ÖSTERREICH JOURNAL NR. 185 / 05. 06. 2019 Österreich, Europa und die Welt 26 Regionen Europas sein. Allein im Jahr 2017 sind über 500 Millionen Euro an EU-Fördergeld nach Niederösterreich geflossen. Geld, das die Regionen stärkt“, so Eichtinger. Da - mit wurden wichtige Projekte der Landwirtschaft, Sprachschulen für Kinder oder auch grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung finanziert. „Das Land Niederösterreich wird gemeinsam mit der Europäischen Union rund 2,5 Millionen Euro in das neue internationale Gesundheitszentrum in Gmünd investieren. Dieses Projekt ist ein internationales Vorzeigebeispiel für effiziente Regionalförderung. Das Gesundheitszentrum in Gmünd wird mit internationalem Know-how sicherstellen, daß die Menschen im Waldviertel die beste medizinische Versorgung erhalten“, meinte Eichtinger. „Niederösterreich will in Brüssel als Speerspitze der Regionen Europas auftreten und mit Nachdruck auf eine Weiterführung der Förderungen in der neuen Periode nach dem Jahr 2020 pochen“, sagte Eichtinger. „Im Rahmen der Dezentralisierungsoffensive des Landes in den kommenden Jahren werden insgesamt 500 Arbeitsplätze in die Bezirke verlagert, 134 Telearbeitsplätze sind dabei schon geschaffen worden“, erinnerte der EU-Landesrat. „Als Gegengewicht zur wachsenden Globalisierung nimmt die Regionalität eine im - mer wichtigere Position ein: Individuelle Be - dürfnisse und Identifikation werden gestärkt und setzen so in Wechselwirkung Kräfte frei, um sich den überregionalen Problemen zu - zuwenden“ bekräftigt Bettina Hering. Den praktischen Beweis lieferte Karl Theodor Trojan, Braumeister der Brauerei Schrems, der betonte: „Die Erzeugergemeinschaft Ökoregion Waldviertel ermöglicht uns, ausschließlich Rohstoffe von Mitgliedsbetrieben aus dem Waldviertel zu verwenden und so die regionale Wertschöpfung zu stärken.“ „Regionalität ist für uns mehr als ein Schlagwort in der Werbung. Für uns bedeutet es die faire Partnerschaft mit heimischen Landwirten und Erzeugern. Regionalität ist aber auch Verantwortung als Nahversorger, als Arbeitgeber und als Ausbildner in den Regionen“ streicht Alois Huber von Spar hervor. „Die Kraft und die Chancen für die Region Waldviertel etwas zu bewirken, liegen bei uns Zivilbürgern, die nicht auf andere warten, sondern Projekte entwickeln und selber beim Umsetzen anpacken“, weiß Ernst Wurz von der „Waldviertel Akademie“. „Die Regionalität stärkt nicht allein die kulturelle Identität der Region, sondern zugleich auch die Vielseitigkeit Europas“, faßt Christian Foto: Land Niederösterreich Foto: Land Niederösterreich 14. Mai in Waidhofen an der Thaya (v.l.): Oswald Hicker (Moderator), Karl Theodor Trojan (Braumeister), LAbg. Margit Göll, Bettina Hering (Schauspieldirektorin Salzburger Festspiele) Landesrat Martin Eichtinger, DekanChristian Hanus, Spar-GF Alois Huber, Theresa Edtstadler (GF Europa-Forum Wachau), Ernst Wurz (Waldviertel Akademie), Robert Altschach (Bürgermeister Waidhofen an der Thaya) Ha nus von der Donau-Universität Krems zu - sammen. Der Vorhang ist gefallen – erfolgreiche Grenzgänger Am 21. Mai fand der sechste Salon in Vorbereitung zum Europa-Forum Wachau vom 13. bis 15. Juni mit mehr als 150 Teilnehmern statt. Beim Salon in Laa an der Thaya zum Thema „Der Vorhang ist gefallen – erfolgreiche Grenzgänger“ diskutierten Eva Rossmann (Autorin und Köchin), Thomas Pfeffer (Donau-Universität Krems), Wolfgang Brandstetter (Wirtschaftsuniversität Wien) und Radek Chvátal (Primar im Krankenhaus Znaim) mit EU-Landesrat Martin Eichtinger über die Chancen seit der Grenzöffnung. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Vor 30 Jahren ist der Eiserne Vorhang ge - fallen. Anläßlich dieses Jubiläumsjahres wur - de der Salon mit Kurzfilmen von Schulkindern aus Laa an der Thaya begleitet. Die kreativen Videobeiträge kamen von der Klasse 2a der Volksschule Hubertusgasse, 4AK der HAK und der Landesberufsschule. „Nur wer seine Geschichte kennt, kann letztlich die richtigen Schlüsse für die Zukunft daraus ziehen. Die Filmprojekte der Schülerinnen und Schüler ist ein wichtiger geschichtlicher Beitrag“, so Eichtinger über Ideen der Schüler. „Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, dem EU-Beitritt Österreichs und der EU- Erweiterung hat Niederösterreich enorm profitiert. Heute haben wir eine unglaublich dynamische wirtschaftliche Entwicklung: 21. Mai in Laa/Thaya (v.l.): Primar Radek Chvátal, Landesrat Martin Eichtinger, Autorin Eva Rossmann, WU Wien-Professor Wolfgang Brandstetter und Thomas Pfeffer Donau-Uni Krems
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 185 / 05. 06. 2019 Österreich, Europa und die Welt 27 Wir sind Nummer eins in Österreich bei der Kaufkraft. Wir sind ein international beachtetes Kulturland und sind Vorreiter in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung mit unseren Nachbarländern“, so Eichtinger, der selbst beim Durchschneiden des Grenzzauns als Sekretär von Außenminister Alois Mock dabei war. „Ich bin glühender Europäer, dieser historische Moment hat mich für mein Leben geprägt.“ Wichtig seien auch die EU-Förderungen, die den Regionen zu Gute kommen: „Jährlich fließen rund 500 Millionen Euro von Brüssel nach Niederösterreich. Geld, das den Menschen, wie hier im Weinviertel, direkt hilft. Damit werden Projekte wie Sprachschulen, Betriebe, Arbeitsmarktprogramme oder die Landwirtschaft unterstützt. Es ist wichtig, daß unsere Bürgerinnen und Bürger verstehen, was die EU in ihrem Umfeld ge - leistet hat“, so der Landesrat. „Der Fall des Eisernen Vorhangs in unseren Köpfen hat länger gedauert als der an der Grenze“, weiß Prim. Radak Chvátal zu be - richten. Das ist wohl wesentliches Indiz, auch weiterhin in grenzüberschreitende Projekte zu investieren. Autorin Eva Rossmann betont: „Die grossen Herausforderungen machen nicht an Staatsgrenzen halt – ein gemeinsames Europa ist die einzige Chance für verantwortungsvolle Klimapolitik, sozialen Ausgleich und ein Leben in Vielfalt und Frieden.“ „Rechtsstaatlichkeit in Europa ist Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwick - lung“, so Wolfgang Brandstetter. Foto: Land Niederösterreich 21. Mai in Laa/Thaya (v.l.): Landesrat Martin Eichtinger – mit Moderatorin Nina Kraft (ORF) – vor dem historischen Foto vom Durchschneiden des Grenzzauns durch Außenminister Alois Mock am 27. Juni 1989 Thomas Pfeffer sieht Handlungsbedarf an der gerechten Verteilung von Errungenschaften seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs und meint: „Mobilität ist die wohl wichtigste Errungenschaft der Öffnung des Eisernen Vorhangs, eine Errungenschaft, deren Ge win - ne und Kosten aber ungleich verteilt sind.“ Europa-Forum Wachau Das Europa-Forum Wachau wurde 1994 anläßlich des Beitritts Österreichs zur EU ins Leben gerufen. Ziel ist es seither das Thema Europa voranzutreiben und den Bürgerinnen und Bürgern leidenschaftlich zu vermitteln. Seit 1995 haben neben einem Staatspräsidenten bereits 26 Premierminister und 32 Aussenminister, drei Kommissare und über 10.000 Gäste am Europa-Forum Wachau teilgenommen. Neben EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker waren u.a. Ungarns Staatschef Viktor Orbán, stv. Parteivorsitzender der CSU Manfred Weber oder EU-Kommissar Frans Tim mermans bereits aktive Teilnehmer am Europa-Forum Wachau. Das nächste Europa-Forum Wachau findet von 13. – 15. Juni 2019 im Stift Göttweig statt. n https://www.europaforum.at/ Foto: http://oesterreichfotos.at / Michael Mössmer Das Stift Göttweig ist seit 1995 ehrwürdiger Austragungsort des Europa-Forum Wachau. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Sebastian Zieba / Konstanze Z
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© Marina Apollonio / Courtesy Phot
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