ÖSTERREICH JOURNAL NR. 184 / 06. 05. 2019 Österreich, Europa und die Welt »Kleiner Bruder« des Lindwurms steht nun in Dachau 36 Seit 45 Jahren verbindet die Kärntens Klagenfurt und die Kreisstadt Dachau eine aktive, gelebte Städtepartnerschaft. Nun wurde das Jubiläum gefeiert. Foto: StadtPresse / Wedenig Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann, Vizebürgermeister Wolfgang Germ, Stadtrat Markus Geiger und Stadtrat Frank Frey feierten mit BürgerInnen und Musik der Klagenfurter und Dachauer Stadtkapellen das Jubiläum in Dachau. Auf die Frage, ob Städtepartnerschaften heute noch zeitgemäß sind, kann ich aus voller Überzeugung sagen: städtepartner - schaftliche Aktivitäten stellen nicht nur eine Bereicherung für alle Beteiligten dar, sie sind eine wichtige Basis für ein friedliches Miteinander, für die gegenseitige Verständigung und für den Abbau von Vorurteilen. Das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je“ – mit diesen Worten unterstrich Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise am 7. April beim Festakt in Dachau die große Bedeutung von städtepartnerschaftlichen Verbindungen. Als sichtbares Zeichen der 45 Jahre dauernden Freundschaft der beiden Städte wurde auf dem Klagenfurter Platz eine Miniatur des Klagen - furter Lindwurms aufgestellt, was den Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann mit Freude und Stolz erfüllte: „Mögen hier auch in Zukunft die Menschen aus unseren beiden Städten gemeinsam feiern, sich be - gegnen und diese großartige Städtepartnerschaft weiter vertiefen und mit Leben erfüllen“. Im Anschluß an die Enthüllung des Lindwurms trug sich die Bürgermeisterin im Beisein von Vizebürgermeister Wolfgang Germ, Stadtrat Markus Geiger und Stadtrat Frank Frey in das Goldene Buch der Kreisstadt Dachau ein. Umrahmt wurde der Festakt von der Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt, die heuer ihr 100jähriges Vereinsjubiläum feiert. Mathiaschitz und Hartmann zeigten sich erfreut über die jahrzehntelange Verbindung der beiden Städte: „Das Schöne an dieser Städtepartnerschaft war und ist: Von Anfang an entwickelten sich sofort zahlreiche Kontakte und Freundschaften zwischen Vereinen, Austauschprogramme wurden umgesetzt und Veranstaltungen ins Leben gerufen: im Brauchtum, in der Kultur, im Sport, zwischen Rathausmitarbeitern und in vielen Be - reichen, in den letzten Jahren auch verstärkt in der Erinnerungsarbeit“, so Hartmann. Klagenfurt und Dachau haben in den letzten 45 Jahren bewiesen, daß gelebte Städtepartnerschaft ein ausgesprochen bewährtes Werkzeug für die Aufarbeitung der Vergangenheit und für echte Freundschaft und ge - genseitigen Respekt ist. Die Stadt Dachau hatte jahrzehntelang große Identifikationspro bleme mit ihrem ungewollten KZ-Erbe. Auch die Stadt Klagenfurt war durch die in der Nazi-Zeit errichteten Außenlager des KZ-Mauthausen historisch belastet. „Aus der Geschichte lernen, sich der Aufarbeitung der grauenhaften Vergangenheit der Nazi-Zeit wid men, durch gemeinsame Manifestationen bei Gedenkveranstaltungen, bei Begegnungen mit Überlebenden und Zeitzeugen, bei Holocaust-Gedenktagen, bei Stolpersteinen, »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at bei Jugendbegegnungen alle Formen von In - toleranz in unserer Gesellschaft entgegentreten – das ist und bleibt unsere Aufgabe“, betonte Mathiaschitz. Dachau ist Kreisstadt, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Dachauer Landes. Von der bayrischen Hauptstadt Mün - chen ist es nur wenige Kilometer entfernt. Dachau liegt direkt an der Amper, die südlich der Altstadt vorbei fließt. Das Stadtgebiet umfaßt rund 135 Quadratkilometer, an die 48.000 BürgerInnen leben hier. Ab Mitte des 19. bis zu den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts war Dachau bedeutende Künstlerstadt und wurde oft in einem Atemzug mit den Worpswede und Barbizon genannt. Un - trennbar mit der Stadtgeschichte verbunden sind bekannte Künstlernamen wie Carl Spitzweg, Max Liebermann, Lovis Corinth oder Adolf Hölzel. Mit dem Ersten Weltkrieg verarmte die Stadt und bald kamen noch schlimmere Zeiten. 1933 errichteten die Na - tionalsozialisten hier das erste Konzentrationslager, heute ist es Gedenk- und Mahnstätte sowie Erinnerungsort. Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht mit aktiver Er - innerungsarbeit dem Vergessen entgegenzuwirken. n http://www.klagenfurt.at/ https://www.dachau.de/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 184 / 06. 05. 2019 Österreich, Europa und die Welt Ökologische Visitenkarte aus Niederösterreich in Brüssel 37 Über 49 Millionen Europäer leben in »Natur im Garten«-Regionen. Niederösterreich ist Vorreiter beim ökologischen Gärtnern. Für die Stärkung der Positionierung von Niederösterreich als ökologisches Gar - tenland Nummer eins in Europa wurde in der Ständigen Vertretung Österreichs in Brüssel ein bepflanztes Hochbeet realisiert. „Mit die - ser Maßnahme, die quasi eine ökologische Visitenkarte in Brüssel ist, wollen wir die blau-gelbe ,Natur im Garten‘ Idee noch stärker in Europa positionieren sowie gezielt auf unsere Naturjuwele und unsere Jahrhunderte lange Gartenkultur hinweisen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Niederösterreich ist immer einen Besuch wert, wie die über drei Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt in den niederösterreichischen Schaugärten beweisen“, betonte die Landeshauptfrau. „Unser Igel ist Europäer geworden“, sagte Landesrat Martin Eichtinger stolz. „Die Idee der ökologischen Gartenpflege hat Eu - ropa erobert. Über 49 Millionen Menschen in Regionen von sechs Nationen können ihren Garten nach unseren Kriterien zertifizieren lassen. Die Idee der ökologischen Gartenpflege ist es wert, daß sie in ganz Europa aktiv verfolgt und gelebt wird – für die Zu - kunft unserer Kinder und unserer Umwelt“, so Eichtinger. „Wir bedanken uns sehr herzlich beim Land Niederösterreich, daß die Ständige Ver - tretung Österreichs in Brüssel für ,Natur im Garten‘ ausgewählt wurde. Unser rot-weißrotes Team bekommt damit im Büro einen ökologischen Garten mitten in Brüssel. Der Garten wird unseren oft grauen Arbeitsalltag bunter machen und wir werden ihn als Quelle und Ansporn für positive und nachhaltige Ideen nutzen“, so Botschafter Nikolaus Marschik. Foto: NLK / Filzwieser Natur im Garten-Igel in Brüssel gelandet: Landesrat Martin Eichtinger, Botschafter Nikolaus Marschik und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Die Aktion „Natur im Garten" Erste Schritte zu einer Naturgarteninitiative in Niederösterreich wurden 1996 getan, als ein Arbeitsprogramm ausgearbeitet wur - de, in dem sich sich die drei Träger der Ak - tion, die Koordinierungsstelle für Umweltschutz, „die umweltberatung“ und die Agrarbezirksbehörde auf ein gemeinsames Ziel ei - nigten: Bedeutung und Vorteile einer naturnahen Gestaltung und umweltschonenden Be - wirtschaftung von Gärten und Grünräumen bewußt zu machen, interessierte KundInnen am Telefon und vor Ort zu beraten, Praxisbeispiele mittels Schaugärten und Modellprojekten zu präsentieren und am Gartenmarkt umweltfreundliche Initiativen zu setzen. Das Projekt erhielt einen Namen: „Un - sere Gärten – natürlich lebendig“ und der Igel wurde zum Wappentier. Gestartet wurde die neue Gartenbewegung erst 1999: Mit der Genehmigung eines EU-Life Projektes mit den Inhalten der Na - turgartenaktion und dem Engagement des da - maligen Umweltlandesrats Wolfgang Sobotka wurde die Aktion mit den entsprechenden »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at finanziellen und strukturellen Mitteln des Landes ausgestattet. Der Aktionstitel „Natur im Garten – gesund halten, was uns gesund hält“ wurde gefunden, die Marke kreiert und die grundlegende Struktur des Erfolgskonzeptes geschaffen, die bis heute Gültigkeit hat. Als wichtigste erste Schritte standen fest: Eine Ratgeber-Sammelmappe informierte die ersten Interessierten umfangreich. Ein Gartentelefon für alle Gartenfragen wurde aufgebaut und eine Beratung in den Gärten vor Ort organisiert. Heute ist „Natur im Garten“ ein breites Netzwerk von Partnerbetrieben, Schaugärten und Gartenplanern, die das Bewußtsein für naturnahes Gärtnern einer breiten Bevölkerung vermittelt. In Niederösterreich wurden schon über 15.000 „Natur im Garten“-Plaketten an private HausgartenbesitzerInnen ver liehen. Diese Plaketten werden auch in Deutschland, Südtirol, Tschechien, in der Schweiz und in der und Slowakei an NaturgärtnerInnen ver geben. n http://www.noel.gv.at https://www.naturimgarten.at/
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