ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt 30 che Auseinandersetzungen“, so Tirols Landeshauptmann, der nun positiv bewertet, daß Bayerns Ministerpräsident Söder bei der LKW-Maut auf dem deutschen Abschnitt der Transitroute einlenken möchte. „Mein Standpunkt war und ist: Ein Weiter wie bisher darf es in der Transitfrage nicht geben. Deutschland und Italien müssen sich bewegen. Knapp 2,5 Millionen LKW über den Brenner und damit mehr als über alle anderen Alpenübergänge in der Schweiz und Frankreich zusammen, sind für die Tirolerinnen und Tiroler nicht verkraftbar. Es war daher dringend notwendig, daß nach einer zähen Phase nun Bewegung in die Diskussion gekommen ist und sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder jetzt ebenfalls für eine höhere LKW-Maut auf der gesamten Brennerstrecke einsetzt“, zeigte sich Platter nach der Zusammenkunft vorsichtig optimistisch. „Nun müssen diesen Worten in Deutschland und Italien auch Taten folgen. Alle Regionen der Brennerstrecke – Trentino, Südtirol, Tirol und Bayern – sprechen sich mittlerweile für eine höhere LKW-Maut aus. Dies muß nun von den Nationalstaaten und der EU rasch umgesetzt werden“, forderte der Landeshauptmann beim gemeinsamen Gespräch in Wien n Bundeskanzler führt Gespräche in Abu Dhabi und Doha Bundeskanzler Karl Nehammer hat am 6. und 7. März gemeinsam mit Energieministerin Leonore Gewessler und Rohstoffministerin Elisabeth Köstinger die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar besucht. Im Mit telpunkt des Aufenthalts in Abu Dhabi Foto: BKA / Dragan Tatic Am 24. Februar empfing Bundeskanzler Karl Nehammer (m.) den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (l.) zu einem Gespräch. Im Bild mit Landeshauptmann Günther Platter. standen Sicherheitsfragen sowie die Absicht, mittel- bis langfristig die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern. Grüner Wasserstoff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten könnte eine Alternative dazu sein. Bundesministerin Köstinger hat im Rahmen der Gespräche eine entsprechende Absichtserklärung zur österreichisch-emiratischen Wasserstoffallianz mit dem Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Sultan Bin Ahmad Sultan Al Jaber, unterzeichnet. „Die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar sind wichtige Partner für Ös - terreich sowie bedeutende Energielieferanten“, sagte Bundeskanzler Nehammer. „Wir wollen diesen Austausch daher vor allem da - für nützen, um über die Sicherung der Gasund Energieversorgung Österreichs zu sprechen. Wie die Ereignisse der letzten Wochen eindringlich vor Augen führen, dürfen wir nicht weiter nur von einem Gaslieferanten abhängig sein und müssen mittel- bis langfristig auch auf nachhaltige Energiequellen wie grünen Wasserstoff bauen.“ Daher wolle man die enge Kooperation mit den VAE und Katar weiter vertiefen. „Es gilt, die Versorgung mit Erdgas für den Winter zu sichern und mittel- bis langfristig die Abhängigkeit von Rußland zu reduzieren.“ Möglich wäre es etwa, Wasserstoff über das Erdgasnetz zu transportieren. „Die Vereinigten Arabischen Emirate bieten ideale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff, während Österreich über jahr- Foto: BKA / Dragan Tatic Bundeskanzler Karl Nehammer (m.l.) bei seinem Arbeitsbesuch in Quatar. Im Bild mit Shaikh Kalifa bin Abdul-Aziz Al Thani, dem Premierminister von Quatar (m.r.) und Bundesministerin Leonore Gewessler (2.v.l.). »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt 31 Bundeskanzler Karl Nehammer (3.v.l.) bei seinem Arbeitsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Bild mit dem Chef von ADNOC - Sultan Al Jaber (4.v.l.), Bundesministerin Elisabeth Köstinger (5.v..l.) und Bundesministerin Leonore Gewessler (2.v.l.) zehntelange Erfahrung im Gastransport und der Speicherung sowie über die dafür erforderliche Infrastruktur verfügt“, erklärte Ne - hammer. Jedoch dürfe man sich keine Wun - der erwarten, denn Rußland sei der weltweit größte Exporteur von Erdgas. Bei seinem Besuch in Abu Dhabi standen für den Bundeskanzler auch weitere Themen auf dem Programm, etwa der Krieg in der Ukraine, humanitäre Hilfe und Deeskalation sowie die Terrorismusbekämpfung, bei der die VAE einer der stärksten Verbündeten Ös - terreichs seien. „Wir sind ständig dabei, un - sere Sicherheitszusammenarbeit zu erweitern.“ So würden auch die Geheimdienste der beiden Länder kooperieren und Informationen austauschen. Zudem führte Nehammer Gespräche mit Kronprinz Scheich Mu - hammad bin Zayid al-Nahyan. Flüssiggaslieferungen: Pipeline-Struktur muß neu überdacht werden In Doha kam der Kanzler mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al-Thani und Premierminister Chalid bin Chalifa bin Ab - dulasis Al Thani zusammen. „Ich hatte einen guten Austausch mit Emir Tamim bin Ha - mad und Premierminister Khalid bin Khalifa Al Thani in Doha. Wir wollen unsere enge Ko operation weiter vertiefen“, betonte der Bundeskanzler. Bei den kurzfristig angesetzten Gesprächen in Katar ging es am 7. März vor allem um die Lieferung von LNG (Flüssiggas) nach Österreich. Bei LNG könnte man für den Transport Container nutzen. So bald werden aber weder Wasserstoff noch LNG nach Ös - terreich fließen, denn man müsse auch die Pipeline-Strukturen neu denken, so der Kanzler. „Wir haben ganz viele Nord-Südoder Ost-West-Verbindungen, aber ganz we - nig in Richtung Süd-Nord.“ Die OMV tritt nun auf Basis eines bereits bestehenden Abkommens in Gespräche mit Katar über die Lieferung von LNG ein. In dem bestehenden Vertrag ist die fixe Abnahme einer großen Gasliefermenge vorgesehen, bis zu sechs weitere seien möglich, so Nehammer. Man müsse jedoch bedenken, daß Österreich in neue Flüssiggas-Andockstellen investieren müsste. „Katar ist nicht nur ein großer Gasproduzent, sondern auch ein wichtiger politischer Player in dieser Region“, erklärte der Bun - deskanzler. „Katar hat eine besondere Form der Sicherheitspolitik. Auf der einen Seite gibt es einen der größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkte, auf der anderen Seite Foto: BKA / Dragan Tatic Foto: BKA / Dragan Tatic Bundeskanzler Karl Nehammer beim Treffen mit Wirtschaftstreibenden »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Missio / Katharina Schiffl Ö
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Foto: Universalmuseum Joanneum / J.
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