden, an dem dieser und aller weiteren Opfer des NS-Regimes gedacht wird“, erklärte Sobotka. Weiters hob der Nationalratspräsident nachdrücklich die Relevanz eines aktiven Kampfes gegen den nach wie vor bestehenden Antisemitismus hervor. Dieser Kampf er - fordere unter anderem eine lebendige Er in - nerungskultur und aktive Maßnahmen für jun - ge Menschen, wie beispielsweise die Initiative „Bildung gegen Vorurteile“, die als eine Maßnahme von der von Nationalratspräsident Sobotka beauftragten Antisemitismusstudie abgeleitet wurde: „Wir müssen ge - Foto: Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner Österreichische Delegation mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (3.v.l) und die Delegation aus der Republik Belarus mit Präsident Aleksandr Lukashenko (3. v.r.) v.l.: Aloisa Wörgetter, österreichische Botschafterin in Belarus, in der Hofburg mit Irina Tsymbal, Primaballerina des Staatsopernballetts, Peter Bachmaier, Präsident der ÖWG, und Maria Hetzer, Leiterin der Aktion „Erholung für Kinder aus Belarus“ meinsam im Sinne der nächsten Generationen daran arbeiten, langfristig ein friedliches Zusammenleben aller sicherzustellen.“ Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft Anläßlich des Mittagessen, das Bundespräsident Alexander Van der Bellen nachher für Präsident Lukaschenko gab, überreichte der Präsident der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft, Peter Bachmaier, eine In - formationsbroschüre der ÖWG auf Russisch. Bachmaier erklärte dem Präsidenten: „Wir unterstützen die Souveränität von Belarus und den sozialen Volksstaat!“ Maria Hetzer wurde von Präsident Lukaschenko herzlich begrüßt. Sie ist Vorstandsmitglied der ÖWG und organisiert seit mittlerweilte 25 Jahren die engagierte Hilfsak- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at tion „Erholung für Kinder aus Belarus“, die durch die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl beeinträchtigt sind. Hunderte Kinder hatten so die Möglichkeit, sich in Österreich zu erholen. Der Präsident be dankte sich für diese großartige humanitäre Aktion, die ihm seit langem bekannt sei. Die ÖWG wurde 2006 als überparteili - cher Verein gegründet, tritt für ein souveränes, sozio-ökonomisch selbstbestimmtes Weißruß - land/Belarus ein und unterstützt dessen ei - genständigen, sozial- und volks-orientierten Entwicklungsweg. n https://www.bundespraesident.at/ https://www.parlament.gv.at/ http://www.oewg.org/ https://www.dachverband-pan.org/ http://www.tschernobyl-kinder.at/ Quellen: APA/PRK, Parlamentskorrespondenz, ÖWG
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 190 / 19. 12. 2019 Österreich, Europa und die Welt Hoher Besuch aus Malta Maltas Präsident George Vella trug sich ins Goldene Buch der Stadt Wien ein – Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen Der Präsident der Republik Malta, George Vella, hat sich anläßlich seines Staatsbesuchs in Österreich am 15. November ins Goldene Buch der Stadt Wien eingetragen. Der Präsident wurde von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig im Rathaus emp fangen. Bei seiner Ansprache betonte Ludwig die langjährigen Beziehungen zwischen Malta und Österreich. Zusammenarbeit und Ko ope - ration seien im vereinten Europa wichtig – nicht nur zwischen Ländern, sondern auch auf Stadt-Ebene. Ludwig verwies auf die vie - len Gemeinsamkeiten zwischen Malta und Österreich sowie der maltesischen Hauptstadt Valletta und Wien – beide Länder beziehungsweise Städte seien Drehscheibe und Verbindungsglied: Österreich und Wien zwischen Ost- und Westeuropa, Malta zwischen dem europäischen Raum und Nordafrika. Verschiedene Vernetzungen Das Stadt-Oberhaupt von Wien und das Staatsoberhaupt Maltas verwiesen auch auf die kulturelle Vernetzung von Gastgeber und Gast: Derzeit wird in einer Sonderausstellung „Caravaggio und Bernini“ im Kunsthistorischen Museum Wien *) das Caravaggio-Werk „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ aus der St. John’s Co-Kathedrale in Valletta als Leihgabe zu sehen. Eine weitere Verbindung zwischen Wien und Malta ist die vom ehemaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky in den 1970er-Jahren gegründete „Malta School of Music“ in der Hauptstadt des Mittelmeerstaates. Die Zusammenarbeit zwischen Mal ta und Österreich sowie Wien soll im Rahmen der Europäischen Union erweitert und über Kultur und Wirtschaft hinaus vertieft werden, betonten Ludwig und Vella. Foto: PID / C. Jobst Foto: HBF / Carina Karlovits Beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Wien (v.r.): Maltas Präsident George Vella mit Gattin Miriam und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig Bundespräsident Alexander Van der Bellen traf mit dem Präsidenten der Republik Malta George Vella in der Präsidentschaftskanzlei zu einem Arbeitsgespräch zusammen. 11 Treffen mit dem Bundespräsidenten Im Anschluß an den Termin im Rathaus stand ein Arbeitsgespräch zwischen Bundespräsident Alexander van der Bellen und dem Maltesischen Staatsoberhaupt George Vella in der Hofburg am Programm. Die Schwerpunktthemen beim Gespräch waren die *) Siehe unseren Bericht in der „Österreich Journal“- Ausgabe 187 vom 7. Augst 2019, Seiten 91 bis 95. https://kiosk.oesterreichjournal.at/ausgabe-187/62772364 guten bilateralen Beziehungen, der verstärkte Austausch im wissenschaftlichen Bereich, die Zukunft der Europäischen Union, die Klimakrise und Migration. Besuch der Maltesischen Krippe Am Abend wird hat Vella gemeinsam mit Ludwig die Maltesische Krippe am Weih - nachtsmarkt im Alten AKH besichtigt – die lebensgroßen Figuren sind Ausdruck maltesischen Kunsthandwerks und erstmals in Ös - terreich zu sehen. Nach der erfolgreichen Präsentation der traditionellen maltesischen Krippe in den letz - ten Jahren an prominenten Orten wie dem Vatikan und dem Krippenplatz in Bethlehem wird die traditionelle maltesische Krippe in diesem Jahr in Wien ausgestellt. Das Maltesische Kulturministerium hat in Zusammenarbeit mit der maltesischen Bot- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: KHM-Museumsverband ÖSTERREIC
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