ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Wirtschaft Innovation und Infrastruktur sind standortentscheidend 78 Österreichischer Infrastrukturreport 2021: Innovation für 45 Prozent der heimischen ManagerInnen wettbewerbsentscheidend – FFG: Studie zeigt, daß Investitionen des Bundes und der Länder Früchte tragen Foto: FFG / Martin Lusser Die Geschäftsführung der FFG: Henrietta Egerth und Klaus Pseiner Der neue Österreichische Infrastrukturreport 2021 der Initiative Future Business Austria (FBA) zeigt auf, welche Faktoren für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind: 84 % der im Rahmen einer repräsentativen Studie befragten Manager halten Bildung und gut ausgebildete Fachkräfte für entscheidend. Für 55 % zählen eine gute und krisensichere Infrastruktur und für 45 % Innovation zu den Top-Prioritäten. Trotz Corona ist das Vertrauen in den Standort ungebrochen hoch: 61 % der befragten Manager sind von der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs überzeugt. 87 % der Befragten sehen den Ausbau neuer Technologien für höhere Energieeffizienz als Top-Priorität für die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft des Standorts Ös - terreich. Für weitere 81 % ist der Ausbau neuer Technologien für den Klimaschutz zen tral. Weitere wichtige Zukunftsthemen sind Verkehrsnetze (insbesondere ein leistungsfähiges Bahnnetz) und die digitale Infrastruktur. Insgesamt zeigt sich, daß die befragten Manager in der Energiewende erhebliche Vorteile für den Standort sehen. 41 % der Befragten bestätigen dies. Im Vorjahr waren es nur 15 % gewesen. Die Digitalisierung spielt für die heimischen Manager ebenfalls eine besondere Rol - le, insbesondere der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und die Cybersicherheit. Erfreulicher Befund des Reports: Österreichs IKT- Infrastruktur habe sich im europäischen Vergleich weiter verbessert, so die Wahrnehmung der Befragten. Und: Breitbandnetze seien auch für den Klimaschutz es sentiell, weil sie den klassischen Verkehr re duzieren können und Basis für andere Energie- und Klimaschutztechnologien bilden. „Der Infrastrukturreport 2021 zeigt klar: Innovationen in grüne und digitale Infrastrukturen tragen nachhaltig zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Und nur mit Forschung, Entwicklung und Digitalisierung können wir klimaschonend wirtschaften“, erläutern die Ge schäftsführer der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Der aktuelle Report legt einen Schwerpunkt auf die Potenziale des Infrastruktur ausbaus für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Klimaschutz beschäftigt. „Die FFG un terstützt die jährliche Erstellung des Reports als wichtigen Beitrag für die Weiterentwick lung des Wirtschafts- und Innovationsstandortes Österreich“, so die FFG-Geschäftsführer. Auf die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich waren bereits vergangenes Jahr 60 % der Befragten der Meinung, Österreich sei sehr oder eher wettbewerbsfähig. Dieser Wert ist mit 61 % im aktuellen Report trotz Corona-Krise ungebrochen hoch. Insgesamt nehmen die befragten Manager damit im Zeitverlauf eine klare Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs wahr. 2014 hatten nur 29 % angegeben, Österreich sei sehr oder eher wettbewerbsfähig. „Das ist ein klarer Befund dafür, daß die bisherigen Investitionen des Bundes in den Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich Früchte tragen und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs nur durch gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlicher Hand gesichert und ausgebaut werden kann“, so die Schlußfolgerung »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ © FFG der FFG-Geschäftsführung. Die FFG setze gemeinsam mit ihren Eigentümerressorts, dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMDW und BMK), und ihren weiteren Auftraggebern (wie dem BMLRT) und Kooperationspartnern durch wirkungsvolle Programme die richtigen Impulse, beispielsweise beim Breitbandausbau, im Bereich Energie- und Klimaschutz, Produktion oder Mobilität. Und das mit Erfolg, wie auch der Infrastrukturreport 2021 zeigt. n https://www.ffg.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Chronik 100 Jahre Bundesland Wien Am 10. November 1920 fand die erste Wiener Landtagssitzung statt. Im Rathaus wurde zum Jahrestag im Rahmen eines kleinen Festakts dieses Jubiläums gedacht. Wiens Erster Landtagspräsident Ernst Woller sagte am 10. November in seiner Festrede: „Wie bedeutend eine starke Demokratie in unserer Gesellschaft ist, ist uns aufgrund der schrecklichen Ereignisse der vergangenen Tage schmerzlich bewußt ge - worden. Im Kampf gegen Haß und Terror bedarf es einer Gesellschaft, die über alle Partei- und Religionsgrenzen hinweg zu sam - menhält, und es bedarf eines parlamentarischen Systems, das Sicherheit und Frieden garantiert. Der Wiener Landtag und dessen Abgeordnete leisten dazu seit 100 Jahren einen wichtigen Beitrag.“ „Der Erste Weltkrieg, die ,Spanische Grippe‘ und das Nachkriegs-Elend bildeten den dramatischen Hintergrund für die unvergleichliche politische, soziale und gesellschaftliche Entwicklung unserer Heimatstadt“, so Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig in seiner Festrede. Durch die längst überfällige „Emanzipation“ Wiens von Niederösterreich wurde der Weg für ein einzigartiges Reformwerk in der Geschichte Wiens geebnet. Politiker wie die Bürgermeister Jakob Reumann und Karl Seitz, die Stadträte Hugo Breitner und Julius Tandler sowie der Schulreformer Otto Glökkel, konnten so ein außergewöhnliches kommunales Experiment starten, das den sozialen Wohnbau sowie umfangreiche Reformen in der Sozial-, Gesundheits- und Bildungspolitik ermöglichte, so Ludwig weiter. Er wies auch auf die besondere Bedeutung der Wiener Stadtverfassung hin, die es der Opposition schon sehr frühzeitig erlaube, in politische Entscheidungen einbezogen zu werden. Die Festansprache wurde von Botschafterin a.D. Eva Nowotny, Präsidentin des Universitätsrates der Universität Wien, gehalten. Wien wird ein eigenes Bundesland Nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie und der Gründung der Ersten Republik am 12. November 1918 wurde Österreich in demokratischer Form neu geordnet. Wien war jahrhundertelang, bis 1920, Teil des Landes Niederösterreich. Das Bundesland Niederösterreich-Wien war ein sehr großer Teil der neuen Republik, in dem mehr als 54 Prozent der Bevölkerung Österreichs lebten. Dieses Übergewicht und die nach den Foto: PID / C. Jobst Foto: PID / C. Jobst Wien feiert seine 100jährige Geschichte als eigenes Bundesland: Erster Landtagspräsident Ernst Woller (r.) und die damals noch im Amt befindliche Landesregierung (siehe Seite 57) v.l. Erster Landtagspräsident Ernst Woller, Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig und Botschafterin a.D. Eva Nowotny, Präsidentin des Universitätsrates der Universität Wien mit dem Buch „Wien wird Bundesland“, erschienen im Residenz Verlag. Wahlen 1919 geänderten politischen Verhältnisse verliehen den Tendenzen einer Verselbstständigung Wiens zusätzliche Dynamik. Große Unterschiede in Alltag und Lebenskultur beförderten das Misstrauen zwischen den mehrheitlich sozialdemokratisch orientierten Wienerinnen und Wienern und der »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ 79 meist christlichsozial gesinnten Landbevölkerung. Dieses Mißtrauen fand seinen Nie - derschlag auch in der Diskussion darüber, welche Ausdehnung ein als Bundesland or - ganisiertes „Wienerland“ haben könnte. Manchen Überlegungen zufolge sollte die Linie an der Staatsgrenze gezogen werden,
Ausg. Nr. 196 • 7. Dezember 2020
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