ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Wirtschaft 2,46 Mio. Hektoliter Wein Österreichs Weinernte ist im Jahr 2021 um 3 Prozent gestiegen Im Jahr 2021 (Stichtag 30. November) wurden laut Statistik Austria 2,46 Mio. Hektoliter (hl) Wein produziert. Die Erntemenge lag damit um 3 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und um 3 % über der Ernte des Vorjahres. Die Weißweinproduktion fiel mit 1,73 Mio. hl um 5 % höher aus als 2020 (+6 % im Vergleich zum Fünfjahresschnitt), während die Rotweinernte um 3 % auf 729.800 hl abnahm (-2 % im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Das Weinjahr 2021 begann insgesamt zu trocken, mit moderater Winterfeuchte und wechselhaftem Wetter im April und Mai. Auf grund der kühlen Witterung im Mai und der daraus resultierenden verzögerten Re - benentwicklung blieben Spätfrostschäden aus. Die Blüte Mitte Juni erfolgte aufgrund der einsetzenden Hitze sehr rasch. Der Sommer war gekennzeichnet von einer Abfolge aus Hitze und Niederschlägen, wobei es vereinzelt zu Hagelschäden kam, wie etwa in Wien oder lokal im Weinviertel. Nach einem regnerischen, kühlen August brachte der *) Siehe den Beitrag ab der Seite 112 Herbst mit warmen Tagen und kühlen Nächten gute Bedingungen für die Lese, die etwas später als in den Vorjahren erfolgte. *) Zuwächse nur in Niederösterreich Im Burgenland wurde mit einer Wein - ernte von 582.300 hl ein Minus von 6 % ge - genüber 2020 verzeichnet (-4 % zum Fünfjahresschnitt), wobei alle Regionen Rück - gänge aufwiesen. An Rotwein wurde mit 334.900 hl eine um 6 % geringere Erntemenge als im Vorjahr erzielt, und auch Weißwein wies mit 247.300 hl ein Minus von 6 % gegenüber 2020 auf. Niederösterreich erreichte mit 1,63 Mio. hl eine überdurchschnittliche Weinernte (+6 % zum Fünfjahresschnitt), die Erntemenge von 2020 wurde um 8 % übertroffen. Auf Weißwein entfielen 1,29 Mio. hl (+10 % zu 2020) und auf Rotwein 339.900 hl (±0 %). Das Weinviertel, auf das rund die Hälfte der Wein - fläche des Bundeslandes entfällt, erzielte mit 924.200 hl ein Plus von 2 % gegenüber 2020. Zuwächse gab es in allen Regionen, mit Ausnahme der Thermenregion (-6 % zu 2020) und Carnuntum (-1 % zu 2020). Besonders 96 deutliche Anstiege verzeichneten die Wach - au (+57 %) und das Kremstal (+30 %) nach wetterbedingt großen Einbußen im Vorjahr, sowie das Traisental (+29 %). In der Steiermark fiel die Ernte um 7 % geringer aus als 2020. Mit einer Menge von 222.900 hl wurde jedoch im Vergleich zum Fünfjahresschnitt ein Plus von 5 % erzielt. Während die Weißweinernte mit 173.500 hl um 8 % unter dem Vorjahr lag, nahm die Produktion von Rotwein um 1 % auf 49.400 hl zu. In allen Weinbaugebieten kam es zu einem Rückgang der Weinerntemengen gegenüber dem Vorjahr. In Wien wurden 22.700 hl an Wein geerntet, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 10 % und gegenüber dem Fünfjahresschnitt ein Minus von 13 % bedeutete. 2,26 Millionen Hektoliter Qualitäts- und Prädikatswein Im Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,26 Mio. hl um 2 % höhere Mengen als 2020 zur Verfügung (+2 % im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Während die Produktion »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Wirtschaft 97 von weißen Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 1,59 Mio. hl um 4 % höher ausfiel als 2020, wurde bei hochqualitativen Rotweinen mit 663.600 hl ein Minus von 3 % gegenüber dem Vorjahr erzielt. Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 174.500 hl ein Plus von 15 % verglichen mit dem Vorjahr ermittelt (+32 % zum Fünfjahresschnitt). Dabei stieg das Volumen an weißem Wein/Landwein um 21 % an und das Volumen an rotem Wein/Landwein um 4 %. Weinbestand weiter auf hohem Niveau Der Weinbestand 2021 (Stichtag 31. Juli) belief sich auf 2,90 Mio. hl und blieb das dritte Jahr in Folge auf hohem Niveau (+8 % zum Fünfjahresmittel, -1 % zu 2020). Der österreichweite Bestand an Weißwein nahm um 2 % auf 1,69 Mio. hl. ab, der Bestand an Rotwein lag mit 1,21 Mio. hl geringfügig über dem Vorjahresniveau (+1 %). Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen gingen die Bestandsreserven auf 2,34 Mio. hl (-1 % zu 2020; +9 % zum Fünfjahresmittel) zurück. Der Bestand an weißem Qualitätsund Prädikatswein belief sich auf 1,32 Mio. hl (-1 % zu 2020), an rotem auf 1,02 Mio. hl (±0 %). Wein/Landwein (inklusive Rebsortenwein und Sturm) verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Lagerrückgang von 3 % auf 303.600 hl. Das Wein-/Landweinlager setzte sich aus 208.400 hl Weißwein (-2 % zu 2020) sowie 95.200 hl Rotwein (-5 % zu 2020) zusammen. Weingartengrunderhebung 2020 Österreich ist aufgrund der Verordnung (EU) Nr. 1337/2011 verpflichtet im 5-Jahres-Rhythmus eine Weingartengrunderhebung durchzuführen. Als Datenquelle wurde für die weinbautreibenden Bundesländer Burgenland, Nie - derösterreich, Steiermark und Wien das Sy - stem Wein-Online des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, welches vom Land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Rechenzentrum GmbH be trieben wird, genutzt. Für das Bundesland Kärnten konnte auf Daten des Landesweinbaukatasters zurückgegriffen werden. Die Da ten aus den übrigen Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wurden von Statistik Austria mittels schriftlicher Befragung der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter erhoben. Sämtliche Daten wurden elektronisch erfaßt, sodann plausibilisiert, analysiert und ausgewertet. Für Österreich wurde eine bepflanzte Weingartenfläche von 46.165 ha gemeldet; das sind um 726 ha oder rd. 2% mehr als bei der letzten Weingartengrunderhebung 2015. Kam es im Burgenland zu einem Flächenrückgang von 2,1%, so gab es in den anderen Bundesländern hingegen durchgehend Flächenzuwächse: Niederösterreich +1,4%, Steiermark +9,4%, Wien +14,8% und für die übrigen Bundesländer wurde ein Anstieg von +71,4% errechnet. Niederösterreich bleibt weiterhin mit 28.543 ha oder 61,8% das größte weinbautreibende Bundesland Österreichs, gefolgt vom Burgenland mit 11.986 ha (26%), der Steiermark mit 4.729 ha (10,2%), Wien mit 667 ha (1,5%) und den übrigen Bundesländern mit 239 ha (0,5%). Der langjährige Trend von Weißwein hin zu Rotwein setzte sich nicht weiter fort; dies bestätigen auch die nunmehr vorliegenden Zah len. So nahm die Weißweinfläche im Ver - gleich zu 2015 um 4,1% auf 31.752 ha zu, während die Rotweinfläche um 3,5% auf 14.412 ha abnahm. Der Grüne Veltliner steht mit 15.015 ha oder einem Anteil von 47,3% an der gesamten Weißweinfläche unangefochten an der Spitze der österreichischen Reb sorten. Mit einem Plus von 4,4% kann der Grüne Veltliner auch den größten Flächenzuwachs aller Rebsorten verbuchen, gefolgt von der Rotweinsorte Zweigelt mit 6.145 ha oder 42,6% der Rotweinfläche. n http://www.statistik.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 202 • 21. März 2022 Da
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Foto: Universalmuseum Joanneum / J.
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