ÖSTERREICH JOURNAL NR. 205 / 19. 12. 2022 Religion und Kirche 134 schen Kulturorganisationen. Die Schulen dür - fen laut Gesetz nur von armenischen Kindern besucht werden. Die überwiegende Mehrheit der armenischen Christen, die freilich alle türkische Staatsbürger sind, lebt in Istanbul. Die überwiegende Mehrheit der armenischen Christen, die türkische Staatsbürger sind, lebt in Istanbul. Während der jüngsten Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien mußte die Polizei die bestehenden Schutzmaßnahmen für das armenische Patriarchat bzw. die angrenzende Kathedrale verstärken. Der Patriarch betonte im Gespräch auch, daß es für die Christen zwar viele Probleme im Land gebe, die Situation sich seit dem Regierungsantritt der AKP aber deutlich verbessert habe. Besuch beim Ökumenischen Patriarchen Am 2. Oktober war die Österreich-Delegation vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios empfangen worden. Lackner wie auch Bartholomaios bekannten sich bei dem Austausch zu verstärkten Bemühungen in der Ökumene wie auch zum Einsatz für Frieden in der Welt. Bei dem Empfang im Phanar, dem Amtssitz des Patriarchen, wurde auch gemeinsam für den Frieden und die Einheit der Kirchen gebetet. Vor dem Empfang nahm die Delegation an der sonntäglichen Göttlichen Liturgie in der Georgskathedrale im Phanar teil. Metropolit Arsenios, der gemeinsam mit „Pro Oriente“ die Reise vorbereitet hatte, zog eine positive Bilanz der zahlreichen Begegnungen. Solche Besuche vor Ort würden zum einen die Präsenz der kleinen christlichen Minderheit stärken, zum anderen seien sie ein wichtiger Schritt für vertiefte ökumenische Beziehungen. Erzbischof Lackner dankte „Pro Oriente“ für das international anerkannte Engagement, das auch von den Gastgebern in Istanbul deutlich gewürdigt worden war. Er nahm die Stiftung für eine Weiterführung ihres ge - samtkirchlich wichtigen Dienstes aber auch in die Pflicht. „Pro Oriente“-Präsident Kloss hob hervor, daß die Reise wieder einmal deutlich gemacht habe, wie wichtig alle ökumenischen Bemühungen seien. Die ChristInnen müßten sich gemeinsam den vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart stellen, so der Appell des Präsidenten. „Pro Oriente“ wer de sich dafür im Rahmen der Möglichkei - ten der Stiftung nach Kräften einsetzen. n https://eds.at/ https://www.pro-oriente.at/ Alle Fotos: Erzdiözese Salzburg / Michael Vereno Erzbischof Lackner mit dem Metropoliten Mor Filuksinos Yusuf Cetin und mit … … Erzbischof Boghos Levon Zekian (armenisch-katholischer Erzbischof von Istanbul) und Alterzbischof Alois Kothgasser … … und bei der Heiligen Messe in der Kirche der österreichischen St.-Georgs-Gemeinde Istanbul »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 205 / 19. 12. 2022 Religion und Kirche 75 Jahre Evangelische Superintendenz Steiermark Ein Festakt am Reformationstag bildete den Abschluß der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 75jährigen Bestehen der Evangelischen Superintendenz Steiermark. Zahlreiche aktive wie auch ehemalige VertreterInnen von Kirchen und Religionsgemeinschaften, aus der Politik und dem öffentlichen Le - ben waren am 31. Oktober der Einladung in die Grazer Heilandskirche gefolgt. Axmann: Vielfalt als Bereicherung „Tatsächlich findet sich einiges, was die Steiermark ausmacht und zugleich typisch protestantisch ist“, sagte Superintendentialkurator Michael Axmann in seiner Begrüssung. So sei die Steiermark etwa eine „Hoch - burg der Innovation“ und ein wissenschaftsfreundliches Land, die Evangelische Kirche verstehe sich als Kirche, „die Glauben und Aufklärung zusammen denkt“. Im Hinblick auf die Evangelische Kirche als eine Kirche des Wortes verwies Axmann auf bedeutende steirische Literaten und daß dem Buch hier eine besondere Bedeutung zukomme. Oft wer de auch vom steirischen Klima gesprochen, „daß man das Gemeinsame über das Trennende stellt“. Miteinander zu ringen sei christlich, und „das Ganze in demokratischer Form zu tun, ist Evangelischen besonders wichtig“. Nicht zuletzt sei es auch die Vielfalt, die sowohl Superintendenz wie auch das Bundesland auszeichne. Aufgrund verschiedener Wurzeln und Gegebenheiten habe das Lutherische in der Steiermark viele Facetten. Diese Vielfalt werde „als Bereicherung empfunden, bei allen Spannungen, die mit den Unterschieden einhergehen“. „Wenn man sich reformatorischen Grundsätzen verbunden fühlt, ist die Steiermark ein gutes Land zum Leben“, unterstrich Axmann. Rehner: Jubiläum im Zeichen des Dankes Vor genau 500 Jahren traf die reformatorische Botschaft im Raum Schladming ein, erinnerte Superintendent Wolfgang Rehner. Mit Blick auf das Jahr 1947 sei er dankbar für „für die immer wieder erfahrene Erneuerung des evangelischen Lebens in der Steiermark“, für das spätere Entstehen neuer Pfarrgemeinden, die Errichtung von Kirchen und Pfarrhäusern, die Gestaltung des evangelischen Lebens in Gemeinden, Arbeitszweigen, Foto: Evangelischer Pressedienst für Österreich / Neuhold v.l.: Superintendentialkurator Michael Axmann, Landeshauptmann Christopher Drexler, Univ.Prof. Michaela Sohn-Kronthaler mit der neuen Festschrift, Altbischof Michael Bünker und Superintendent Wolfgang Rehner Werken und Bereichen. Auch Rehner betonte die gute ökumenische Zusammenarbeit und dankte für den gemeinsamen Einsatz für Frie - den und die Rechte der Minderheiten im Dia - log mit den Religionsgemeinschaften, aber auch für den Dialog mit den Kräften aus Gesellschaft und Öffentlichkeit im Bemühen um „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“. Dankbar sei er letztlich auch „für die frohe Zuversicht, daß unser Glaube in Zeiten der vielfachen Krisen Halt und Hoffnung vermittelt“. Drexler: Dank für evangelische Tugenden Beeindruckt von den „Tugenden der Evan - gelischen Kirche, die in der Steiermark sichtbar werden“, zeigte sich beim Festakt Landeshauptmann Christopher Drexler. Er würdigte den „intellektuellen Tiefgang, die un - glaubliche Fähigkeit zur Selbstreflexion und den reflektierten Zugang zur eigenen Ge - schich te“. Historisches Bewußtsein sei „notwendig, aber nicht selbstverständlich“, so der Landeshauptmann. Er dankte für den pro - testantischen Beitrag zur Gesellschaft, „ohne die Evangelische Kirche wäre die Steiermark eine ärmere Region“. Die Dialogfähig - keit gelte es mit in die Zukunft zu nehmen, gerade in schwierigen Zeiten könnten Kirchen und Religionsgemeinschaften „Zuversicht und Perspektiven“ einbringen, Drexler. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 135 Bünker: Das Evangelium leben und Verantwortung wahrnehmen In seinem Festvortrag „Evangelisch auf Steirisch“ kam der frühere evangelisch-lu - therische Bischof Michael Bünker auf die Entstehung und Entwicklung der Diözese zu sprechen. Bereits nach der Wahl des ersten steirischen Superintendenten Leopold Achberger kurz nach dem Zweiten Weltkrieg habe sich das wechselseitige Verhältnis von selbständigen Kirchengemeinden vor Ort und Su - perintendenz gezeigt. Um aus den einzelnen Gemeinden miteinander Kirche werden zu lassen, „dafür gibt es als erste Ebene übergemeindlicher Kirchenleitung die Superintendenz“. In der Steiermark liegt heute die zahlenmäßig kleinste evangelische Pfarrgemeinde Österreichs (Eisenerz) und zugleich die zahlenmäßig größte (Graz-Heilandskirche). In der Ramsau sind rund 85 Prozent der Bevölkerung evangelisch, in manchen Gebieten der Oststeiermark nicht einmal 0,5 Prozent. Ausserdem gebe es, so Bünker, unter den Pfarrerinnen und Pfarrern eine enorme theologische Bandbreite. Angesichts dieser Heteroge nität der Superintendenz sei Leitung auf al len Ebenen „immer auch Widerspruchsmanagement“ mit dem Bemühen, „daß der Frieden gehalten wird“. n https://evang.at/kirche/ueberblick/steiermark/
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Foto: BMEIA / Michael Gruber ÖSTER
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