ÖSTERREICH JOURNAL NR. 188 / 05. 09. 2019 Chronik 68 Vergessenheit gerät, so Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.com. Während Begriffe wie „Eitrige“ (75 %), „16er Blech“ (69 %) oder „Burenheidl“ (62 %) noch mehrheitlich bekannt sind, versteht jeder Zehnte bei einer „Ur-Wiener-Würstelstandbestellung“ nur noch Bahnhof, unter den 16- bis 19jährigen gilt dies sogar für 40 %. Neben der Gastronomie sind kulturelle Veranstaltungen aus dem Wiener Leben nicht wegzudenken, darunter beispielsweise der Life Ball. Etwa zwei Drittel der Befragten bedauern dessen Abschaffung und würden sich dieses international bekannte Event wieder zurückwünschen. Apropos vermissen: Das gilt auch für Mi - chael Häupl. Durchschnittlich 45 % der WienerInnen, unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar um die 60 %, vermissen ihren Altbürgermeister. Dank zahlreicher Memes und des Kultspruchs „Man bringe den Spritzwein“ bleibt er wohl vor allem der jüngeren Generation noch länger in Erinnerung. So lebt es sich in Wien Die hohe Lebensqualität hat allerdings auch ihren Preis. 7 von 10 WienerInnen emp - finden die Lebenskosten als zu teuer. Vor allem Immobilien- und Wohnpreise im Allgemeinen sprengen für 91 % den finanziellen Rahmen. Besonders hart trifft dies Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen. 83 % sind hier der Ansicht, daß es zu wenig leistbaren Wohnraum in unserer Hauptstadt gibt. Auch unabhängig von der Einkommensklasse teilen knapp drei Viertel diese Meinung. Für 47 % der WienerInnen gehören die zu hohen (Miet-)Preise zu den Hauptproblemen ihrer Heimatstadt, was sie mit Abstand zur Nummer 1 der größten Störfaktoren in Wien macht. Ein großer Pluspunkt ist im Gegensatz dazu die Trinkwasserqualität. 94 % der Befragten bewerten die se als gut oder sehr gut. Kaum etwas zu klagen gibt es auch im Bereich der Sicherheit. Gut 7 von 10 fühlen sich in ihrer Heimatstadt grundsätzlich si - cher. Vor allem Jugendliche haben bei diesem Thema wenig Bedenken: 84 % haben ein hohes Sicherheitsempfinden. Öffi-Stadt Wien „Nichts schätzen die WienerInnen an ihrer Stadt so sehr wie das gute öffentliche Verkehrsnetz. Für knapp 6 von 10 gehört dieses zu den Highlights der Stadt.“ Obwohl vor al - lem die zeitweise Überfüllung (41 %) und die teilweise herrschenden Temperaturextreme (31 %), etwa an heißen Sommertagen, manchmal die Nerven strapazieren, sind knapp 8 von 10 zufrieden mit dem Öffi-An gebot. Kein Wunder also, daß Wien für 97 % der Befragten als Öffi-Stadt bezeichnet werden kann“, erläutert Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl. Für 94 % sind die öffentlichen Verkehrsmittel von der U-Bahn über die Straßenbahn bis hin zu den Bussen das wichtigste Mobilitätskonzept. Sie liegen damit ganz klar vor allen anderen Möglichkeiten der Fortbewegung wie Auto (61 %) oder Taxi (56 %). Bauprojekte wie die Verlängerung der U2 – laut Umfrage übrigens die angenehmste U-Bahn-Linie – und der Neubau der U5 kommen da gerade recht und werden jeweils von mehr als 9 von 10 WienerInnen gutgeheißen. Die U6 kann sich im Gegensatz dazu eines unangenehmen Titels rühmen: Für gut zwei Drittel ist sie mit klarem Abstand die „grausligste“ U-Bahn. Seit einigen Monaten wird Wien außerdem von Elektro-Rollern diverser Anbieter überschwemmt. Für mehr als drei Viertel sind die - se jedoch eher Plage statt Segen. Dann doch lieber mit den Öffis! n http://www.marketagent.com/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 188 / 05. 09. 2019 Chronik Uraltbuche im Nationalpark Kalkalpen entdeckt 69 Kürzlich wurde in einem Urwaldrestbestand im Sengsengebirge eine Buche mit dem sagenhaften Alter von 546 Jahren gefunden Die ersten verfügbaren Altersringe lassen sich daher auf das Jahr 1474 zurückdatieren“, teilte Alfredo Di Filippo vom italienische Forscherteam mit, das Altersbestimmungen an Buchen in Europa vornimmt. Wie auch schon die „altbekannte“ Buche im zentralen Hintergebirge, handelt es sich bei der neu entdeckten Uraltbuche um keinen Ur - waldriesen. Mit einem Durchmesser von 73 cm in Brusthöhe zeugt der Baum von Durchschnittlichkeit. Auch mit einer Baumhöhe von unter 20 Metern und einer abgerissenen Krone werden keine Höhenrekorde ge brochen. Vielmehr verweist der Baum auf einen jahrhundertelangen Kampf gegen klimatische Extreme und Konkurrenz mit den umgebenden Bäumen. Doch gerade diese Extrembedingungen ermöglichen oft erst ein derart hohes Alter. So ist bei beiden alten Exemplaren bekannt, daß diese die ersten hundert Jahre als kleines Bäumchen unter dem Schirm von Altbuchen überdauerten. Die 546jährige Buche gilt als die älteste datierte Buche sowohl im Alpenraum, als auch im kontinentalen Europa (Klimazone). Aufgrund der naturräumlichen Bedingungen wird in den Urwäldern der Kar - paten kaum ein höheres Alter als 500 Jahre festgestellt, und auch am Balkan liegt das Buchenhöchstalter bei 510 bis 520 Jahren „Unser Bundesland ist reich an Naturschätzen sowie an Artenvielfalt. Der Nationalpark Kalkalpen ist einer der herausragenden Juwele unter ihnen. Der Fund dieser jahrhundertealten Buche zeugt daher von einem ambitioniertem Forscherteam, das sich dem Schutzkonzept für Flora und Fauna verschrieben hat. Das internationale Schutzgebiet des Nationalparks zeigt vor, wie Um - welt- und Artenschutz funktionieren sollte“, so Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stv. Man - fred Haimbuchner. Den Buchen im Nationalpark Kalkalpen kommt hier scheinbar die Höhenlage zugute: man geht davon aus, daß Buchen in höhergelegenen Standorten aufgrund der kürzeren Vegetationsperiode ein höheres Alter erreichen. Die Ausweisung des Nationalpark Foto:Nationalpark Kalkalpen / Fuxjäger Die 546 Jahre alte Buche im Nationalpark Kalkalpen Kalkalpen als Teil des seriellen Weltnaturerbes der „Alten Buchenwälder und Buchenurwälder Europas“ überrascht daher nicht, sondern unterstreicht vielmehr die Schutz - würdigkeit und -qualität des Nationalpark Kalkalpen. UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiete stellen die hochwertigsten Schutzgebiete der Welt dar und stehen unter dem Schutz der gesamten Menschheit. 5250 Hektar Buchenwald im Nationalpark Kalkalpen genießen diesen »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at wertvollen Status. Da die Rotbuche ausschließlich in Europa vorkommt und sie im Laufe der vergangenen Jahrhunderte von uns Menschen kontinuierlich zurückgedrängt wurde, ergibt sich der besondere Wert der alten Buchenwälder und Buchenurwälder. Im Nationalpark Kalkalpen tragen Urwaldareale dazu bei, daß sich die spezifische Artenvielfalt eines Buchenwaldes auch wieder ausbreiten kann. n https://www.kalkalpen.at/
Ausg. Nr. 188 • 5. September 2019
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