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ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt / PaN Die Österreichisch- Ukrainische Gesellschaft 74 1993 in Wien gegründet, verfolgt die ÖUG das Ziel, die ukrainische Kultur in Österreich sowie die Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine auf allen Gebieten zu fördern und zu unterstützen. Die Geschichte der österreichisch‐ukrai - nischen Beziehungen reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. An Hand alter Chroniken lassen sich die damaligen Verbindungen zwischen der Halytscher Dynastie der Rostyslawytschi und den österreichischen Babenbergerherzogen verfolgen. Die Beziehungen zwischen den beiden Fürstenhäusern führten schließlich dazu, daß im Jahr 1252 Gertrud, eine Nichte des letzten Babenbergerherzogs Friedrich II., des Streitbaren, Roman, einen Sohn des Halytscher Königs Danylo, heiratete. Die Beziehungen der Ukrainer zu Österreich waren auch in den folgenden Jahrhunderten nicht unterbrochen, wenn sie sich auch in ihrer Form und Art im Laufe der Zeit veränderten und verschiedenartig entwickelten. Wien war mittlerweile zur Hauptstadt eines großen Reiches geworden und zog auch die Aufmerksamkeit der Ukrainer auf sich. Aber auch die Ereignisse in der Ukraine wur - den von Wien aus mit großem Interesse verfolgt. Der Siegeszug von Hetman Bohdan Chmelnyckyj und die Gründung eines ukrainischen Kosakenstaates erweckten in Wien ziemliches Aufsehen. Chmelnyckyj richtete sogar eine Gesandtschaft in Wien ein. *) Dr.h.c. Borys Jaminskyj, ist Gründer der ÖUG; Dr.h.c.mult. Dr.phil. Alois Woldan ist Professor für Theologie, Slawistik und Komparatistik, Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Kunst und Wissenschaft I. Klasse und Präsident der ÖUG Von Dr.hc. Borys Jaminskyj und Univ.Prof. Alois Woldan *) © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Juliusz Kossak Ukrainische Kosaken spielten im christlichen Befreiungsheer unter dem Kommando des polnischen Königs Sobieski eine wichtige Rolle bei der Befreiung Wiens im September 1683 PaN – Partner aller Nationen – http://www.dachverband-pan.org/ Ukrainer bei der Befreiung Wiens Das Jahr 1683 hat durch die 2. Türkenbelagerung Wiens Eingang in die europäische Geschichte gefunden. Wenig bekannt ist je - doch die historisch durch Dokumente belegte Tatsache, daß damals ukrainische Kosaken im christlichen Befreiungsheer unter dem Kommando des polnischen Königs Sobieski eine wichtige Rolle bei der Befreiung Wiens und damit des gesamten christlichen Europa von der islamischen Gefahr gespielt haben. Zum Gelingen des Entsatzes und der schnellen Ankunft des Befreiungsheeres vor den Mauern Wiens trug entscheidend der Bestand einer starken Kernarmee ukrainischer Kosaken bei, die damals mit Hilfe der Geldmittel des weitsichtigen und realistischen Papstes Innozenz XI. rekrutiert worden war. Der Papst gab seinen Diplomaten den Auftrag, an Ort und Stelle eine Kosakenarmee zusam - menzustellen, wofür er die entsprechenden Geldsummen bereitstellte. Sobieski war ein großer Freund des ukrainischen Kosakentums, der dessen Kampfkraft und mutigen Einsatzwillen richtig einzuschätzen wußte. Ohne Kosaken wollte der polnische König nicht in den Krieg gegen die Türken ziehen. Voll Ungeduld wartete er auf ihre Ankunft, worüber ein Brief Sobieskis vom 31. August 1683 an seine Frau Auskunft gibt: „...ich schere mich um niemanden, nur um die Ko saken, die ich so oft am Tage seufzend herbeisehne...“. Zu den militärischen Aufgaben der Kosaken vor Wien gehörten vor allem Er kun - dungsritte und die Verfolgung der Türken in den Wäldern um Wien. Am 12. September 1683, dem Tag der Entscheidungsschlacht griff die verwegene Kosakenreiterei gemeinsam mit den polnischen Husaren die türkischen Befestigungen vor der Stadt an. Die in den unaufhörlichen Kämpfen mit den Türken geübten Kosaken stürmten das feindliche Lager mit großer Tapferkeit, überrannten die türkischen Stellungen und verfolgten die flüchtenden Osmanen bis nach Ungarn. Nach der siegreichen Entscheidungsschlacht um Wien geriet der bedeutende Beitrag, den die ukrainischen Kosaken zur Be - freiung Wiens geleistet hatten, rasch in Vergessenheit und das ganze Verdienst, die Rettung Eu ropas vor dem Islam erreicht zu ha - ben, wur de Sobieski zugesprochen. Es ist als sicher anzunehmen, daß 1683 bereits Ukrainer in Wien geblieben sind und hier eine erste, klei ne Gemeinde gebildet haben. Der Bekannteste von ihnen war sicher Jurij Kolschitzky, der einen wichtigen Botengang aus dem be lagerten Wien zum christlichen Befreiungsheer vor der Stadt erfolgreich unternommen hatte und später eines der ersten Kaffeehäuser in Wien betrieb. Galizien, Bukowina und Transkarpa In größerer Anzahl kamen Ukrainer ge - gen Ende des 18. Jahrhunderts nach Wien

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt / PaN 75 © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Daniel Schultz (1615-1683) zugeschrieben Sobieski, im Bild in römischer Tracht, war ein großer Freund des ukrainischen Kosakentums, der dessen Kampfkraft und mutigen Einsatzwillen richtig einzuschätzen wußte. und Kernösterreich. In der Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia und ihres Sohnes Joseph II. kamen drei von Ukrainern be - siedelte Gebiete zu Österreich: Galizien, nach der so genannten „polnischen Teilung“ im Jahr 1772, die Bukowina, durch Erwerb vom Osmanischen Reich 1775, und später Transkarpatien, das nach Einführung des dualistischen Staatssystems zur ungarischen Hälfte der österreichisch‐ungarischen Monarchie gehörte. Auf diese Weise waren große Gebiete der Westukraine bis zum Ende des 1. Weltkrieges im Jahr 1918 Teile Österreichs. Vor allem zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann ein starker Zustrom von Ukrainern aus den zu Österreich gehörenden ukrainischen Gebieten nach Wien. Zunächst waren es Heeres- und Staatsbeamte mit ihren Familien sowie Studenten, die sich in der Hauptstadt der Donaumonarchie ansiedelten. 1775 übergab Kaiserin Maria Theresia den Ukrainern die St. Barbara‐Kirche in Wien und grün - dete das geistliche griechisch‐katholische Se - minar „Barbareum“. Ab solventen waren hoch gebildete Menschen, Wissenschaftler, einige Bischöfe und Metropoliten. Die Österreicher waren in der Westukraine zwar eine Okkupationsmacht, doch konnten sich die Ukrainer im Vielvölkerstaat der Donaumonarchie in großem Maß frei entwickeln, ganz im Gegensatz zu der von Rußland besetzten Dnipro‐Ukraine, wo nur Unterdrückung herrschte. In Österreich gab es ein ukrainisches Schul‐ und Bildungswesen, es erschienen Publikationen in ukrainischer Sprache und ukrainische Politiker vertraten die Interessen ihres Volkes im österreichischen Parlament. Der „Völkerfrühling“ des Jahres 1848 griff auch auf Österreich über und mobilisier - te vor allem die in Galizien lebenden Ukrainer. Als erste ukrainische politische Or gani - sa tion wurde damals in Lemberg von ukrainischen Intellektuellen und griechisch‐ katho - lischen Geistlichen der „Ruthenische Hauptrat“ gegründet. Große Rolle der Seminarien 1784 wurde das Seminar nach Lemberg verlegt und die St. Barbara‐Kirche in Wien von Kaiser Joseph II. zur Pfarre erhoben. 1852 wurde in Wien das zweite „Barbareum“ ge - gründet, das bis 1892 bestand. Diese Seminarien spielten nicht nur für die kirchliche, sondern auch für die nationale und gesellschaftspolitische Entwicklung der österreichi - schen Ukrainer eine bedeutende Rolle. Ihre © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Bwag Die ukrainisch-unierte und griechisch-katholische Barbarakirche im 1. Wiener Gemeindebezirk PaN – Partner aller Nationen – http://www.dachverband-pan.org/

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