ÖSTERREICH JOURNAL NR. 190 / 19. 12. 2019 Österreich, Europa und die Welt 32 schaftsstandort OÖ global sichtbar macht und in zukunftsträchtigen und profitablen Märken etabliert. Wir werden mit MEDUSA auch ein Endprodukt haben, das sich am Weltmarkt verkaufen lässt. Namhafte internationale Konzerne haben bereits ihre Fühler ausgestreckt und Interesse gezeigt“, so Landesrat Achleitner. Strategische Bedeutung „Gesundheit, Wissenschaft und Wirtschaft finden sich in der MedTech-Branche positiv zusammen. Oberösterreich hat das Po tential rechtzeitig erkannt und bereits 2002 den heutigen Medizintechnik-Cluster gegründet. Gesundheitsvorsorge ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Der Medizintechnik-Sektor ist somit von strategischer Bedeutung“, be - tont Gesundheitslandesrätin LH-Stv.in Christine Haberlander. MEDUSA schafft eine weltweit bisher einzigartige innovative Trainings- und Planungsplattform für Neurochirurgen: „ME - DUSA beschreitet innovative Wege in der medizinischen Aus- und Weiterbildung mit dem Ziel größtmöglicher Patientensicherheit. Die Ergebnisse des Projekts werden uns bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen des modernen Gesundheitssystems helfen“, so Haberlander. „Durch dieses Projekt profitiert auch der Universitätsstandort Linz, denn Wissenschaft und Gesundheit werden nicht mehr voneinander getrennt gesehen. Es ist erfreulich, daß wir dieses Leitprojekt in Linz ha ben. Durch die enge Verbindung mit der Wirtschaft haben wir einen Standortvorteil im Vergleich mit anderen Universitätsstandorten. Dieses Projekt bietet somit den Studierenden in Linz einen Vorteil für das Fachgebiet Neurochirurgie“, erklärt Haberlander. Die Rahmenbedingungen sind optimal: Die Universitätsklinik für Neurochirurgie am Kepler Uniklinikum erfüllt als einzige Neurochirurgie in Oberösterreich den Versorgungsauftrag für ca. 1,4 Millionen EinwohnerInnen und ist (98 Betten) die größte neurochirurgische Universitätsklinik im deutschsprachigen Raum. Konsortium vereint Forschung, Bildung und Wirtschaft Die Forschungsabteilung Medizin-Informatik der RISC Software GmbH ist Konsortialführer des mit 2,3 Millionen Euro dotierten Leitprojektes. Dem Konsortium gehören folgende Projektpartner an: RISC Software GmbH – Unit Medizin Informatik (Konsortialführer), Universitätsklinik für Neurochirurgie am Kepleruniversitätsklinikum, FH- OÖ Forschungs- und Entwicklungs GmbH – Forschungsgruppe ReSSL, Johannes Kepler Universität – Institute of Polymer Product Engineering (IPPE), JKU – Institut für Polymerwissenschaften (IPW), AMC alpha medical concepts e.U., CortEXplore GmbH, EVO-tech GmbH, LIFEtool GmbH, eulerian solutions e.U., Netural GmbH, Profactor GmbH und R’n’B Medical Software Consulting Gmbh. Leitprojekt schafft Wissensvorsprung Während in der Luftfahrt ein verpflichten - des, initiales als auch wiederkehrendes Trainingsprogramm am Simulator etabliert ist, ist in der Medizin noch kein obligatorisches Simulatortraining vorgesehen. Ziel des ME - DUSA-Konsortiums ist, eine revolutionäre Trainings- und Planungsplattform für Neurochirurgen zu schaffen, die neue Standards in der medizinischen Ausbildung und Simulation setzt, um Patientenleben zu schützen. Ein hybrider neurochirurgischer Simulator soll die reale und virtuelle Welt miteinander verbinden, um vielseitige und realistische Trainingsmöglichkeiten zu schaffen und auch helfen, Operationen genau zu planen. Chi - rurgInnen können den künstlich gefertigten Schädel eines PatientInnen haptisch fühlen und innere, ansonsten nicht sichtbare anatomische Strukturen in Form von virtuell er– zeugten Hologrammen sehen. „Operative Eingriffe am Gehirn sind äußerst schwierig und oft nur mit Hilfe von Hochtechnologie sowie außergewöhnlichen kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Neurochirurgen möglich“, betont Michael Giretzlehner, Leitung Forschungsabteilung Medizin-Informatik der RISC Software GmbH. MEDUSA ist ein Zusammenspiel zahlreicher Unternehmen, Forschungseinrichtungen und dem Neuromed-Campus des Kepler-Uniklinikums. Wie bei einem Puzzle mußten die passenden Partner gefunden werden. „Bereits beim ersten Workshop war klar, daß es für alle Beteiligten paßt. Eines unserer Erfolgskriterien ist: Niemand muß sich verbiegen“, so Giretzlehner. „Wir wissen, daß wir bereits jetzt international auf dem Radar auftauchen“, betont er die Be - deutung des Projekts, dessen Realisierung noch rund vier Jahre in Anspruch nehmen dürfte. Medizin auf höchstem Niveau Millimeter können entscheiden, ob ein/e PatientIn wieder gesund wird oder künftig mit Beeinträchtigungen leben muß. Im Ex - tremfall geht es um Leben und Tod. Präzision ist in der Neurochirurgie das entscheidende Kriterium. Operative Eingriffe am Ge hirn sind äußerst schwierig und oft nur mit Hilfe von Hochtechnologie sowie außergewöhnlichen kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Neurochirurgen möglich. MedizinerInnen aus Österreich zählen zu den besten der Welt, die Universitätsklinik für Neurochirurgie am Kepler Universitätsklinikum in Linz ist das führende Kompetenzzentrum des Lan - des. Vorstand Univ.-Prof. Andreas Gruber ist mit seinem Forschungsteam beim Projekt „MEDUSA“ aus medizinischer Sicht federführend: „Unser Simulator kann – im Ge - gensatz zu einem System aus Kanada – auch Gefäße darstellen. Das ist revolutionär, wenn man bedenkt, daß die Firma aus Übersee immerhin Greifarme für das Space Shuttle herstellt. Bei aller Wertschätzung: Aber hier haben wir eindeutig die Nase vorne“, betont Gruber. Zeitersparnis und weniger Komplikationen Für PatientInnen bedeutet MEDUSA na - türlich noch mehr Sicherheit, daß die Operation erfolgreich verläuft. „Wir werden die Möglichkeit haben, den Eingriff im Vorfeld zu simulieren, weil wir das Gehirn mit allen Gefäßen und Strukturen im Modell Eins zu Eins abbilden können“, so Gruber. Bei der operativen Versorgung von Aneurysmen gibt es zwei Methoden: Bei Coiling werden über einen Mikrokatheter kleine Platinspiralen in das Aneurysma geschoben und dort abgelöst. Das betrifft allerdings nur leichtere Fäl le. Sonst muß der Schädel eröffnet werden und das Aneurysma mit einem Clip versorgt werden. Dafür gibt es rund 200 verschiedene Clipformen. „Wenn wir uns im Vorfeld der Operation mit einer Abbildung des Gehirns ein genaues Bild verschaffen können, spart dies beim Eingriff enorm viel Zeit und reduziert auch die Komplikationsrate. Vorrangiges Ziel ist die Patientensicherheit. Wir wollen erstklassige Neurochirurgen in kürzester Zeit in einer sicheren und realistischen Um gebung ausbilden. Um komplexe Operations tech - niken zu beherrschen, sind oft 25 Jahre Praxiserfahrung auf höchstem Niveau notwendig“, betont Gruber. n http://www.land-oberoesterreich.gv.at/ https://www.kepleruniklinikum.at/ https://risc-software.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 190 / 19. 12. 2019 Österreich, Europa und die Welt Salzburger Ehrensalut für Paris Lodron in Trentino 33 Schützen und Musiker aus Österreich und Italien ehrten den großen, gemeinsamen »Sohn« – Großer Festakt zum 400jährigen Jubiläum Foto: MoniQue foto Festakt in Villa Lagarina (Trient) mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer, sein Pendant in Trient, Maurizio Fugatti, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, ihr Pendant in Trient, Walter Kaswalder, Villa Lagarinas Bürgermeisterin Romina Baroni, Alt-Erzbischof Alois Kothgasser Salisburgo. Das hört man in der Autonomen Provinz Trient häufig, die gemeinsame Geschichte und vor allem Fürsterzbischof Paris von Lodron, der aus Villa Lagarina stammte, verbinden. Der Vollender des Salzburger Doms und Gründer der Universität wurde vor exakt 400 Jahren zum Fürsterzbischof Salzburgs gewählt. Das wurde am 10. November mit einem großen Festakt in und vor der Kirche Santa Maria Assunta gefeiert. „Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit und eine gemeinsame Zukunft, dieser ge meinsame Festakt bringt uns noch näher“, gab Landeshauptmann Wilfried Haslauer den Weg vor. Sein Pendant in Trient, Maurizio Fugatti, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, ihr Pendant in Trient, Walter Kaswalder, Villa Lagarinas Bürgermeisterin Romina Baroni, Alt-Erzbischof Alois Kothgasser und Abordnungen der Schützen aus Salzburg un ter dem Kommando von Obrist Franz Meißl sowie die Trachtenmusikkapelle Kleinarl verliehen der historischen Freundschaft zwischen Salzburg und Trient neuen Schwung. Haslauer: Viele Gemeinsamkeiten Salisburgo und Trentino, Salzburg und Trient sind aber nicht nur durch Paris von Lodron verbunden. „Wir sind uns sehr nahe, fast dieselbe Größe, ähnliche Städte, ich möchte fast sagen, es ist eine Schicksalsgemeinschaft, die uns verbindet“, so Haslauer beim großen Fest akt. Und er fügte hinzu: „Außerdem sind beide Regionen in der Arge Alp, deren Vorsitz wir vor kurzem übernommen haben, auch hier vertreten wir die Interessen und Anliegen gemeinsam.“ Berührende Kranzniederlegung Der Landeshauptmann legte am Grab der Familie Lodron einen Kranz nieder, um rahmt wurde die Feier im Anschluß an die Heilige Messe von der Trachtenmusikkapelle Kleinarl. „Ein Moment, den ich sicher nicht vergessen werde“, so Haslauer. Geschenke erhalten die Freundschaft Die Salzburger Delegation kam nicht mit leeren Händen, mit ihm Gepäck war eine Gedenktafel für Paris von Lodron, gefertigt von Steinmetzmeister Erich Reichl und aus Un tersberger Marmor, die feierlich enthüllt wur de. Sie wird sozusagen als ein weiteres Stück Salzburg in Trient verbleiben und ein sichtbarer Beweis für die Verbundenheit sein. Da bei wird es aber nicht bleiben, beide Regionen beginnen nun eine engere Zusam - men arbeit. Die hatte offiziell 1982 ihren Anfang, als sie Landeshauptmann Wilfried »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Haslauer sen. und der damalige Presidente Flavio Men goni besiegelten, und lebt nun wieder auf. Musik und Ehrensalut aus Salzburg Vor jener Kirche, Santa Maria Assunta, die dem Salzburger Dom innen sehr ähnlich sieht, weil hier ebenfalls Paris von Lodron und Salzburger Baumeister am Werk waren, marschierten die Bauernschützen St. Johann im Pongau, die Festungsprangerstutzenschützen Hohensalzburg und die Trachtenmusikkapelle Kleinarl sowie die Fahnenabordnungen aus den Bezirken gemeinsam mit ihren italienischen Kollegen auf. „Eine besondere Ehre für uns – und das in einem so schönen Am biente“, waren sich die teilnehmenden Vereine einig. Großer Festakt auch im Dom Die Feierlichkeiten zu 400 Jahre Paris von Lodron als Fürsterzbischof gingen in Salzburg weiter. Im Dom wurde dem „Beschützer“ von Salzburg im 30jährigen Krieg, so wird Paris von Lodron auch genannt, dem Gründer der Universität und dem Vollender des Doms, in ebendiesem mit einem großen Fest akt des Landes Salzburg gedacht. n https://www.salzburg.gv.at/
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Foto: KHM-Museumsverband ÖSTERREIC
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