ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt Schienen-Alpenkreuz 58 Treffen in Scuol (Schweiz): Machtbarkeitsstudien und Untersuchungen für Trassenverläufe der Terra Raetica werden in Auftrag gegeben Foto: Land Tirol Beim Treffen in Scuol (v.l.): Daniel Alfreider, Südtirols LH Arno Kompatscher, Tirols LHStvin Ingrid Felipe und LH Günther Platter, Massimo Sartori, Mario Cavigelli und Jon Domenic Parolini (Kanton Graubünden). Das Projekt „Schienenverbindungen Terra Raetica“ verbindet Landeck, Mals, Bormio und Scuol und damit das Dreiländereck Österreich, Italien und die Schweiz. Die Ab - sicht, dieses Projekt umsetzen zu wollen, ha - ben alle Länder bereits im Herbst 2020 mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Ab - sichtserklärung bekundet. Um weitere Eck - punkte des Alpenbahnkreuzes zu definieren, trafen einander Tirols LH Günther Platter und LHStvinIngrid Felipe mit ihren Pendants und weiteren VertreterInnen der Länder am 2. März in der Graubündner Stadt Scuol ( Schweiz). Entlang der künftigen Trassenverläufe in der Terra Raetica werden geologische und hydrogeologische Untersuchungen und Machbarkeitsstudien unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit für die kommenden Jahre in Auftrag gegeben. Dies betrifft konkret mögliche Trassierungen in den Bereichen Scuol (Graubünden) – Mals (Südtirol), Landeck (Tirol) – Scuol, Landeck-Mals, Garmisch-Partenkirchen mit Fernpaß (Tirol, Bayern) – Silz (Tirol) und für die Strecke Tirano (Lombardei) – Bormio (Lombardei). Diese Entscheidung fußt auf den Ergebnissen der technischen Arbeitsgruppe, die heute vorgestellt wurden. Ein vertiefter Be - richt der technischen Arbeitsgruppe soll mit Ende 2023 vorliegen. „Die Ergebnisse der eingerichteten Arbeitsgruppen zeigten heute einmal mehr die alpenüberquerenden Di - mensionen, etwaige Möglichkeiten einer breiten infrastrukturellen Bahnvernetzung und damit vor allem die Chancen dieser Zu - kunftsvision. Wer nachhaltig und zukunftsorientiert gestalten will, braucht mutige Ideen. „Das ,Schienenprojekt in der Terra Raetica‘ ist ein solch mutiges Projekt, von dem die Bevölkerung in allen drei Ländern in ihrer Mobilität nachhaltig profitieren kann. Nun wird es wesentlich sein, die praktische Umsetzbarkeit genau zu prüfen“, sagt LH Platter, der aktuell auch den Vorsitz der ARGE ALP innehat. Ein besonderer Fokus wurde bei der Erarbeitung des technischen Berichtes auf die europäische Dimension und Vernetzung gelegt. Durchgehende Bahnverbindungen im rätischen Dreieck können die Verbindungen Basel – Zürich – Venedig und München – Mailand, wie auch etwaige großräumige An - bindungen an den skandinavisch-mediterranen und den Rhein-Alpen Schienenkorridor herstellen, wie im Rahmen der heutigen Präsentation betont wurde. „Insbesondere im sen siblen Alpenraum hat die Verlagerung möglichst vieler Verkehre höchste Priorität. Jede Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität eröffnet Chancen für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Wirtschafts- und Tourismusregion. Ich freue mich »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at über die nächsten Schritte hin zur nachhaltigsten Mobilitätsform im Alpenkreuz“, so LHStvin Ingrid Felipe. Über die Terra Raetica Angestrebt wird bei Terra Raetica die Schaffung eines attraktiven Alpenbahnkreuzes und dessen Anbindung an das internationale Schienennetz. Dieses zielt auf die Verringerung des alpenquerenden Verkehrs und damit auf die Umweltbelastung ab, was wie - derum eine touristische Aufwertung mit sich bringt. Bereits am 9. September 2020 haben die politischen VertreterInnen der Länder in Graun am Reschensee eine Absichtserklärung zur weiteren strategischen Entwicklung der Bahnverbindung im Rätischen Dreieck unterzeichnet. Unter dem Vorsitz des Landes Südtirol wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus Technikern aller vier Regionen gegründet. Die Aufgaben im Rahmen dieser Zusam - menarbeit waren die Darstellung der bisherigen Planungsideen im länderübergreifenden „Rätischen Dreieck“ der Länder Tirol, Südtirol, Graubünden und Lombardei zu analysieren und gleichzeitig einen Leitfaden mit klar definierten Zielen festzulegen, auf Basis dessen weitere politische Entscheidungen ge - troffen werden sollen. n https://www.tirol.gv.at/ https://www.terraraetica.eu/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt Respektiere deine Grenzen Freistaat Bayern wird Partner der Vorarlberger Initiative – Staatsministerin Kaniber und Landesrat Rauch unterzeichnen Vertrag Der Freistaat Bayern ist nun ein Mitglied der Initiative „Respektiere deine Grenzen“. Dies besiegelten bei ihrer digitalen Besprechung Staatsministerin Michaela Ka - niber und Vorarlbergs Landesrat Johannes Rauch am 17. Februar. Nach der Schweiz und mehreren Bundesländern Österreichs ist mit dem Freistaat Bayern nun das erste deutsche Bundesland Teil dieser Initiative. Staatsmini - sterin Kaniber und Landesrat Rauch stimmten überein, daß der Schutz sensibler Le - bensräume nicht an der Staatsgrenze enden darf, sondern gemeinsam gedacht und wei - terentwickelt werden mu“. „Das Ziel der Initiative ist es, Wissen über richtiges Verhalten in der Natur zu vermitteln und damit die breite Bevölkerung im Hinblick auf die Störungsempfindlichkeit von Wildtieren zu sensibilisieren und bei den Outdooraktivitäten zu leiten“, sagte Rauch. „Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Initiative wollen wir an einem besseren und vor allem auch reflektierten Naturverständnis der Erholungsuchenden arbeiten. Wer versteht, entwickelt auch Verständnis – davon sind wir überzeugt“, betonte Kaniber. Bereits im Jahr 2003 wurde die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ mit dem Ziel ins Leben gerufen, systematisch und flächendeckend Schutz für sensible Natur- und Lebensräume in Vorarlberg zu schaffen. Da - mit sich Mensch und Natur nicht ins Gehege kommen, markieren Schilder solch entscheidende Gebiete im gesamten Land. Tiere und Pflanzen erhalten dadurch nicht nur eine Stimme, sondern auch den Raum, den sie tatsächlich benötigen. Sämtliche Partner und Partnerinnen, und jetzt auch der Freistaat Bayern, wollen die Menschen, die ihre Freizeit in der Natur verbringen, noch mehr für einen respektvollen Umgang mit Tieren und Pflanzen gewinnen. Dabei wird sachliche In formations- und Aufklärungsarbeit geleistet und auf sensible Bereiche und Themen hingewiesen. So wird zum Beispiel die große Bedeutung intakter Bergwälder mit ihren vielfältigen (Schutz-)Funktionen für die Sicherheit der Bergregionen und gleichzeitig auch für die Sicherheit und Gesundheit der Freizeitsportler und Erholungssuchenden aufgezeigt. Foto: StMELF / Pia Regnet Staatsministerin Kaniber und Landesrat Rauch unterzeichnen den Vertrag für die Partnerschaft Hinter all dieser Aufklärungs- und Informationsarbeit steht eine feste Überzeugung: Unser Respekt gegenüber der Natur führt zu einem Mehr an Lebensqualität für alle: Mensch, Tier und Pflanze. „Respektiere dei - ne Grenzen“ arbeitet dafür, daß die Menschen im Land nicht nur den Wert einer intakten und vielfältigen Natur erkennen und schätzen, sondern auch Verantwortung übernehmen für ihren Schutz und Erhalt. Das beginnt mit dem Interesse an der Natur und dem Bewußtsein für die Natur und mündet im Idealfall in verantwortungsbewußtes Handeln und ein aktives Engagement. Aufklärung Die Information und Aufklärung der Menschen steht im Mittelpunkt von „Re - spektiere deine Grenzen“. Nur wer die komplexen Zusammenhänge unseres Lebensraumes und die dadurch bedingten Wechselwirkungen versteht, zeigt Respekt vor der Natur und ihren BewohnerInnen. Markierung Die wichtigsten Schutzzonen in Vorarlberg werden ausgewiesen und entsprechend gekennzeichnet – mit Hinweistafeln vor Ort und Markierungen in Wander- und Skikarten. Das dabei angewendete Motto: Weniger ist mehr. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 59 Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur Sportbegeisterten soll also keineswegs der Spaß an der körperlichen Betätigung in der Natur verdorben werden. Im Gegenteil: Anliegen der Initiative ist es, das Zusam - menspiel zwischen Mensch und Natur so zu gestalten, daß die sensible Alpenlandschaft auch für nachfolgende Generationen unbeschadet erhalten bleibt. Deshalb ziehen unterschiedliche Gruppen im Land – Politik, Vereine, Verbände und Gemeinschaften – am selben Strang und un - terstützen die Initiative. Ihr Beitrag zählt! Man will zeigen, warum unsere Natur und ihre BewohnerInnen Schutz brauchen. Zeigen, warum es Sinn macht, nur ausgewiesene Wege und Strecken zu benutzen. Und war - um man seiner Umgebung damit einen wichtigen Dienst erweist. Dafür braucht es wenig Verbote – aber Mithilfe von jedem Einzelnen, guter Wille und Respekt. Vor deiner Umgebung. Vor der Natur. Vor den eigenen Grenzen. Der Beitrag zum Schutz unserer Natur und ihrer Bewohner zählt. n https://vorarlberg.at/ https://www.respektiere-deine-grenzen.at https://www.respektieredeinegrenzen.bayern
Ausg. Nr. 202 • 21. März 2022 Da
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
Foto: Missio / Katharina Schiffl Ö
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
Foto: Universalmuseum Joanneum / J.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 0
Laden...
Laden...
Laden...
Herzlich willkommen!
Hier können Sie in unserer Magazin-Auswahl bis zum Jahr 2017 blättern.
Die Links auf alle früheren Ausgaben finden Sie am Ende dieser Seite!
"Österreich Journal" – das pdf-Magazin mit Schwerpunkt "Österreich,Europa und die Welt".
Es stehen insgesamt 22.422 Seiten zu Ihrer Verfügung.