ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Kultur Sanierung und Erweiterung der Salzburger Festspielhäuser 262 Millionen Euro für den gesamten Kultur- und Wirtschaftsstandort Salzburg – Wichtiger Impuls für Salzburgs Wirtschaft 110 Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr v.l.: Bürgermeister Harald Preuner, Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser, Staatssekretärin Andrea Mayer, Lukas Crepaz (Kaufmännischer Direktor) und Landeshauptmann Wilfried Haslauer vor dem Großen Festspielhaus und der Hohenfeste Salzburg Um langfristig die Betriebsfähigkeit der Salzburger Festspiele aufrechterhalten zu können, haben sich Bund, Land Salzburg sowie Stadt Salzburg darauf geeinigt, mit der Modernisierung der Festspielhäuser in den kommenden zehn Jahren eine Großinvestition von rund 262 Millionen Euro in den Kulturund Wirtschaftsstandort Salzburg zu tätigen. „Das gemeinsame Bekenntnis für diese Investition ist gerade in solch herausfordernden Zeiten wie jetzt unglaublich wichtig und hat enorme positive Auswirkungen auf den gesamten Wirtschaftsstandort Salzburg. Zu - dem bleiben wir damit das kulturelle Zentrum Österreichs mit Weltgeltung und bauen diese Position weiter aus“, ist Landeshauptmann Wilfried Haslauer überzeugt. Gemeinsam mit Staatssekretärin Andrea Mayer, Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner präsentierte er die kulturpolitische Grund satz - entscheidung, die auch von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kog - ler ausdrücklich mitgetragen wird. Bei de konnten aufgrund einer kurzfristigen Terminänderung an der Vorstellung nicht teilneh men. Nach 60 Jahren wird das Große Festspielhaus modernisiert Vor allem das Große Festspielhaus ist nach nunmehr 60 Jahren sanierungsbedürftig. Viele Bereiche wie Brandschutz oder Ar - beitnehmerschutz erfordern hohe Investitionen. Darüber hinaus besteht bei allen Spielstätten in unterschiedlichster Weise Handlungsbedarf. Die Werkstätten, die Künstlergarderoben, zum Teil auch der Zuschauerbereich entsprechen nicht mehr den Anforderungen von MitarbeiterInnen, KünstlerInnen aber auch Publikum an ein Festival mit Weltbedeutung. Der Schwerpunkt der Sanierung liegt in der Verbesserung der Heiztechnik, der Klima - anlage, des barrierefreien Zugangs im Ge - »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ bäude und vielem mehr. Es sollen weiterhin sowohl Produktion als auch Aufführungen im Festspielbezirk konzentriert werden. Bühnentechnik, Werkstätten und Publikumsbereich werden auf modernsten Stand der Zeit gebracht, Vorgaben des Brandschutzes, der Barrierefreiheit, aber auch des Klimaschutzes finden dabei Berücksichtigung. „3.000 Arbeitsplätze werden so in der Re - gion gesichert, 140 Millionen Euro fließen als Steuern und Abgaben wieder zurück an die öffentliche Hand“, rechnete Haslauer vor. Deutlich mehr Platz durch Erweiterung in den Berg Zweieinhalb Jahre wurden die Anforderungen erhoben, um dem eklatanten Platzmangel, den technischen Einrichtungen aus den 1960er Jahren oder der veralteten Bühnentechnik, die teilweise noch per Hand zu bedienen ist, eine grundlegende Modernisierung entgegenzusetzen. Die Gesamtnutzflä-
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 che steigt durch Umbau und Erweiterung um rund 10.000 Quadratmeter auf 47.514 Quadratmeter. Zusätzliche Flächen entstehen di - rekt hinter den Festspielhäusern im Mönchsberg, die Logistik kann künftig ohne Altstadt-Transportfahrten über die Bergrückseite beim Neutor erfolgen. Die geschützte ar - chitektonisch sensible Struktur der Altstadt bleibt unangetastet. Ab 2025 soll parallel zum Betrieb umgebaut werden, 2030 ist der Abschluss der Baumaßnahmen vorgesehen. Haslauer: Investition in die Identität Salzburgs Eine der Stärken Salzburgs, für die das Bundesland weltberühmt ist, ist die Kultur. Unser Ziel ist, neben Wien das kulturelle Zentrum Österreichs mit Weltgeltung zu bleiben und diese Position noch mehr auszubauen. „Daß auch heuer Salzburger Festspiele stattfinden konnten, war eine Entscheidung von weitreichender Tragweite. Damit haben wir nicht nur eine weltweit beachtete Vorreiterrolle als Veranstalter eingenommen, sondern ein unglaublich starkes Lebenszeichen für die Kultur, die Wirtschaft und letztlich für die gesamte Gesellschaft gesetzt. Und: Damit haben wir bewiesen, daß wir uns nicht unterkriegen lassen“, so der Landeshauptmann. Und er betont: „Von dieser Groß - investition profitiert nicht nur der Kulturstandort Salzburg, sondern vor allem die lokale Wirtschaft – vom Tourismus über den Han del bis hin zum Handwerk – und letztlich das gesamte Land. Diese Großinvestition ist eine Investition in die Zukunft von ganz Salzburg und unsere Identität“, zeigt sich Haslauer überzeugt. © Salzburger Festspiele Kultur Kurz: Salzburger Festspiele als Botschafter in der Welt „Mein besonderer Dank für die äußerst vorbildliche Organisation der abgelaufenen Saison gilt dem Direktorium der Salzburger Festspiele und allen daran beteiligten Entscheidungsträgern. Mit dem bewußten Schritt, auch in diesem Jahr Festspiele durchzuführen, stellten die Verantwortlichen in Salzburg eindrucksvoll unter Beweis, was mit großem Verantwortungsbewußtsein und dem Mut der Zuversicht auch in sehr herausfordernden Zeiten möglich ist. Zudem konnten trotz aller Umstände unter der Intendanz von Markus Hinterhäuser erneut herausragende künstlerische Akzente gesetzt werden“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Die Salzbur - ger Festspiele sind in gewisser Art und Weise ein Botschafter für die Republik Ös terreich in der Welt und verfügen über globale Strahlkraft. Daher ist es auch von nationalem In - teresse, daß die Zukunft der Salzburger Festspiele gesichert ist und bestmögliche Rahmenbedingungen geschaffen werden,“ so Kurz. Kogler: Bund trägt 40 Prozent der Kosten „Die Corona-Krise hat unser Land hart getroffen. Aus dieser größten Krise seit den Anfangsjahren der Zweiten Republik müssen wir uns herausinvestieren, und dabei hat die Kultur einen hohen Stellenwert. Neben weiteren wichtigen Sanierungs- und Bauprojekten ist dabei auch die Modernisierung der Salzburger Festspielhäuser ein wesentliches Element. Die Salzburger Festspielhäuser brau - chen diese Sanierung, und Österreich braucht die Salzburger Festspiele – in kultureller ge - nauso wie in wirtschaftlicher Hinsicht. Für mich als Kulturminister ist es daher logisch, daß sich der Bund an den Kosten dieses Pro - jekts mit 40 Prozent beteiligt“, erörtert Vizekanzler Werner Kogler die Unterstützung seitens des Bundes. Mayer: Starker Kulturbereich als Zeichen für die Zukunft Die Staatssekretärin für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Andrea Mayer, sieht in einem starken Kulturbereich ein starkes Zeichen in Richtung Zukunft und betont: „Die Salzburger Festspiele haben – zusammen mit vielen anderen Kulturbetrieben und -initiativen in Österreich – im Sommer ge - zeigt, was trotz widrigster Bedingungen mit Professionalität, Engagement und höchster künstlerischer Qualität möglich ist. Wir brau - chen Kunst und Kultur, und wir müssen jetzt 111 in diesem Bereich starke Zeichen in Richtung Zukunft setzen und für die Zeit nach Corona vorbauen. Die Sanierung der Salzburger Festspielhäuser wirkt weit über die Festspiele an sich hinaus. Ich freue mich, daß wir hier geschlossen als Bundesregierung eine langfristige Zusage machen können, um dieses wichtige Projekt zu ermöglichen.“ Rabl-Stadler: Unvermeidlich, um Betriebsfähigkeit zu gewährleisten Dank der zukunftsweisenden Entscheidung der Abgangsdeckungsträger Bund, Land Salzburg und Stadt Salzburg können die für den Kultur- und Wirtschaftsstandort Salzburg so wichtige Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser nun umgesetzt werden, zeigt sich das Direktorium der Salzburg Festspiele unisono hocherfreut. „Diese Investitionen sind dringlich und unvermeidlich, um die Betriebsfähigkeit der Festspielhäuser zu gewährleisten. Ohne sie ist die Zu - kunft der Salzburger Festspiele gefährdet, ohne sie verlieren das Adventsingen, die Kul - turvereinigung und die Osterfestspiele – um nur einige Veranstalter zu nennen – die für sie existentiell notwendigen Spielstätten“, be - tonte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Festspiel-Intendant Hinterhäuser sprach von einem mutigen und nötigen Entschluß mit einer großen Tragweite für die Festspiele: „Es gibt eine Verpflichtung, daß die zahlreichen Besucher aus aller Welt in Salzburg Festspiele mit Exzellenzanspruch erleben kön nen“, so Hinterhäuser. Preuner: Festspiele einer der stärksten Wirtschaftsmotoren für die Stadt Die Salzburger Festspiele gehören zur Stadt Salzburg wie der Jedermann zu den Festspielen. Neben deren weltweiter Bedeutung bilden sie Grundlagen für viele andere Kulturveranstalter (zum Beispiel die Kulturvereinigung, die Osterfestspiele, das Ad - ventsingen und viele andere mehr) über das gesamte Jahr hinweg und sind einer der stärksten Wirtschaftsmotoren für die Stadt. „Die mit den Salzburger Festspielen verbundenen ökonomischen Effekte sind für uns enorm wichtig. Davon profitiert nicht nur der städtische Tourismus, sondern mit Sicher - heit die gesamte Wirtschaft, zudem sichert und schafft diese Großinvestition viele Ar - beitsplätze“, so Salzburgs Bürgermeister Ha - rald Preuner über die Bedeutung der Salzburger Festspiele und den Investitionsschub für die Mozartstadt. n https://www.salzburgerfestspiele.at/ https://de.wikipedia.org/wiki/Salzburger_Festspiele »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/
Ausg. Nr. 196 • 7. Dezember 2020
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Foto: Parlamentsdirektion / Thomas
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Foto: BKA / Dragan Tatic Foto: BKA
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