ÖSTERREICH JOURNAL NR. 186 / 01. 07. 2019 Chronik 90 und Co. in den nächsten zehn Jahren die Bestellung wie im Flug liefern werden. Hoher Stellenwert für Electronic Sports 26,9 % der jungen ÖsterreicherInnen definieren „Counterstrike Global Offensive“, „Dota 2“, „FIFA“ oder „League of Legends“ als „echte“ Sportart. 39,4 % sehen intensive Beschäftigung mit eSports nicht als sportliche Betätigung im eigentlichen Sinn an. 29,1 % sind an eSports interessiert: Auch hier zeigen sich Männer (47,7 % sind sehr in - teressiert) als deutlich digitalaffiner. 26,8 % haben eSports-Turniere schon auf Streaming - plattformen wie Twitch verfolgt, 10,4 % im Fernsehen. eSports wird jedoch eine wesentliche Be - deutung zugemessen: 78,1 % denken, daß digitale Sportarten Menschen auf der ganzen Welt verbinden und 67,9 % sind überzeugt, daß sie wichtige Fähigkeiten wie Konzentration oder Reaktionsgeschwindigkeit positiv beeinflussen. Knapp 60 % schreiben ihnen auch eine bessere Teamfähigkeit zu. Der durchschnittliche österreichische eSportler verbringt täglich 1,2 Stunden mit seiner digitalen Sportart. Digitale Schattenseiten 13 % der jungen ÖsterreicherInnen waren bereits selbst Opfer von Online-Mobbing. 36,2 % waren mit dem Thema bereits im persönlichen Umfeld konfrontiert. 70,5 % der Betroffenen ist das Online-Mobbing nahe gegangen und hat sie betroffen gemacht. 52,7 % haben die Beiträge beim jeweiligen Plattformanbieter – überwiegend juristisch unregulierte Digitalgiganten aus den Verei - nigten Staaten – gemeldet. Jeweils knapp 20 % haben die verursachende Person entwe - der digital oder persönlich zur Rede gestellt. 15,9 % haben sich an eine Vertrauensperson gewandt. 12,4 % erachten Online-Mobbing als noch verletzender als persönliche Untergriffigkeiten. 75,9 % sehen keinen Unterschied, ob sie im realen oder digitalen Um - feld attackiert werden. 86 % halten Online- Mobber für bemitleidenswert und denken, daß sie sich durch ihre digitalen Attacken selbst größer machen. 27,7 % denken, daß man Haßpostings nicht ernstnehmen soll te. 21,1 % sind so abgebrüht, daß sie Online- Mobbing als Alltagsrealität wahrnehmen. Schönheitsideale sind nicht ideal 72,4 % der jungen Menschen würden ihren Körper gerne nach einem Idealbild formen und 64,2 % wünschen sich, daß ihr Aussehen auf andere positiv wirkt. 52,6 % fühlen sich unwohl, wenn sie sich subjektiv ge - sehen nicht attraktiv fühlen. Digitale Vorbilder wie Influencer und Blogger haben je - doch nur einen sehr geringen Einfluß: Nur 3,8 % der jungen Österreicher nehmen sie zum Vorbild. Immerhin ist der perfekte Partner (89,3 %) für die 14- bis 29jährigen noch wichtiger als der perfekte Job (83,8 %). Knapp die Hälfte der jungen Erwachsenen (47,4 %) kann sich kosmetische Zahnbehandlungen, Laserbehandlungen (31,6 %) oder eine Fettabsaugung (16,2 %) vorstellen. Ein Drittel der Befragten lehnt kosmetische Eingriffe zur Gänze ab. 21,9 % waren schon selbst eine Zielscheibe von Body Shaming. Frauen (26,7 %) sind von Diskriminierung aufgrund ihrer Äußerlichkeit stärker betroffen als Männer (17,3 %). Fast die Hälfte (49,1 %) haben solche Diskriminierungen schon im persönli - chen Umfeld erfahren müssen. Daher ist es nicht verwunderlich, daß 80,9 % der Befragten die „Body Positivity Bewegung“ für wich - tig erachten. Hier ist die Zustimmung bei Frauen mit 91,4 % besonders stark ausgeprägt. Bewußter Umgang mit den Ressourcen Die Generation der 14- bis 29jährigen sucht einen bewußten Umgang mit der Um - welt und achtet auf einen ökologisch nachhaltigen Lebensstil. 6,5 % setzen dafür auf »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 186 / 01. 07. 2019 Chronik 91 vegetarische Ernährung und 2,6 % auf ein veganes Leben. 66,8 % halten vegetarische Ernährung für gesund und ein Viertel (24,8 %) spricht dieses Urteil auch über einen veganen Lebensstil aus. Die überwiegende Mehrheit (79,5 %) glaubt, daß vegetarische Ernährung umweltfreundlicher sei. Über zwei Drittel (67,8 %) denken dies auch über Veganismus. 78,4 % sind der Überzeugung, daß vegetarische Ernährung ein langfristiger Trend und kein „Hype“ ist. Bei Ve - ganismus sind nur 44,3 % der Befragten dieser Überzeugung. Beim Einkauf von Lebensmitteln achten nur 17 % auf den „Nutri-Score“ (Anm.: N ähr - wertangabe auf dem Lebensmittel-Etikett). Zwei Drittel (66,1 %) der jungen Menschen ist dieser bisher noch nie aufgefallen. Mehr als die Hälfte (51,7 %) versucht jedoch, Plastikverpackungen weitestgehend zu vermeiden. Etwas stärker ausgeprägt ist das Um - weltbewußtsein in dieser Hinsicht bei Frauen (57,5 %). Das Plastiksackerl ist auf jeden Fall Teil der Vergangenheit: 94 % der jungen Menschen transportieren ihre Einkäufe zu - meist in mitgebrachten Taschen, Sackerln oder Rucksäcken. Ähnlich viele (91,1 %) sprechen sich auch für ein Verbot von Plastiksakkerln aus. Dieses hat die Verwaltungsregierung auf Initiative von Ex-Umweltministerin Elisabeth Köstinger im Nationalrat durchgesetzt. 88,2 % unterstützen ein generelles Verbot von Plastikverpackungen. Ähnlich viele junge Menschen (83,6 %) können sich auch ein Verbot von Einweg-Plastikverpackungen vorstellen. Echten Pelz tragen nur 2,9 % der jungen Menschen. 59,2 % sprechen sich deutlich da - gegen aus. 71 % befürworten ein Verkaufsverbot für echten Pelz. Nur 11,5 % sind klar gegen dieses Verbot. Impfpflicht: Gesunder Menschenverstand 38,4 % sind für eine generelle Impfpflicht. Weitere 46,3 % stimmen dieser für gefährliche Krankheiten zu. Nur 15,3 % verwehren sich der gesetzlichen Verpflichtung zur Gesundheitsvorsorge. Noch stärker ist das Bewußtsein, wenn es um die eigenen Kinder geht: 93,8 % würden ihren Nachwuchs präventiv impfen lassen. Dagegen spricht sich nur ein verschwindender Prozentsatz von 6,2 % der Befragten aus. Smarter Umgang mit dem Smartphone 73,7 % der 14- bis 29jährigen sehen ihr Smartphone als normalen Gebrauchsgegenstand. Bedenklich ist, daß ein Zehntel (9,4 %) es als „Freund“ bezeichnet und 7,6 % es schon als eigenen Körperteil betrachten. Durchwegs kritisch ist die Einstellung zur Nutzung des digitalen Dauerbegleiters: 78,4 % sagen, daß ihre Freunde zu viel Zeit mit dem mobilen Device verbringen und 72,2 % sind sich bewußt, daß sie selbst zu viel Zeit in gebückter Haltung über dem Smartphone investieren. Nur 24,2 % kritisieren dies an ihren Eltern. 74,3 % wünschen sich zumindest manchmal eine Auszeit vom digitalen Webgebleiter und können sich „Digital Detox“ vorstellen. Dem steht ein Viertel (25,7 %) der Befragten gegenüber, für das ein Handyverzicht unvorstellbar wäre. Jeder Fünfte (21,6 %) hat sich bereits eine digitale Auszeit gegönnt und fast die Hälfte (48,1 %) hat dies demnächst vor. Ein knappes Drittel (30,2 %) kann sich einen Handyverzicht allerdings nicht vorstellen. Ein handyloser Tag löst bei 30,8 % der jungen Menschen Unruhe aus, ein Viertel (25,2 %) fühlt sich ohne Smartphone gelangweilt und für ein weiteres Viertel bedeutet die Abstinenz vom Handy pure Entspannung. Bewegtbild bewegt die jungen ÖsterreicherInnen Wenn sich die jungen ÖsterreicherInnen für einen Content-Kanal entscheiden müssten, würde mehr als die Hälfte (54,8 %) auf »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 186 • 1. Juli 2019 Das
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