ÖSTERREICH JOURNAL NR. 188 / 05. 09. 2019 Österreich, Europa und die Welt 30 Jahre »Grünes Band Europa« 12 30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs – Feierlichkeiten unter dem Motto »Grenzen trennen – Natur verbindet« Foto: BMNT / Christian Lendl Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ entstand entlang des ehemaligen Grenzstreifens ein kleines Naturparadies – das „Grüne Band“. Viele waren auf Einladung von Bundesministerin Maria Patek zur Festveranstaltungen ins burgenländische Illmitz angereist. Der Eiserne Vorhang ist seit 30 Jahren Geschichte. An seine Stelle trat das „Grüne Band“. Dieser Streifen Wildnis quer durch Europa verbindet ein wertvolles ökologisches Netzwerk von Natur- und Kulturlandschaften. Das „Grüne Band“ zieht sich in Österreich auf fast 1.300 km von Oberösterreich, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark bis nach Kärnten. Die verschiedenen Gebiete wie Auen, Flüsse, Wälder und Tümpel bieten zahlreichen gefährdeten Arten wertvollen Lebensraum. „Das ‚Grüne Band‘ gilt als Vorzeigeprojekt, das Natur, Geschichte und zukünftige Entwicklung in Einklang bringt. Umso wichtiger ist es, diesen einmaligen Lebensraum zu bewahren und zu schützen“, sagte Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek am 19. Au - gust im burgenländischen Illmitz. Bereits seit den 1970er Jahren starteten in mehreren Bereichen Aktivitäten zum Schutz der einzigartigen Natur, die sich im Schatten der Grenzanlagen entwickeln konnte. Etablierten sich nach 1989 einige regionale Projekte, konnte vor 30 Jahren die europaweite Initiative aus der Taufe gehoben werden. Das Grüne Band, die wertvollen Lebensräume, die sich im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelt und erhalten haben, sind Foto: BMNT / Christian Lendl heute das größte Biotopverbundsystem Europas. Allein 40 Nationalparke liegen direkt entlang des früheren Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis ans Schwarze Meer; 16 davon sind grenzüberschreitende Nationalparke. Mehr als 3200 Schutzgebiete befinden sich innerhalb eines 50 Kilometer breiten Korridors. Zudem finden zahlreiche »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Arten der Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie der EU einen Lebensraum im Grünen Band, wie die gefährdete Bechstein-Fledermaus, der stark gefährdete Mausschläfer, die vom Aussterben bedrohte Flußperlmuschel und die Zwerggans. Alle diese Arten stehen auf den Roten Listen Europas. Bundesministerin Maria Patek und ihr ungarischer Amtskollege, Nagy István
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 188 / 05. 09. 2019 Österreich, Europa und die Welt 13 Foto: Bgld. Landesmedienservice Bundesministerin Maria Patek (l.), Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy und Burgenlands Landtagspräsidentin Verena Dunst … Unter dem Motto „Grenzen trennen – Natur verbindet“ luden das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), das Umweltbundesamt und der Na - turschutzbund am zu einer Festveranstaltung in den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. NaturschutzexpertInnen aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slo - wenien und der Slowakei kamen in Illmitz zusammen, um die größte Naturschutzinitiative Europas, die European Green Belt Initia - tive, zu feiern und Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Mit einer gemeinsamen Erklärung von Bund und Ländern bekräftigen die Bun desministerin wie auch LandesrätInnen und Landesräte aus Oberösterreich, Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten ihren Einsatz, das „Grüne Band“ zu schützen und als lebendiges Denkmal der ehemaligen Teilung Europas zu bewahren. Foto: BMNT / Christian Lendl bringen“, so Burgenlands Landtagspräsidentin Verena Dunst. einem Paradebeispiel für nachhaltigen Tourismus entwickelt, er bringt auch den größten Anteil an internationalen Gästen ins Burgenland und trägt maßgeblich zur Entwikklung eines Ganzjahrestourismus bei.“ Eine Infrastruktur, die ein vielfältiges Na - turerlebnis fördert und der lokalen Wirtschaft nützt, gibt es aber nicht nur im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel: Das Bur - genland kann mit seinem langen Anteil am Grünen Band auch eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit in zwei Naturparken aufweisen – am Geschriebenstein (Irottkö) und an der Raab (Örség, Go - ricko). Darüber hinaus zeigt das Pannonian Nature Network mit vier Nationalparken und 10 Naturparken in den westungarischen Nachbarkomitaten und im Burgenland, wie … und mit mit Kärntens Umwelt- und Naturschutzreferentin LR Sara Schaar gut in diesem Sektor Synergien genutzt werden können. Verena Dunst, Burgenland „Für die einheimische Bevölkerung hat dieser Nationalpark am Grünen Band Europa wesentlich zur Entwicklung einer neuen regionalen Identität beigetragen. Die Attraktivität dieser Grenzregion für Naturtouristen, für Birdwatcher oder für Naturfotografen liegt nicht nur in der einzigartigen Landschaft zwischen Alpen und Puszta, nicht nur in der außergewöhnlichen Vielfalt an Le - bensräumen und Arten, nicht nur am sehr langen Sommer – sie hat auch einen Reiz, der sich aus der kulturellen Vielfalt und aus der Geschichte einer oftmals veränderten Grenzsituation ergibt. Es gehört deshalb zu unseren Aufgaben, dieses wertvolle Naturjuwel gemeinsam mit den Nachbarn zu erhalten und es zusammen mit der jüngeren Ge - schichte Europas unseren Gästen wie der Be völkerung noch stärker ins Bewußtsein zu Das Grüne Band des Burgenlands Die nachhaltige, grenzüberschreitende Nutzung der Kulturlandschaft hatte ihren An fang schon kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, als das Burgenland und Ungarn im Jahr 1988 mit der Planung eines gemeinsamen Nationalparks begannen. Bei - de Seiten haben auch früh die wirtschaftlichen Chancen aus dem Naturtourismus er - kannt – und der Ausbau des Radwegenetzes hat eine dafür wichtige Infrastruktur geschaf - fen. Heute zählt der Radweg um den Neusiedler See zu den am höchsten bewerteten in Europa. Dunst: „Für die einheimische Bevölkerung hat dieser Nationalpark am Grünen Band Europa wesentlich zur Entwick lung einer neuen regionalen Identität beigetragen. Der grenzüberschreitende Nationalpark hat sich von Beginn an (1993) nicht nur zu Sara Schaar, Kärnten Kärnten hat mit dem Dobratsch, der Trögerner Klamm, dem Bodental u.v.a. ebenfalls solche wertvollen Lebensräume, die es zu erhalten und für die kommenden Generationen zu bewahren gilt. Zur Weiterentwikklung des Grünen Bandes und zum Schutz der Europäischen Biodiversität war Kärntens Umwelt- und Naturschutzreferentin LR Sara Schaar im Burgenland zur Unterzeichnung der „Erklärung von Illmitz“. „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Umweltund Naturschutz ist ak tueller denn je. Dieses Grüne Band Europas wird heute von diversen Tier- und Pflanzenarten als Wanderkorridor genutzt. Entlang dieses ehemaligen Grenzstreifens entstanden bereits in den letzten Jahrzehnten Nationalparks und Naturschutzgebiete“, betonte Schaar. n https://naturschutzbund.at/gruenes-band.html »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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