ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Chronik Eigenes Dirndl für 950 Jahre Millstatt kreiert 110 950 Jahre Millstatt – ein Projekt von Modemacherin Carolin Berger und der Grande Dame der Trachten, Gexi Tostmann, – verbindet Kultur, Tradition und Regionalität Carolin Berger studierte in Mailand Mode- Design und anschließend in Wien Pädagogik. Sie ist eine österreichische Designerin, die vor allem im Eventbereich ihren Platz gefunden hat. Sie betreute bereits unzählige Projekte und Events in der Organisation, im Backstagebereich und in der Kostümierung. Sie wirkte bei großen Modeveranstaltungen wie der MQ Vienna Fashion Week und dem Life Ball mit. Unter anderem produzierte sie auch für den Messestand des Unternehmens Siemens Walkingact-Kleider. Millstatt und seine Umgebung verfügen über ein reiches kulturelles Erbe. Das Stift war über Jahrhunderte der geistige und kulturelle Mittelpunkt Oberkärntens. Besonders eindrucksvoll sind die sogenannten „karolingischen Flechtwerksteine“ mit ihren typischen (Endlos-)Knotenmustern, die für die Innenausstattung der ersten um 800 errichteten Kirche verwendet wurden. Diese befand sich wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Stifts Millstatt. Die Flechtwerkmuster inspirierten die De - signerin und Pädagogin Carolin Berger, eine gebürtige Millstätterin, die hauptberuflich an der CHS Villach im Bereich Mode und Kunst unterrichtet (lehrt), zur Kreation einer speziellen Millstätter Festtagstracht. Kooperationspartner ist das international bekannte Trachtenmodelabel von Gexi Tostmann. 2019 feierte „eyes&ah Millstatt am See – Textile Kunst“ seine Geburt – eine Plattform, die sowohl junge als auch bereits etablierte DesignerInnen fördert und eine großartige Möglichkeit bietet, ihr Können und ihre Fähigkeiten auszutauschen und in Form von Workshops, Ausstellungen und Events zu präsentieren. Foto: Sophisticated Pictures Julia und Sophie Hofer präsentieren zwei der von Gexi Tostman und Carolin Berger kreierten Millstätter Dirndln am Ufer des Millstätter Sees Festtagsdirndln Carolin Berger kreiert gemeinsam mit Trachtenunternehmerin Gexi Tostmann eigens für diesen historischen Festtag „950 Jahre Millstatt“ Festtagsdirndln. Diese Trachten sind die ersten für die Region typischen Produkte, welche historische Symbole enthalten werden und somit als „erste Millstätter Re– gionaltracht“ zu bezeichnen sind. Eine perfekte Zusammenarbeit von Gexi Tostmann und Carolin Berger verbindet Handwerk mit Tradition, denn das Einzigartige der Tostmann-Dirndl sind der klassische Schnitt und die nicht verwechselbare Technik der angenähten Knöpfe. Das Unternehmen Gexi Tostmanns ist spezialisiert auf das klassische Dirndl, be - schäftigt im Stammhaus Seewalchen und in Wien rund 100 MitarbeiterInnen. Sie studierte Volkskunde und Geschichte und be - »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at endete ihr Studium 1967 mit der Dissertation über die „Wechselwirkung von Tracht und Mo de in Österreich und die Traditionseinflüsse in der Kleidung der Gegenwart“. Da - nach trat sie in die elterliche Firma ein, die sie seit 1968 als geschäftsführende Gesellschafterin leitet. 2011 erhielt Gexi Tostmann den Preis als „Unternehmerin des Jahres“. Ihr vielfältiges Engagement im, kulturellen, gesellschaftlichen und im politischen Be - reich bestimmt ihr Leben.
Foto: Sophisticated Pictures Foto: Sophisticated Pictures ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Chronik 111 Präsentiert wurden die Trachtenkreationen von den gebürtigen Millstätterinnen Julia, Sophie und Patricia Hofer. Dazu kreiert Carolin Berger handgefertigte Posamentier-Flecht-Haarreifen, angelehnt an das Ausstellungsstück „Fechtwerk 8. bis 9 Jhdt. nach Chr.“, das sich im Stiftsmu - seum Millstatt in Stein gemeißelt befindet. Modellbeschreibung Das schwarze Leibl, kreiert von Gexi Tostmann, ist bestückt mit Perlmuttknöpfen und der besonderen Technik der angenähten Knöpfe, die den Lebensbaum visualisieren. Der Rock, kreiert von Carolin Berger, die Flechtmuster, spiegeln die im Stift in Stein gemeißelten historischen Ornamente wieder. Diese Muster wurden mit Hilfe von Siebdruck auf den Stoff aufgebracht. Die Schürze, kreiert von Carolin Berger, sie wurde ge - färbt und siebbedruckt, visualisiert die Marmor-Böden und -Wände im Stift. Dazu passend hat sie ein Posamentierschmuck in Form von Kette, Armband und Haarreifen kreiert, die auch zu legeren Oberteilen, Outfits oder z.B. zu Etuikleidern als passender Abschluß eines Halsausschnittes oder Ärmelabschlusses ge tragen werden können. Der Schmuck und das Millstätter-Festtagsdirndl können un - ter Carolin.Berger@gmx.at bestellt werden. Sieben Tafeln zeigen Trachtenmode und informieren über die Geschichte Millstatts Über den Ortskern von Millstatt sind sieben Informationstafeln verteilt, die jeweils ein Sujet aus der reichhaltigen kulturellen Vergangenheit mit der Millstätter Festagsdirndln verbinden. Ein Ortsplan mit Kennzeichnung der Stationen erleichtert dabei die Navigation. Auf jede Tafel ist zudem ein QR-Code aufgedruckt: Wenn man diesen mit dem Smartphone fotografiert, bekommt man weitere Informationen zur Geschichte Millstatts und kann sich in einer interaktiven Karte weitere „POIs“ (Points of Interest) aus Kultur und Tourismus anzeigen lassen. Patricia Hofer beim Sticken an Millstätter Traditionen angelehnter Muster 950 Jahre Millstatt – die Kulturgemeinde am See Millstatt versteht sich nicht nur als Kurund Tourismusgemeinde, sondern auch als Kulturgemeinde. Das Stift Millstatt feiert 2020 sein 950jähriges Gründungsjubiläum. Es wurde im Jahr 1070 von dem bayerischen Pfalzgrafen Aribo und dessen Bruder Poto errichtet. Seit 40 Jahren informiert das vom gebürtigen Millstätter Univ.-Prof. Franz Nikolasch begründete Stiftsmuseum über die Mit Siebdruck werden die Ornamente, die dem Flechtmuster aus dem Stift Millstatt nachempfunden sind, auf den Stoff aufgebracht. Geschichte von Millstatt und dessen Umgebung. Die Sammlung reicht von den frühesten Siedlungsspuren (ca. 2.500 v. Chr.) bis in die Gegenwart. Jährlich findet zudem seit 1981 das Symposium zur Geschichte von Millstatt und Oberkärnten, eine mit hochkarätigen Fachwissenschaftern besetzte Tagung, statt. Diese steht allen Interessierten offen, Beiträge zum Symposium erschienen in einem Sam melband. n https://www.eyes-and-ah.com/ http://www.stiftsmuseum.at/ https://www.millstatt.at/ https://tostmann.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 195 • 29. Oktober 2020
Foto: © The Schwarzenegger Climate
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Foto: HBF / Peter Lechner ÖSTERREI
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