ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Wissenschaft & Technik 210 Millionen Jahre alter Plateosaurier 118 Das Skelett des sechs Meter langen Sauriers besteht zu 60 Prozent aus Originalknochen, die fehlenden Teile wurden vom Naturhistorischen Museum Wien ergänzt Foto: NHM Wien / Alice Schumache Das fertige Skelett in der noch im Aufbau begriffenen Ausstellung „KinoSaurier. Fantasie & Forschung“ Das 210 Millionen Jahre alte Plateosaurier-Skelett wurde in der Gemeinde Frick im Schweizer Kanton Aargau gefunden und dem Naturhistorischen Museum Wien als Dauerleihgabe überlassen. Die Gesteinsblökke samt Knochen kamen 2019 in Kisten an das Museum und wurden unter feinster Handarbeit freigelegt, präpariert und gehärtet. Die Präparationsarbeiten dauerten rund ein Jahr. Nach Abschluß der Präparationsarbeiten war klar, daß das „Wiener“ Exemplar zu et - wa 60 Prozent komplett ist. Einige Knochen, wie der Schädel, fehlten jedoch, der wahrscheinlich von Raubsauriern oder Aasfressern verschleppt wurde. Zur Ergänzung wurden vorhandene Knochen in 3D gescannt, entzerrt und auf die passende Größe ge bracht. Ei nige wenige Original-Knochen stam men außerdem von einem zweiten Plateosaurier. So entstand ein komplettes Skelett aus mehr als 300 Knochen. „Plateosaurus trossingensis“ war ein etwa sechs Meter langer Pflanzenfresser. Er lief meist auf den Hinterbeinen, konnte sich aber auch auf vier Beinen fortbewegen. Die geriffelten, spatelförmigen Zähne waren gut ge - eignet, um harte Pflanzenteile abzubeißen. Plateosaurier sind ursprüngliche Dinosaurier Foto: NHM Wien Ein Knochenstück wird einem Strukturlichtscan-Prozeß unterzogen und mit den erdgeschichtlich jüngeren Sauropoden (Langhals-Dinosauriern) verwandt, die die größten Landtiere aller Zeiten hervorbrachten. Sonderausstellung »KinoSaurier. Fantasie und Forschung« Die Ausstellung von 20. Oktober 2021 bis 18. April 2022 blickt auf die Darstellung von Sauriern in der Filmgeschichte – von den ersten Modellen des 19. Jahrhunderts bis »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at zu den agilen, computeranimierten Dinos des modernen Kinos. Zwischen Skeletten und lebensgroßen Modellen werden die großen Wendepunkte in der wissenschaftlichen Re - konstruktion der Dinos und die rasch fortschreitende Entwicklung der Tricktechnik durch zahlreiche Filmsequenzen (u.a. aus „King Kong“ oder „Jurassic Park“), Plakate und Werke der Paläo-Art veranschaulicht. n https://nhm-wien.ac.at/ https://de.wikipedia.org/wiki/Plateosaurus
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Wissenschaft & Technik Klinische Covid-19-Studie mit inhaliertem APN01 119 Ziel der Studie von APEIRON Biologics mit Sitz in Wien ist die Untersuchung der Sicherheit und Verträglichkeit von inhaliertem APN01 – Phase-1-Studie mit etwa 40 gesunden Teilnehmern – Weitere Phase-2-Studie in den USA mit intravenöser Verabreichung von APN01 APEIRON Biologics AG, ein privates Bio - technologieunternehmen, das neuartige Im muntherapien gegen Krebs und Atemwegserkrankungen entwickelt, gab am 12. Ok tober den Beginn einer unternehmensfinanzierten Phase-1-Studie zur Inhalation von APN01 bekannt. Die doppelt-verblindete, Placebo-kontrollierte Dosis-Eskalationsstudie sieht den Einschluß von 40 gesunden TeilnehmerInnen in Österreich vor, um die Si cherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von inhaliertem APN01 zu untersuchen. Inhalatives APN01, die rekombinante Form des humanen Angiotensin-Converting- Enzyms 2 (rhACE2), wurde entwickelt, um SARS-CoV-2 in der Lunge von Covid-19- Pa tientInnen zu neutralisieren und dadurch in fektionsbedingte Lungenschäden zu mildern. Primäres Studienziel ist die Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit von an - steigenden Einzeldosen (single ascending doses, SADs) und ansteigenden mehrmaligen Dosen (multiple ascending doses, MADs) von inhaliertem APN01 bei Verabreichung über einen Düsenvernebler an gesunde Probanden. Zu den sekundären Zielen gehören die maximal verträgliche Dosis und die Wirkung von APN01 auf wichtige pharmakodynamische Biomarker des Renin-Aldosteron- Angiotensin-Systems (RAAS). Romana Gugenberger PhD, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei APEIRON Biologics, erklärt: „Der Start unserer Studie mit APN01 ist ein wichtiger nächster Schritt im Entwicklungsprogramm. Die Verabreichung einer inhalativen Therapie anstelle einer Infusion ermöglicht es Patienten in frühen Krankheitsstadien die Behandlung selbst anzuwenden, was Kosten senken und Risikokontakte für das Gesundheitspersonal verringern kann. Diese Studie bildet nicht nur die Grundlage für die Behandlung von Covid-19, sondern eröffnet auch Entwick - lungsstrategien für weitere chronische Atemwegserkrankungen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf wie etwa chronisch Foto: https://pixabay.com/ obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und pulmonale arterielle Hypertonie (PAH).“ Peter Llewellyn-Davies, Vorstandsvorsitzender der APEIRON Biologics AG, er - gänzt: „Wir brauchen dringend eine wirksame Behandlung für Covid-19 und die inhalative Anwendung von APN01 stellt einen wichtigen strategischen Meilenstein für APEIRON dar. Angesichts der Daten aus un - serer abgeschlossenen Phase-2-Studie mit APN01, die kürzlich durch sehr ermutigende Wirksamkeitsergebnisse in präklinischen Mo - dellen untermauert wurden, sind wir zuversichtlich, daß die APN01-Inhalation erhebliche Vorteile für Patienten, die an Covid-19 leiden, bringen kann. Dies ist die dritte klinische Studie im Rahmen der mehrgleisigen Entwicklungsstrategie von APN01 zu einer lebenswichtigen Therapieoption bei Covid- 19. Wir freuen uns auf die Ergebnisse der laufenden Studien, die den Weg für die zu - künftige Behandlung von Covid-19 mit APN01 ebnen könnten.“ Univ. Prof. Markus Zeitlinger, Abteilung für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien und Studienleiter, kommentiert: „Ziel der Studie ist es, die Verabreichung von APN01 durch Inhalation zu »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at untersuchen. Vorläufige Daten aus aktuellen Studien zur Inhalation von ACE2-basierten Therapeutika zeigen eine hohe Wirksamkeit in präklinischen SARS-CoV-2 Modellen. Die Verabreichung des Wirkstoffs direkt in die Atemwege soll das Eindringen des Virus in die Lungenzellen blockieren und die Entzündung kontrollieren. Insbesondere könnte APN01 auch gegen Infektionen mit Varianten von SARS-CoV-2 geeignet sein, wie be - reits präklinisch gezeigt wurde.“ APEIRONs bereits abgeschlossene Pha - se-2-Studie mit intravenös verabreichtem APN01 zeigte eine signifikante Verbesserung bestimmter Parameter des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch die Behandlung mit APN01 im Vergleich zu Placebo. Die Daten deuten auch darauf hin, daß APN01 den größten therapeutischen Nutzen für PatientInnen mit niedrigeren WHO-CPS- Werten (World Health Organization Clinical Progression Scale) bringt. Parallel zur Inhalationsstudie soll die in - travenöse Gabe von APN01 in einer Phase- 2-Studie in den USA untersucht werden, die vom Vanderbilt University Medical Center (VUMC) in Nashville, USA, durchgeführt und vom National Institutes of Health (NIH) unterstützt und finanziert wird. An der vierarmigen, randomisierten, doppelt-verblindeten und Placebo- kontrollierten Studie nehmen etwa 1.600 Covid-19-Patienten an mehr als 50 Standorten in den USA teil. Der einzigartige therapeutische Ansatz, die lösliche Form des Eintritts-Rezeptors ACE2 für SARS-CoV-2 zu verwenden, macht APN01 widerstandsfähig gegen virale Resistenz- Mechanismen und damit zu einem optimalen Arzneimittelkandidat für neue Virus- Varianten. Dies wurde bereits für alle bisherigen besorgniserregenden Varianten gezeigt. APN01 wurde ursprünglich von Prof. Jo - sef Penninger, dem Gründer von APEIRON Biologics, während des SARS-Ausbruchs 2003 entdeckt und entwickelt. n https://www.apeiron-biologics.com/
Ausg. Nr. 200 • 15. Oktober 2021
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