ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Österreich, Europa und die Welt 26 an seine Nachfolger Gustav und Ursula Art - hofer. In seiner Abschiedsrede als Vorsitzender betonte Günther Schuster, daß die Generalversammlung stets mehr als nur eine Vereinsveranstaltung gewesen sei. Man habe im - mer RepräsentantInnen der Republik Österreich eingeladen, um Stellung zu beziehen – aber auch Vertreter Yad Vashems, das der Freundeskreis nunmehr seit fast 20 Jahren unterstütze. Haim Gertner skizzierte die großen Anstrengungen Yad Vashems für ein umfassendes Bild des jüdischen Lebens – vor, während und nach der Shoah. Er dankte dem Freundeskreis besonders für die anhaltende Unterstützung in den schwierigen Zeiten der Pandemie. Die scheidenden Vorsitzenden würdigte er mit einem besonderen Präsent für ihr jahrzehntelanges Engagement. Die Geschichte werde Österreich und Is - rael immer schmerzvoll verbinden, so Israels Botschafter Mordechai Rodgold in seinen Grußworten. Heute seien die Beziehungen der beiden Länder aber so gut wie nie zuvor und Österreichs Verhalten auf europäischer und internationaler Ebene vorbildlich. Die Österreichischen Freunde von Yad Vashem und das Ehepaar Schuster bezeichnete der Bot schafter als verläßliche Freunde. Vizekanzler Werner Kogler dankte dem Freundeskreis im Namen der Republik für sein Engagement. Der Verein lebe die Verantwortung für Österreichs Geschichte in vorbildlicher Weise. Unser Land habe die im - merwährende Verantwortung und Verpflichtung, die Erinnerung an die Shoah wach zu halten, der Opfer zu gedenken und gegen je - de Form des Antisemitismus und Rassismus aufzutreten. Erinnern sei Arbeiten an der Zu - kunft, zitierte Kogler die Kulturwissenschafterin Aleida Assmann. „Nie wieder!“ müsse auch wirklich „Nie wieder!“ bedeuten. Bundeskanzler Sebastian Kurz betonte in seiner Video-Botschaft die Regierungsmaßnahmen im Kampf gegen Antisemitismus und bedankte sich für das Engagement der Österreichischen Freunde von Yad Vashem. Mit Elan betrat der Hauptredner des Abends, der 94jährige Holocaustüberlebende Viktor Klein, in Begleitung der Direktorin des Jüdischen Museums, Danielle Spera, das Podium. Er schilderte seine Deportation nach Auschwitz, wo seine gesamte Familie er mordet wurde. Sein bewegender Bericht reichte von der Selektion an der Rampe über die Arbeit im Müllkommando, der unerklärlich guten Behandlung nach einer Verletzung bis zum knappen Entrinnen aus brenzliger Foto: Österr. Freunde von Yad Vashem Foto: Österr. Freunde von Yad Vashem Das Gründerehepaar der Österr. Freunde von Yad Vashem, Günther und Ulrike Schuster, übergab nach 19 Jahren… … den Vorsitz des Vorstandes an ihre Nachfolger, Gustav und Ursula Arthofer. Lage. Auschwitz war für Viktor Klein aber nur die erste Station. Nach der Liquidierung des Lagers ging der Überlebenskampf auf dem Todesmarsch weiter, dann in Mauthausen, Melk und Ebensee. Seine Rache an Hitler sei, daß er überlebt habe. Gott sei Dank konnte er in einem demokratischen Land eine Familie gründen und eine Existenz aufbauen. Von der Regierung wünscht sich Viktor Klein ein gründliches Aufklären der Jugend. Nach dem Finanzbericht übergaben Gün - ther und Ulrike Schuster den Vorsitz an Gu - stav und Ursula Arthofer. Das Ehepaar Schu- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at ster hatte die Österreichischen Freunde von Yad Vashem vor 19 Jahren gegründet. Ihre Nachfolger sind bereits seit den Anfangsjahren im Vorstand. Die Veranstaltung wurde vom Wiener Klesmer Ensemble musikalisch virtuos um - rahmt. Der Abend fand an einem kosherstyle Buffet seinen lebhaften Ausklang. n https://yad-vashem.net/ Die komplette Aufzeichnung der Generalversammlung kann auf Youtube angesehen werden: https://youtu.be/cK-f899uabc
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Österreich, Europa und die Welt Gedenkfeier in Schloß Hartheim Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer: »Das Versprechen ›nie wieder‹ muß lebendig gehalten werden.« 27 Foto: Land OÖ / Maximilian Mayrhofer Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer mit VertreterInnen des Landes bei der Kranzniederlegung Um der rund 30.000 Opfer der NS-Euthanasie im Schloß Hartheim zu gedenken, fanden sich am 1. Oktober zahlreiche Ehrengäste, darunter Angehörige und Nachkommen von Opfern sowie diplomatische VertreterInnen aus 21 Ländern im Lern- und Ge - denkort Schloß Hartheim ein. Landeshauptmann Thomas Stelzer betont in seiner Rede, daß das Versprechen „nie wieder“, welches sich die Menschen in unserem Land nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gegeben haben, lebendig gehalten werden muß und immer wieder zu erneuern ist. „Das Hartheim, wie wir es heute kennen, brauchen wir, damit es das Hartheim von 1940 bis 1944 niemals wieder geben kann“, so Stelzer. In Hartheim stelle man sich nicht nur der Vergangenheit, sondern man wolle auch eine mahnende und lernende Verbindung in die Gegenwart und Zukunft schaffen. Insbesondere die neugestaltete Ausstellung in Hartheim rücke den „Wert des Lebens“, noch stärker in das öffentliche Bewußtsein. „In Oberösterreich bekennen wir uns zum Wert des Lebens und zwar in jeder Lebensphase“, betonte Stelzer. Unter anderem seien der kon - Foto: Land OÖ / Maximilian Mayrhofer Landeshauptmann Thomas Stelzer betonte in seiner Rede: „Das Versprechen ,nie wieder‘ muß lebendig gehalten werden“ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at tinuierliche Ausbau von Wohnplätzen für Men schen mit Beeinträchtigung oder der Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung ein deutliches Signal dafür. Die diesjährige Gedenkrednerin, Landeshauptmann a. D. der Steiermark Waltraud Klasnic, unterstrich die Bedeutung des Lernund Gedenkorts Schloß Hartheim – gerade auch in aktuellen Diskussionen. Hartheim rufe „nachhaltig die Unantastbarkeit der Menschenwürde jedes Einzelnen ins Bewußtsein“. Das Thema NS-Euthanasie sei von „im merwährender Aktualität“. Die Erinnerung ist laut Klasnic nötig, um für die Zu -
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Foto: Sandro Zanzinger / Belvedere,
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