ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt 14 Sozialprojekt soll Kindern helfen Sorgenfreie Skitage trotz angespannter La - ge in der Heimat: Das wurde sozial benachteiligten Waisenkindern aus Rußland und der Ukraine diesen Jänner bei einem Winterurlaub im Mostviertel ermöglicht. Als Initiator des Sozialprojekts, das heuer zum dritten Mal stattfand, wies Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka auf die sozialpolitische Verantwortung hin, die Österreichs Wohlstand mit sich bringt: „Wir müssen Initiativen für Menschen setzen, die selten bis nie die Vorzüge eines sorgenfreien Lebens kennenlernen durften“, so Sobotka. Er habe nach 2019 und 2020 daher in diesem Jahr erneut benachteiligte Waisen aus Rußland und der Ukraine zu einer Reise nach Österreich eingeladen, die sie ihre Sorgen hoffentlich für einen kurzen Moment vergessen lasse. Dementsprechend trägt das Projekt den Titel „Lächeln schenken – Verantwortung tragen“. Engagement wird belohnt Ein Skikurs auf der Forsteralm bei Waidhofen an der Ybbs von 17. bis 27. Jänner bildete das Herzstück des Winterurlaubs für die 20 Kinder, die vom Verein „Kleine Herzen“ ausgewählt wurden, der sozial schwache Fa - milien in Rußland und der Ukraine unterstützt. teilten die Kinder nicht nur zahlreiche sportliche und kulturelle Erlebnisse. In Wien trafen sie auch Nationalratspräsident Sobotka, den russischen Botschafter sowie zwei ehemalige österreichische Botschafter in Kiew und Moskau im Parlament. n Sobotka anläßlich der #WeRemember-Kampagne in Berlin Am 24. und 25. Jänner war Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka auf Arbeitsbesuch in Berlin. In zeitlicher Nähe zum Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Jänner stand die Reise im Zeichen der #WeRemember-Kampagne sowie der Bekämpfung des Antisemitismus in der Gesellschaft. Auf Einladung von Bun - destagspräsidentin Bas kam ein trilaterales Arbeitstreffen, gemeinsam mit Nationalratspräsident Sobotka und Mickey Levy, Präsident der Knesset in Israel, zustande. Weitere Arbeitsgespräche führte der Nationalratspräsident mit dem Bundestagspräsidenten a.D. Wolfgang Schäuble, der Bundestags-Vizepräsidentin Yvonne Magwas und dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Zudem tauschte sich Sobotka mit der Antisemitismus-Forscherin, Prof. Monika Schwarz- Friesel, sowie mit Vertretern der Alfred- Landecker-Stiftung aus. (bmeia) n Foto: Österreichische Botschaft / Ute Grabowsky / photothek.de Foto: Österreichische Botschaft / Ute Grabowsky / photothek.de Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner Gruppenfoto mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, den Waisenkindern aus Rußland und der Ukraine und mit den Botschaftern v.r.: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Parlamentspräsident der Knesset Mickey Levy vor '#WeRemember' am Deutschen Bundestag Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka traf Bundestagspräsidentin Bärbel Bas »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Österreich, Europa und die Welt Virtuelle Podiumsdiskussion anläßlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 15 Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner v.l.: Kommunikations- und Politikberaterin Melody Sucharewicz, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Moderatorin Rebekka Salzer, ehemaliger Vizepräsident Zentralrat der Juden Deutschland, Michel Friedmann, und Soziologin und Antisemitismusforscherin Karin Stögner Vor 77 Jahren, am 27. Jänner 1945, wurde das Kon zentrations- und Vernichtungslager Ausch witz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Seit 2005 steht auf Initiative der Vereinten Nationen dieser Tag für die weltweite Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Ju den fielen dem nationalsozialistischen Antisemitismus und Rassismus zum Opfer. Wie bereits im Vorjahr konnte aufgrund der an haltenden Covid-19-Pandemie die Gedenkveranstaltung des österreichischen Parlaments zum 27. Jänner nicht in der üblichen Form stattfinden. Daher wurde unter dem Titel „Zeit zum Reden“ wieder das Format einer Podiumsdiskussion im Palais Epstein gewählt. Die Diskussion wurde per Livestream auf der Homepage des Parlaments sowie von ORF 2 live übertragen. Unter der Moderation von Rebekka Salzer diskutierte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit internationalen ExpertInnen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Lehren der Vergangenheit dazu beitragen kön nen, um die Demokratie zu stärken und aktuellen Herausforderung zu begegnen. Zu Wort meldeten sich die Antisemitismusforscherin und Professorin für Soziologie an der Universität Passau, Karin Stögner, der bekannte Philosoph, Publizist und Jurist Professor Michel Friedman sowie die Kommunikations- und Politikberaterin Melody Su - cha rewicz aus Tel Aviv. Die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, wie rasch Verschwörungsmythen und antisemitische Vorurteile aktiviert und zum Problem für die Gesellschaft werden können. Antisemitismus ist weiter in der Mitte der Gesellschaft Rebekka Salzer leitete die Diskussion mit der Feststellung ein, daß der Antisemitismus auch heute noch in der Mitte der Gesellschaft zu finden sei und daß es notwendig sei, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Seine Eltern und Großeltern seien von Oskar Schindler gerettet worden, berichtete Michel Friedman. Er erinnere sich noch persönlich an Oskar Schindler, der keinen be - sonders moralischen Lebenswandel im Sin - ne der bürgerlichen Moralvorstellungen ge - führt habe, aber im Unterschied zu anderen im entscheidenden Moment die richtige Entscheidung getroffen und sich nach einem in - neren moralischen Kompaß gerichtet habe. Er habe gezeigt, daß es immer eine Wahl gebe und auch ein Einzelner mit seinen Handlungen die Welt verändern könne. Was den Antisemitismus betreffe, so sei dieser stets in allen Bildungs- und Einkommensschichten verbreitet gewesen und Teil der europäischen Geschichte. Das Christentum und die Kirchen hatten dabei wesentlichen »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Anteil an der Verbreitung des „Gerüchts über die Juden“, als das Theodor Adorno den An - tisemitismus definiert habe. Bis heute gebe es gesellschaftliche und politische Kräfte, die das Sündenbocknarrativ für ihre Zwecke reaktivieren, das habe sich in der Pandemie wieder deutlich gezeigt. Für Melody Sucharewicz besteht der fa - miliäre Bezug zur Shoah darin, daß ihr Großvater väterlicherseits als einer von we - nigen dem Vernichtungslager Treblinka entkommen konnte. Das Aufwachsen in München nach dem Krieg sei für sie als jüdische Jugendliche stets eine Herausforderung ge - wesen, berichtete sie. Die Großelterngeneration habe sich unter großer Kraftanstrengung nach den traumatischen Erlebnissen des Holocaust wieder ein Leben aufgebaut. Die Geschichte des Großvaters, auch wenn sie ihn nicht mehr persönlich kennenlernen konnte, habe sie tief geprägt und bewege sie, sich für ihr Volk und den Staat Israel einzusetzen. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte, seine Herkunft aus einer Täterfamilie sei Anstoß gewesen, sich mit der Geschichte und der Aufarbeitung der Vergangenheit zu befassen. Bereits als Lehrer habe er sich um die Aufklärung über die Verbrechen des NS- Regimes bei den SchülerInnen bemüht und dabei auch erfahren, wo diese Bemühungen an Grenzen stoßen. Er sehe den Antisemitis -
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Foto: Missio / Katharina Schiffl Ö
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Foto: Universalmuseum Joanneum / J.
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