ÖSTERREICH JOURNAL NR. 183 / 01. 04. 2019 Die SIGNA Group, eine der führenden europäischen Industrie- und Beteiligungsholdings in privater Hand mit Sitz in Wien, und der New Yorker Immobilienentwickler RFR Holding haben – wie am 15. März bekanntgegeben – gemeinsam das legendäre Chrysler Building in New York erworben. Eine gemeinsame Gesellschaft der beiden Unternehmen hat eine Kaufvereinbarung mit den bisherigen Eigentümern, dem Abu Dhabi Investment Council und mit Tishman Speyer, unterzeichnet. Jürgen Fenk, Mitglied des Executive Boards der SIGNA Group: „Wir erwerben eine Legende. Für uns ist dies mehr als nur ein erster, strategisch wichtiger Schritt in den US-Immobilienmarkt: Es ist ein Meilenstein. Das legendäre Chrysler Building passt perfekt in unser Portfolio aus historischen Gebäuden in allerbesten Innenstadtlagen, die wir mit hochmodernen Konzepten weiterentwickeln und in die Zukunft führen. Das ist unsere in über 20 Jahren entstandene DNA. Das Chrysler Building hat als weltweit be - kannte Architekturikone ein nachhaltiges Potential, das wir gemeinsam mit unserem Partner RFR umsetzen werden.“ RFR und SIGNA verbindet eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. So hat SIGNA im Jahr 2017 ein Portfolio von Land - mark-Immobilien in Deutschland von RFR übernommen. Dieser Kauf markierte die größ - te Immobilientransaktion Deutschlands im Jahr 2017. Aby Rosen, Co-Founder von RFR: „Das Chrysler Building ist eine der Top-Adressen der Welt. Wir sind sehr stolz darauf, nun Eigentümer dieses einzigartigen Gebäudes zu sein. Gemeinsam wollen wir das Chrysler Building langfristig halten und wieder zu einer der ersten Adresse in Manhattan entwickeln.“ Das Chrysler Building wurde 1930 erbaut und ist aufgrund seiner unverwechselbaren und charakteristischen Architektur eines der berühmtesten Häuser der Welt. Der traditionsreiche Wolkenkratzer gilt als Meisterwerk des Art Déco. Mit seinen 319 Metern Höhe war es einst das höchste Gebäude der Welt, nimmt derzeit unter den höchsten Ge - bäuden der USA den 13. Rang ein und gilt als ein Wahrzeichen New Yorks. Mehrere Österreich, Europa und die Welt SIGNA und RFR erwerben Chrysler Building in New York © Wikipedia / / Cc-by-sa-3.0 / Misterweiss Das Chrysler Building wurde 1930 erbaut und ist aufgrund seiner unverwechselbaren und charakteristischen Architektur eines der berühmtesten Häuser der Welt. namhafte Unternehmen wie z. B. Creative Artists Agency, Clyde & Co, InterMedia Partners oder das YES Network sind im Chrysler Building eingemietet. Über SIGNA Die vom Innsbrucker Unternehmer René Benko 1999 gegründete SIGNA Gruppe ist eine privat geführte europäische Industrieund Beteiligungsholding in den Bereichen Real Estate, Retail und Medien. Das Unternehmen ist einer der bedeutendsten Immobilieninvestoren in Europa und besitzt ein Portfolio an außergewöhnlichen Immobilien in besten Innenstadtlagen mit einem Immobilienwert von über 14 Mrd. Euro und einem »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 44 zusätzlichen Development Volumen von rund 9 Mrd. Euro. Die SIGNA Real Estate Gruppe beschäftigt rund 350 MitarbeiterInnen an 10 Büro - standorten in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz und zählt in den hochattraktiven Immobilienmärkten von Wien, Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Innsbruck und Bozen zu den Marktführern. In Österreich und in Italien be treibt die Gruppe drei außergewöhnliche Luxushotels. Die SIGNA Retail Gruppe betreibt europaweit marktführende Unternehmen im Offline- und Online-Handel. n https://www.signa.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 183 / 01. 04. 2019 Österreich, Europa und die Welt 20 Jahre Euro … wird er nun wirklich »erwachsen«? 45 Von Reinhard Troper *) Foto: OeNB / Laurent Neuhauser Auf Ersuchen des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments (EP) veröffentlichte des sen Generaldirektion für Interne Politiken im Jänner 2019 eine Studie zur Entwick - lung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU). Diese Studie, mit dem Titel „Die Wirtschafts- und Währungsunion: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ 1) , ist erhellend. Weil sie die längerfristigen Entwicklungen darstellt, eine Reihe interessanter De tailinformationen bietet, kritisch die derzeitige Situation beleuchtet und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung gibt. Im Folgenden werden wesentliche Ergebnisse dieser Studie bzw. sich daraus ergebende Er kenntnisse dargestellt, beginnend mit der Vergangenheit. Ein halbes Jahrhundert: Vom Kinderwunsch … Angesichts des Umstandes, daß der Euro nun mit dem 1. Jänner 2019 sein „Erwachsenenalter“ erreicht hat, bietet sich ein Vergleich *) Mag. Reinhard Troper, Volkswirt, bei der Stadt Wien mit EU-Fragen befaßt. Dieser Beitrag stellt die Privatmeinung des Autors dar. 1) „The Economic and Monetary Union: Past, Present and Future“, Monetary Dialogue January 2019, European Parliament, Policy Department for Economic, Scientific and Quality of Life Policies, Author: Mark Dabrowski, DG for Internal Policies mit der Entwicklung eines Kindes an. Allein die Diskussion über den „Kinderwunsch“ hat beim Euro zwei Jahrzehnte ge dauert: Vom „Werner Bericht“ 1970 bis zum Vertrag von Maastricht 1991. Erinnert sei dar an, daß dessen Unterzeichnung durch Dänemark erst nach Gewährung einer Ausnahmeregelung im zweiten Referendum, durch Frankreich auf Basis eines Referendums mit lediglich 50,8 % Zustimmung und durch UK, ebenso mit Ausnahmeklausel, nach einer hauchdünnen Mehrheit im Parlament erfolgte. … zur Schwangerschaft … Seine „Schwangerschaft“ und die „Ge - burtsvorbereitungen“ dauerten dann nochmals ein Jahrzehnt und verliefen nicht ohne Komplikationen: Gegen das Europäische Wäh rungssystem wurde 1992/93 heftig spekuliert, 1994 wurde ein erster „Europäischer Wechselkurs-Mechanismus“ festgelegt, 1995 war die – nicht sehr kreative – „Namensfindung“ erledigt, mit 1. Juli 1998 wurden die Europäische Zentralbank und das Europäische Zentralbankensystem etabliert. … über die Geburt … Die „theoretische Geburt“ erfolgte dann mit 1. Jänner 1999, als ein zweiter „Europäischer Wechselkurs-Mechanismus“ in Kraft gesetzt wurde. Aber erst drei Jahre später, am 1. Jänner 2002, erblickte der Euro dann tatsächlich das Licht der Welt, nämlich als die ersten Euro-Banknoten ausgeben wurden. Zunächst in elf Ländern, heute gibt es 19 offizielle Euro-Staaten. Montenegro und der Kosovo sowie die Zwergstaaten Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikan haben sich einseitig dem Euro angeschlossen. … und die Kindheit … Die ersten 10 Jahre von 1999 bis 2008, also quasi bis zum Ende seiner „Volkschulzeit“ entwickelte sich der Euro dann mustergültig. Dies war primär dem Boom der Weltwirtschaft in den Jahren 2003 bis 2007 ge - schuldet. Allerdings zeichnete sich bereits damals eine Reihe von Problemen ab: Gerade die großen und wichtigen Staaten Deutschland und Frankreich waren 2005 die ersten, die gegen die „Maastricht-Kriterien“ verstiessen. Damit war deren Verbindlichkeit dahin. Eine mangelnde Bankenaufsicht führte zur Zunahme spekulativer Bankgeschäfte und re gionaler Kreditblasen, etwa in Spanien, Irland und Slowenien. … zur Pubertät … Auf Basis der weltweiten Finanz- und Bankenkrise führten die pränatalen Traumata und die wirtschaftspolitischen Sünden des »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Leopold Museum, Wien / Manfre
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