ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Gastronomie & Kulinarisches 114 Burgenland: Kellerstöckl in Eberau, Eisenberg fer, glasklarer Frucht; hohe Reife und rassige Säure geben ihnen den letzten Schliff. Nicht nur die Weißburgunder und Chardonnays vom Leithaberg werden daher für großen Ge - nuß sorgen. Auch die Rotweine konnten von diesen optimalen Voraussetzungen profitieren, allen voran die beiden Leitsorten Zweigelt und Blaufränkisch. Die lange Vegetationsdauer und späte Lese sowie die analytischen Daten sprechen für einen Rotweintyp wie 2019, bei dem trotz hoher Reife eine elegante Struktur und messerscharf definierte Frucht im Vordergrund stehen. Manche sehen sogar den vielversprechendsten Rotwein aller Zeiten in ihren Fässern heranreifen, der in Konkurrenz zu den mächtigen und extraktsüßen Ausnahmejahren 2011 und 2017 treten würde. Von den französischen Rebsorten könnte der Cabernet in seinen Varianten Sauvignon und Franc diesmal für besonderes Aufsehen sorgen. Nach dem langen, trockenen Herbst bildete sich im November auch eine wunderschöne Botrytis heraus, die den WinzerInnen im Seewinkel und am Westufer um Rust hochgradige Dessertweine bescherte. Auch diese Weine begeistern mit einer makellosen © ÖWM Foto: ÖWM / WSNA »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 202 / 21. 03. 2022 Personalia 115 Fruchtbrillanz und hohen Säure, die ihnen ein großes Reifepotential verleihen wird. Nach langem Zuwarten gelangen Mitte Jänner in Illmitz auch die ersten nächtlichen Eis - weinlesen. Steiermark: kleine Mengen, große Weine Auch in der Steiermark fanden Austrieb der Reben und Blüte relativ spät statt; die ersehnten Niederschläge, die im Mai endlich fielen, konnten den viel zu trockenen Winter und Frühling allerdings nicht ganz kompensieren. Dies wird auch als Hauptursache für die kleinste Weinernte seit 2016 angesehen. Die unerwartet lange herbstliche Schönwetterperiode sorgte jedoch auch dort für ein Happy End und strahlende Gesichter der Weinbautreibenden. Essentiell war, nicht zu früh mit der Lese zu beginnen, sondern den gesamten prachtvollen September zu nützen. Die Hauptlese ging im Vulkanland Steiermark und in der Südsteiermark geradezu blitz artig vor sich: Aufgrund des perfekten Traubenmaterials war kein weiteres Selektionieren nach der Vorlese nötig. Zuckergradation und Säurewerte befinden sich in einem optimalen Verhältnis, und die klare Fruchtexpression, Eleganz und Rasse der Jungweine begeistern schon jetzt. Großes ist unter anderem von den Burgundersorten zu erwarten, aber auch die voll reifen wie vielschichtigen Sauvignon Blancs und die Gelben Muskateller, die diesmal mit ihrem Rosenduft nahezu Traminerartig erscheinen, lassen einen großen Jahrgang erwarten. Auch in der Weststeiermark war geduldiges Zuwarten mit der Hauptlese wichtig; für die Rieden-Schilcher ging diese zum Großteil erst im November vonstatten. Das Resultat sind jedoch rosarote Elixiere voll Saft und Kraft und seltener Eleganz. Auch die Burgundersorten und der Sauvignon Blanc wuchsen zu ausdrucksstarken und Terroirgeprägten Weinen heran. Bergland im Aufstieg begriffen In den oberösterreichischen Weinenklaven von Leonding und Hörsching bis ins südliche Mühlviertel und Innviertel profitierten die Weingärten von den gleichen prachtvollen Herbsttagen wie im angrenzenden Nie - derösterreich. Das Ergebnis sind ausgereifte und fruchtbetonte Weine voll Pikanz und Spannkraft. Gerade die in letzter Zeit forcierten Rebsorten wie Chardonnay und Sauvignon Blanc zeigen sich sehr vielversprechend. Foto: ÖWM / WSNA Foto: ÖWM / WSNA oben: Weingärten bei Kothvogel, Weststeiermark; unten: Röthis, Vorarlberg, Bergland Kein Bundesland verzeichnete im letzten Jahrzehnt eine derart rasante Zunahme der Rebfläche wie Kärnten; analog dazu stieg auch die Qualität der Weine in beachtlichem Ausmaß. Der Jahrgang 2021 bescherte den Kärntner WinzerInnen nach idealem Blütewetter und einem warmen und trockenen Herbst reife und gesunde Trauben. Sowohl im Lavanttal als auch rund um St. Veit und von den Uferhängen des Läng- und Wörthersees sind sehr harmonische Weine voll Saft und Kraft mit typisch zarter Fruchtausprägung zu erwarten. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Schwieriger verlief das Weinjahr westlich des Alpenhauptkammes in Tirol und Vorarlberg: Einem etwas verspäteten Austrieb und einer kurzen Hitzephase im Juni folgten zwei sehr verregnete Sommermonate. Um dem ho hen Pilzdruck zu begegnen, war eine gut durchlüftete Laubwand unerläßlich; dennoch entstanden Ertragsverluste von 30 bis 50 Prozent. Zum Glück sorgten September und Oktober auch am Bodensee und im Walgau für eine konzentrierte Struktur und un - gewöhnliche Aromentiefe in den Weinen. n https://www.oesterreichwein.at/
Ausg. Nr. 202 • 21. März 2022 Da
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