ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 »Burgenland Journal« 88 Burgenland haben, sind eingeladen, an der Gestaltung der Ausstellung aktiv mitzuwirken. Wir suchen historische Fotos, Filme, Postkarten, Briefe, Tagebücher oder sonstige Objekte aus Ihrem Privatarchiv“, richtet der Kurator der Jubiläumsausstellung Univ.- Prof. Oliver Rathkolb, Vorstand am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien, seinen Aufruf an die Bevölkerung, um auf der Online-Plattform „wirsind100.at“ aktiv und Teil des Jubiläums zu werden. „Die Ge - schichte des Burgenlandes ist für mich trotz aller Krisen und Katastrophen, wie Nationalsozialismus und Holocaust, letztlich eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Auf der Friedensburg Schlaining wird daher auf Grundlage von Lebensgeschichten, Fotografien, Filmen und bisher unbekannten Objekten auch von außerhalb des Burgenlandes ein umfassender und durchaus auch kritischer Blick auf diese nur scheinbar kurze Geschichte präsentiert werden. Wichtig da - bei ist mir persönlich, auch die kulturelle und sprachliche Vielfalt im jüngsten Bundesland Österreichs hervorzuheben“, so der renommierte Historiker. https://www.wirsind100.at/ Für die Gestaltung der Jubiläumsausstellung zeichnet Christof Cremer verantwortlich. Der vielseitige Bühnen- und Kostümbildner ist bekannt für seine raffinierten An - sätze und Ideen, wenn es um zeitgemäße Schauen geht. Gemeinsam mit seinem Team rund um die Arbeitsgemeinschaft RIGEWA setzte er sich beim zweistufigen Ausschreibungsverfahren für die Jubiläumsausstellung, das von der KBB – Kultur-Betriebe Bur gen - land GmbH initiiert und juristisch begleitet wurde, unter sechs Bietergemeinschaften durch: „In die Burg Schlaining die Jubiläums - ausstellung zu implementieren ist für mein Team und mich eine große und spannende Herausforderung. Es geht darum die letzten 100 Jahre des Burgenlandes in unterschiedlichen Themenfeldern und aus verschiedenen Blickwinkeln zu präsentieren. Und es ist selbstverständlich dabei die wunderbare historische Bausubstanz zu achten und im Dialog mit der Ausstellungsgestaltung hervorzuheben. Die Balance zwischen der zeitgemäßen Inszenierung der realen Objekte und Wissensvermittlung und Vertiefung durch den Einsatz digitaler Medien in dem historischen Ambiente wird den Besuch der Burg und der Ausstellung zu einem Erlebnis eines Gesamtkunstwerks mit allen Sinnen machen.“ Anläßlich der Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ wird die vor 750 Jahren Foto: Bgld. Landesmedienservice v.l.: Univ. Prof. Oliver Rathkolb, Kurator der Ausstellung, mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Ausstellungsgestalter Christof Cremer, Norbert Darabos, Präsident des Österrei - chischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung – ASPR, und Barbara Weißeisen- Halwax, Geschäftsführerin der KBB – Kultur-Betriebe Burgenland GmbH erstmals urkundlich erwähnte Burg Schlaining derzeit renoviert und 2021 wiedereröffnet. Sie wird dann auch wie bisher Sitz des Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung sein. „Die Jubiläumsausstellung bildet das Fundament für das Haus der burgenländischen Geschichte, das ab 2023 seine Pforten öffnen soll. Die Investitionen sollen für eine nachhaltige und langfristige Entwick - lung in Schlaining und in der ganzen Region in touristischer und kultureller Hinsicht sorgen“, betont der Landeshauptmann, der sich am 12. Oktober in Stadtschlaining vom Fortschritt der Arbeiten in der Burg Schlaining überzeugte. Gemeinsam mit Univ. Prof. Oliver Rathkolbund Christof Cremer wurden auch die Vorbereitungen für die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ erörtert. Seit Jahresbeginn wird die Burg umfassend saniert, rund 15 Millionen Euro netto werden investiert. Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren. Nicht nur im kommenden Jahr sollen Stadtschlaining und die Burg als Kultur- und Veranstaltungsstandort im Mittelpunkt stehen. „Das Land sorgt für eine nachhaltige Weiterentwicklung dieser kulturhistorisch so bedeutsamen Stätte. Die Jubiläumsausstellung bildet das Fundament für das Haus der burgenländischen Zeitgeschichte, das ab 2023 seine Pforten öffnen soll. Die Investitionen bringen neben einem kulturellen Mehrwert auch zusätzliche Impulse für Tourismus, Wirtschaft und Beschäftigung für die gesamte Region“, betonte Doskozil bei der Be sichtigung. https://www.burgenland.at Meilensteine 2021 Auf Grund der Corona-Krise ist es derzeit schwierig vorauszusagen, welche Veranstaltungsformate im Jahr 2021 möglich sein werden. Deshalb werden Neuigkeiten über Vor haben und Projekte zum 100jährigen Ju - biläum des Burgenlandes Schritt für Schritt bekanntgegeben. Hier einige Meilensteine: m Herbst 2020: Beginn Schulprojekte der Bildungsdirektion m 1. Jänner 2021: Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker - ORF m Anfang 2021: Jubiläumswein-Kollektion m 25. Jänner 2021: Landtagssondersitzung m Bis Februar 2021: Einreichung von Förderprojekten möglich m 25. Februar 2021: Amerikawanderung- Ausstellung im Landesmuseum m Frühjahr 2021: Präsentation „Buch für junge Menschen“ m April 2021: Sonderausstellung auf Burg Güssing m Ausstellungen in der Landesgalerie: Sepp-Laubner-Personale, Künstlergruppe Burgenland und Birgit Sauer m 12. Juni 2021: Eröffnung Jubiläumsausstellung Schlaining m Ende Juni: Themenschwerpunktwoche in allen Schulen m November 2021: Ausstellung mit Fotos aus dem Landesarchiv in der Galerie Westlicht, Wien > ab 2022 an verschiedenen Standorten im Burgenland m 14. November 2021: Einmaliger Landesfeiertag mit Festakt n
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 »Burgenland Journal« Maßnahmenpaket für leistbares Bauland 89 LH Doskozil und LR Dorner: »Burgenland als Vorreiter im Kampf gegen Grundstücksspekulanten« Foto: Bgld. Landesmedienservice Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (l.) und Landesrat Heinrich Dorner präsentierten ein Maßnahmenpaket für leistbares Bauland Änderungen im 2019 beschlossenen Burgenländischen Raumplanungsgesetz sol - len weitere Verbesserungen für die Burgenländerinnen und Burgenländer bringen. Zentrale Zielsetzung des neuen Gesetzes: Bauland soll leistbarer werden. „In bestimmten Regionen des Burgenlandes ist Bauland in den letzten Jahren zum Teil deutlich teurer geworden. Mit einem Bündel an Maßnahmen wollen wir diesem Trend entgegenwirken und erschwingliche Preise sicherstellen“, betonten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner bei einer Präsentation des neuen Maßnahmenpaketes am 22. September. Konkret wurden drei Maßnahmen von LH Dos kozil vorgestellt: eine Baulandmobilisierungsabgabe, eine Preisregulierung so - wie einen Anspruch auf leistbares Bauland, der bei Baulandknappheit ein Vorkaufsrecht für GemeindebürgerInnen bedeutet. „Wir wer den eine Baulandmobilisierungsabgabe etablieren müssen, weil es sehr viel gewidmete Baulandflächen im Land gibt und der Neubau von Eigenheimen und Blockbauten sehr oft auch daran scheitert, daß zu viel Bau - landreserve vorhanden ist und in weiterer Folge keine freien Flächen gewidmet werden können“, begründet Doskozil den Plan zur Einführung einer Baulandmobilisierungsabgabe. Künftig soll im Raumplanungsgesetz die Möglichkeit geschaffen werden, als Bauland gewidmete, aber bislang nicht verfügbare Grundstücke für Zwecke der Bebauung zu mobilisieren. Bis Ende 2020 soll daher das Raumplanungsgesetz dahingehend novelliert werden, daß je nach Lage, Erschließung und Dringlichkeit eine bestimmte Mobilisierungsmaßnahme getroffen werden kann. Die Novelle verfolgt das Ziel, „keine Situationen zu erzeugen, die es teilweise in westlichen Bundesländern gibt, daß sich die einheimische Bevölkerung und allen voran junge Familien Bauland nicht mehr leisten können“, hob der Landeshauptmann hervor. Konkret sieht der neue Gesetzesentwurf vor, daß – wenn Baulandreserven vorliegen – die Gemeinde mit den Grundstückseigentümern verhandeln und einen leistbaren Kaufpreis festlegen muß. Scheitern die Verhandlungen, müssen neue Flächen in Bauland um - gewidmet werden. In der Folge wird es auch zu Rückwidmungen von nicht verfügbarem Bauland kommen. Weiters wird die Landesregierung eine Gemeinde künftig auffordern können, die oben angeführten Maßnahmen zu ergreifen; andernfalls kann nach zwei Jah - ren eine Umwidmung durch die Landesregierung erfolgen, wenn diese dem „Örtli chen Entwicklungskonzept“ (ÖEK) nicht wi der - spricht. https://www.burgenland.at Baulandmobilisierungsabgabe für unbebautes Bauland Als Bemessungsgrundlage für die Baulandmobilisierungsabgabe gilt das Flächenausmaß sowie der Quadratmeterpreis. Dabei ist ein Prozentsatz von 0,5 bis 2,5 Prozent, gestaffelt nach Grundstücksgröße, von dem von der Landesregierung festgesetzten Baulandpreis, vorgesehen. Dieser Baulandpreis ergibt sich aus dem errechneten Grünlandpreis (errechneter Grünlandpreis = 20 Prozent vom Fünf-Jahres-Mittelwert des Baulandpreises der jeweiligen Gemeinde laut Sta - tistik Austria) zuzüglich der Aufschließungskosten (Aufschließungsgebühr = 40 Euro pro Quadratmeter) für das jeweilige Grundstück. Um soziale Gerechtigkeit herzustellen, wurden im Gesetz Ausnahmen von der Ab - gabe festgelegt. Zum Beispiel sind Grundstücke für eigene Kinder bzw. Enkelkinder ausgenommen – dabei gilt die Regelung pro Kind (bis 30 Jahre) ein Grundstück. Befreit von der Abgabe sind weiters Gemeinden, das Land Burgenland sowie die Unternehmen des Landes. Leistbares Bauland garantieren Es soll andererseits aber auch einen An - spruch auf leistbares Bauland im Burgenland geben, stellte Doskozil deutlich klar: „BürgerInnen, die ihren Hauptwohnsitz bereits seit drei Jahren gemeldet haben, haben einen Anspruch auf ein Gemeindegrundstück zu dem vom Land festgelegten Maximalkaufpreis. Das Raumplanungsgesetz verpflichtet Gemeinden, Baulandgrundstücke zu diesem Preis für die Gemeindebürger bereit zu hal-
Ausg. Nr. 195 • 29. Oktober 2020
Foto: © The Schwarzenegger Climate
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Foto: HBF / Peter Lechner ÖSTERREI
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