ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt Euregio-Museumstag 2020 Am 19. November fand der Euregio- Museumstag 2020 via Videokonferenz statt. Im Fokus der Veranstaltung standen da - bei die Herausforderungen, mit denen sich museale Einrichtungen aufgrund der Corona - krise konfrontiert sehen. Rund 90 ExpertInnen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino tauschten sich dazu aus. Der Gesamttiroler Museumstag wurde mit Beschluß der drei KulturlandesrätInnen von Tirol, Südtirol und Trentino vom 26. März 2010 nach einigen Jahren Unterbrechung wie - der eingeführt und ist seitdem ein Fixpunkt im kulturellen Jahreskreis der Museumsexperten, Chronisten und weiteren Interessierten der drei Euregio-Länder. „Ausgehend von den Erfahrungen der letzten Monate bietet der Euregio-Museumstag 2020 eine Plattform, um die aktuellen Geschehnisse gemeinsam zu besprechen und miteinander Perspektiven zu entwickeln, wie die Museen die Krisensituation bewältigen und ihre Aufgaben auch in Zukunft erfolgreich wahrnehmen können“, betonte Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader in ihrer Videobotschaft. Bereits seit 2010 veranstaltet die Europaregion jährlich einen Euregio-Museumstag, um den Austausch und die Vernetzung zwischen den Museen in der Region zu fördern. Für das Jahr 2021 haben die drei Länder das „Euregio-Museumsjahr“ mit dem Themenschwerpunkt „Transport – Transit – Mobilität“ ausgerufen. Daran nehmen 30 Museen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino teil. Südtirols Landeshauptmann und Mu - seums landesrat Arno Kompatscher verwies in seiner Videobotschaft auf die Bedeutung der Museen als Orte der Dokumentation, der Kultur- und Wissensvermittlung auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona- Krise. Er unterstrich zudem die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden musealen Zusam - menarbeit: „Mit dem Euregio-Museumstag bleibt die Verbindung zwischen den Museen der Europaregion aufrecht, und es ist uns allen ein großes Anliegen, daß vor allem im Kulturbereich weiterhin Austausch und Zu - sammenarbeit über die Grenzen hinweg mög lich ist.“ Der Trentiner Kulturlandesrat Mirko Bi - se sti ergänzte: „Die künftige Entwicklung Museen der drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino stellen sich den Herausforderungen durch Corona Foto: © Land Tirol / Berger Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader der Museumslandschaft hängt davon ab, wie wir auf die Covid-19-Pandemie reagieren wer den. Darum sind wir heute aufgerufen, gemeinsam mit den kulturellen Einrichtungen eine gesellschaftliche und zukunftsorientierte Antwort auf diese Herausforderung zu finden. Ohne die Museen fehlt unseren Ländern ihre Vergangenheit.“ Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit UNESCO-Agenda 2030 Dieses Jahr wurde der Euregio-Mu - seumstag von Trient organisiert. Neben Vorträgen zu den Aufgaben, Chancen und Zu - kunftsvisionen für die Museen der Europaregion nach der Bewältigung der Coronapandemie formierten sich die TeilnehmerInnen zu vier Arbeitsgruppen. Diese werden sich bis April 2021 gemäß der UNESCO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit den Themen „Umwelt und Resilienz“, „Wohlstand und Lebensgemeinschaften“, „Wissen und Können“ sowie „Inklusion und Partizipation“ beschäftigen. Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino (italienisch Euregio Tirol-Alto Adige-Trentino) wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, die Staatsgrenzen überschreitende Zusammenarbeit der seit 1918 geteilten Tiroler Landesteile in Österreich (Nord- und Osttirol, heute »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ 28 Bundesland Tirol) und in Italien (Südtirol und Trentino) zu fördern. Die Zusammenarbeit der drei Landeshauptleute in nahezu allen Bereichen soll auch die kulturelle Identität der Menschen der Region stärken. Es finden gemeinsame Landtage statt, die sogenannten „Dreierlandtage“ beziehungsweise „Viererlandtage“ (mit Vorarlberg), und auch das gemeinsame kulturelle und politische Leben wird vertieft. Aufgrund der Europäischen Union und des Schengen-Raums geht die Bedeutung der Staatsgrenze im Tiroler Raum zurück. Dar - über hinaus trägt der Euro als gemeinsame Währung zusätzlich zum wirtschaftlichen Zusammenwachsen der Region bei. 2011 fand außerdem die Institutionalisierung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Form eines Europäischen Verbunds territorialer Zu - sammenarbeit (EVTZ) statt. Der EVTZ ist ein von der EU vorgesehener Zusammenschluß von Ländern, mit dem eine Zu sam - menarbeit auf eine höhere, institutionelle Ebene gehoben werden kann. Seit 1995 betreiben die drei Länder ein gemeinsames Verbindungsbüro in Brüssel. https://www.tirol.gv.at/ http://www.provinz.bz.it/ http://www.deutsch.provincia.tn.it/ http://www.europaregion.info/ Lesen Sie hier mehr über die drei Regionen: https://de.wikipedia.org/wiki/Europaregion_Tirol%E2%80%93S%C3%BCdtirol%E2%80%93Trentino
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt IBK Förderpreise 2020 gingen auch an Vorarlberger Künstler 29 literatur:vorarlberg netzwerk und Walser Herbst wurden mit je 10.000 CHF bedacht Aus den 18 Nominierungen der IBK-Mitgliedsländer und -kantone wurden sieben KuratorInnen oder Kollektive für ihren innovativen Zugang und ihre davon gingen nach Vorarlberg. Anstelle der Preisverleihung in der Remise Bludenz wurden filmische Porträts der KuratorInnen sowie der In - stitutionen aufgenommen und eine Publikation vorbereitet. Mit den IBK-Förderpreisen, maximal sieben an der Zahl, werden seit 1991 alljährlich Kulturschaffende aus den zehn Mitgliedsländern- und kantonen in wechselnden Sparten ausgezeichnet. In diesem Jahr hat das Land Vorarlberg unter dem Jury-Vorsitz von Kulturamtsleiter Winfried Nußbaummüller die Förderpreisabwicklung übernommen. Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Kuratieren“ wurde die Erstellung und Vermittlung spezifischer Kulturangebote in den Fo - kus gerückt. Kuratieren heißt, Sorge tragen, ein spezifisches Kulturangebot zu erstellen und zu vermitteln. Sieben aus 18 18 Nominationen sind eingelangt, der Jury-Entscheid für die sieben PreisträgerInnen, Einzelpersönlichkeiten als auch Institutionen, fiel einstimmig aus. Ausgezeichnet wurden Patrick Kessler (Audio-Festival Klang-Moor-Schopfe/Appenzell Ausserrhoden), der Kunstverein Schichtwechsel (Fürstentum Liechtenstein), Anna Frei (OOR Records/Kanton St. Gallen), Judit Villiger (Haus zur Glocke/Kanton Thurgau), Camerata Variabile (Vermittlung Neuer Musik/ Kanton Schaffhausen), literatur:vorarlberg netzwerk (Land Vorarlberg) und der Walser Herbst (Dietmar Nigsch/Land Vorarlberg). „Die diesjährigen Förderpreise unterstreichen die Bedeutung, Vielfalt und das Potential der engagierten Kuratorinnen und Kuratoren, die auch Mut zum Experiment beweisen, wenn es um das Vermitteln und Sichtbarmachen ihrer Programme geht“, erklärt Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Besonders erfreulich sei die Auszeichnung für gleich zwei innovative Vorarlberger Kulturveranstalter, die hochwertige Arbeit auch über die Landesgrenzen hinaus leisten. Foto: Land Vorarlberg / Kulturabteilung Foto: Land Vorarlberg / Kulturabteilung v.l.: Karin Schloms (Buchhaltung) Daniela Egger (Obfrau), Frauke Kühn (Geschäftsführung) vom literatur:vorarlberg netzwerk und Kulturamtsleiter Winfried Nußbaummüller Dietmar Nigsch ist einer von sieben Förderpreisträgern »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ Inspirierende Baustelle Als „höchst inspirierende Baustelle für Literatur“ bezeichnete die Jury das von Frau - ke Kühn betriebene Netzwerk literatur:vorarlberg. Der 2015 gegründete Verein setzt auf Kooperationen und lädt mit seinen ungewöhnlichen literarischen Interventionen im - mer wieder zum Schreiben und Erleben von Text und Sprache ein. Seit 2019 ist der Verein mit der Konzeption und Planung, vor al - lem aber dem Entwicklungsprozeß des künftigen Literaturhaus Vorarlberg in der historischen Villa Iwan und Franziska Rosenthal in Hohenems befaßt. Projekte wie „Kill your darlings“, bei denen die Literatur in einem Live-Lektorat aus ihrer Monologisierung heraus in einen echten Dialog mit dem Pu - blikum getreten ist, sind beispielhaft für das Wirken von literatur:vorarlberg. Menschen zusammenbringen Ein Feingefühl für Menschen und deren Geschichten und das Zusammenbringen von Leuten in abgelegenen Tälern und Dörfern, attestierte die Jury dem 2004 vom Vorarlberger Schauspieler und Theatermacher Dietmar Nigsch gegründeten Walser Herbst. Das abseits der kulturellen Zentren stattfindende „steilste Festival mitten in den Bergen“ lockt mit zeitgenössischer Kunst und Kultur als kulturelle Nahversorgung alle zwei Jahre ins Große Walsertal, wo es neue öffentliche Räu - me schafft und alte wiederbelebt. Unterschiedlichkeit und Vielfalt machen das Tal zu einer einzigen großen Bühne für Musik, Literatur, Theater, Performance, AutorInnenkino, Fotografie, Kulinarik und Kunsthandwerk. n https://vorarlberg.at/ https://www.literatur-vorarlberg-netzwerk.at/ https://www.bodenseekonferenz.org/ Video auf https://literatur.ist/?p=2578
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Foto: Wienbibliothek im Rathaus / G
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