ÖSTERREICH JOURNAL NR. 187 / 07. 08. 2019 Österreich, Europa und die Welt 22 Foto: VBB / Teirlinck v.r.: Landeshauptmann Peter Kaiser, VBB-Leiterin Martina Rattinger, Karl-Heinz Lambertz, Präsident des Ausschusses der Regionen (AdR) und Österreichs Botschafterin in Belgien, Elisabeth Kornfeind, beim Empfang anläßlich des Kärntner Abends im Verbindungsbüro in Brüssel Glyphosat so schnell wie möglich aus den Regalen und von Europas Ackerflächen verbannen. Weiters verwies Kaiser auf die Be - mühungen, den Schutz und Erhalt des öf - fentlichen Trinkwassers in den Verfassungsrang zu heben. „Dem Schutz des Trinkwassers muß sich die EU mit viel größerer Aufmerksamkeit widmen und den Ausverkauf an und durch Private unterbinden“, so Kaiser. Lob gab es von Juncker für die vielen Nachmeldungen von Natura 2000-Gebieten in Kärnten. In diesem Punkt sprach sich Kaiser für eine rasche Einstellung des Vertragsverletzungsverfahrens aus – etwas mehr als zwei Wochen später, am 25. Juli, gab die EU-Kommission bekannt, daß das seit 2013 laufende Vertragsverletzungsverfahren ge - gen eingestellt worden sei. Grund für das Verfahren war übrigens eine von Kärnten zu geringe Anzahl an gemeldeter und ausgewiesener Natura 2000-Flächen. Der EU-Grundidee gerecht werden Diskutiert wurde auch zum Thema Populismus, Rechtspopulismus und EU-Skeptiker. Sowohl Juncker als auch Kaiser mahnen vor einem noch weitergehenden rechtspopulistischen Ruck in Europa, das seine Weltoffenheit verliert. „Es sind alle politischen Parteien gefordert, der Grundidee der Europäischen Union gerecht zu werden. Dauerhafter Frieden und der freie Waren-, Personen- und Kapitalverkehr dürfen von nichts und niemandem weiter aufs Spiel gesetzt werden“, waren sich Juncker und Kaiser einig. Gespräch mit Kommissar Hahn Abseits des Gespräches mit Juncker gab es die Möglichkeit, über die zukünftigen Aufgaben von Johannes Hahn in der EU- Kommission zu sprechen. Kaiser sprach in diesem Zusammenhang auch über die notwendigen Änderungen mit dem derzeitigen Vorschlag der Kommission zu der EU-Re - gionalpolitik, mit deren Agenden er aktuell betraut ist. „Grenzregionen dürfen durch eine 25-Kilometer-Linie als Kriterium für die Höhe der EU-Förderungen nicht benachteiligt werden. Kärnten hat im speziellen im Bereich der INTEREG-Mittel im großen Aus - maß profitiert und wichtige Projekte umgesetzt“, so Kaiser, der bei Hahn auf Zustimmung stieß. Mitten im Gespräch kam die Nachricht, daß Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein Johannes Hahn für eine dritte Amtszeit vorgeschlagen habe. „Dem schließe ich mich an, er macht eine sehr gute Arbeit“, so Kaiser. (Am 18. Juli hatte der Parlamen - tarische Hauptausschuß Juli Hahn als Mitglied der Europäischen Kommission und da - mit für seine dritte Amtszeit in dieser Funktion nominiert, Anm.). Kärnten-Empfang in Brüssel Mit über 100 Gästen fand dann am Abend ein Kärnten-Empfang im Verbindungsbüro des Landes statt. Landeshauptmann Peter Kaiser und , hielten Ansprachen, gekommen waren u.a. auch Österreichs Botschafterin in Belgien, Elisabeth Kornfeind, sowie Europaparlamentarierin Bettina Vollath. Ein ganz besonderer Abend war es für Anneliese und Erwin Brunner. Die beiden Döbriacher hatten beim Landesmagazin „kärnten.magazin“ eine Brüs selreise gewonnen und durften auch am Emp fang teilnehmen. Kaiser betonte, daß sich Kärnten in Form eines Standortmarketings gerade unter einer neuen Marke positioniert und unterstrich sämtliche wirtschaftlich relevanten Kennzahlen, die allesamt steil nach oben zeigen. „Wir sind auf einem guten Weg, Kärnten ist großartig, arbeiten wir gemeinsam an unserer Zukunft“, rief er alle zum Mittun auf. Im festlichen Rahmen dankte er auch dem Team des Verbindungsbüros Kärnten um Leiterin Martina Rattinger: „Ihr seid eine ganz wichtige Anlaufstelle für die vielen Kärntner in Brüssel.“ Karl-Heinz Lambertz unterstrich die Wichtigkeit der Regionen in einem vereinten Europa. „Ohne Dörfer, Städte, Regionen gibt es kein vereintes Europa. Sie zu stärken und ihnen bei ihrer Entwicklung als Partner zur Seite zu stehen, ist unsere Aufgabe“, so der AdR-Präsident. n https://www.ktn.gv.at/ https://cor.europa.eu/de/ http://vbb.ktn.gv.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 187 / 07. 08. 2019 Österreich, Europa und die Welt Österreich-Delegation bei Ministerpräsident Laschet 23 Wolfgang Sobotka und Martin Eichtinger: »Wollen ökologischen Gartenbau in Europa noch stärker verankern!« Die österreichische Delegation rund um Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident und Initiator der Aktion „Natur im Garten“, Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing und Landesrat Martin Eichtinger, folgte der Einladung des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Armin La - schet in die Staatskanzlei nach Düsseldorf. Kern der Gespräche waren Digitalisierung, Sicherheit sowie „Natur im Garten“. Die österreichische Delegation besuchte auf der Reise die Bundesländer Nordrhein- Westfalen und Niedersachsen. Neben Wirtschaftsthemen stand der Umweltschutz im Be reich des Gartenbaus auf der Agenda. „Mit ‚Natur im Garten‘ wurde vor 20 Jahren eine Bewegung ins Leben gerufen, durch die bereits in sechs weiteren Nationen wertvolle Partnerschaften – nicht nur im Gartenbau – entstanden sind. Mit der ‚European Garden Association – Natur im Garten International‘ wollen wir die Idee des ökologischen Gartenbaus in der Europäischen Union noch stär - ker verankern“, so Wolfgang Sobotka und Martin Eichtinger. Die Beziehungen von Nordrhein-Westfalen zu Österreich sind eng und vor allem auf wirtschaftlicher Ebene stark ausgeprägt. Ös - terreich ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und liegt auf Rang neun der Handelspartner Nordrhein-Westfalens. Rund 700 österreichische Firmen mit ca. 28.000 Arbeitsplätzen haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt leben dort ca. 22.000 ÖsterreicherInnen. Foto: Land NRW v.l.: Karl Wilfing, Präsident des niederösterreichischen Landtags, Peter Huber, österreichischer Botschafter in Deutschland, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und Landesrat Martin Eichtinger in Düsseldorf »Natur im Garten« – Das Konzept Erste Möglichkeiten für eine „Naturgartenaktion“ wurden ab 1996 ausgelotet. Das Land Niederösterreich, „die umweltberatung“ und die NÖ Agrarbezirksbehörde erarbeiteten ein Konzept: „unsere Gärten – natürlich lebendig“. Den Durchbruch zur landesweiten Aktion schafften die Genehmigung eines EU-Life-Projektes mit den Inhalten der Na - turgartenaktion und das Engagement des da - maligen nö. Umweltlandesrates Wolfgang Sobotka im Jahr 1999. Zum Einen formierte sich bei der „Umweltberatung Niederösterreich“ unter Führung von Elisabeth Koppensteiner die Arbeitsgrup pe „Garten“. Zum Anderen startete das Pilotprojekt „Naturnahe Grünräume in der Ge meinde Maria Lanzendorf“ – eine ge mein same Initiative von Johanna Leutgöb (Ge meinde Maria Lanzendorf), Peter Santner (Koordinierungsstelle für Umweltschutz beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung) und Christian Steiner (Niederösterreichische Agrarbezirksbehörde). Bei ersten Treffen wurde ein gemeinsames Ar beitsprogramm ausgearbeitet. Das gemeinsame Ziel In diesem Programm einigten sich die drei Träger der Aktion, die Koordinierungsstelle für Umweltschutz, „die umweltberatung“ und die Agrarbezirksbehörde auf ein gemeinsames Ziel: die Bedeutung und die Vorteile einer naturnahen Gestaltung und um - weltschonenden Bewirtschaftung von Gärten und Grünräumen bewußt zu machen, interessierte KundInnen am Telefon und vor Ort zu beraten, Praxisbeispiele mittels Schaugärten und Modellprojekten zu präsentieren und am Gartenmarkt umweltfreundliche Initiativen zu setzen. Das Projekt erhielt einen Na - men: „Unsere Gärten – natürlich lebendig“ und der Igel wurde zum Wappentier. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Es ist soweit! Mit der Genehmigung eines EU-Life Projektes mit den Inhalten der Naturgartenaktion und dem Engagement Sobotkas wurde die Aktion 1999 mit den entsprechenden fi - nanziellen und strukturellen Mitteln des Landes ausgestattet. Der Aktionstitel „Na tur im Garten – gesund halten, was uns gesund hält“ wird gefunden, die Marke kreiert und die grundlegende Struktur des Erfolgskonzeptes geschaffen, die bis heute Gültigkeit hat. Als wichtigste erste Schritte standen fest: Eine Ratgeber-Sammelmappe informierte die ersten Interessierten umfangreich. Ein Gartentelefon für alle Gartenfragen wurde aufgebaut und eine Beratung in den Gärten vor Ort organisiert. Heute Heute ist „Natur im Garten“ ein breites Netzwerk von Partnerbetrieben, Schaugärten und Gartenplanern, die das Bewußtsein für naturnahes Gärtnern einer breiten Bevölkerung vermittelt. In Niederösterreich wurden schon über 15.000 „Natur im Garten“-Plaketten an private HausgartenbesitzerInnen verliehen. Sie werden auch in Deutschland, Schweiz, Südtirol, Tschechien und Slowakei an Naturgärtner vergeben. n https://www.naturimgarten.at/
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