ÖSTERREICH JOURNAL NR. 184 / 06. 05. 2019 Österreich, Europa und die Welt 34 seine 2004 in die EU aufgenommenen Nachbarländer durch die gemeinsame Mitgliedschaft in der Union näher zusammengerückt sind. Ein Fünftel kann sich dieser Meinung nicht anschließen, ebenso hoch ist die Zahl je ner, die zu dieser Frage keine Einschätzung wagen (21 % „weiß nicht/Keine Angabe“). „Die EU-Erweiterung hat dazu beigetragen, daß die Nachbarländer einander näher gerückt sind. Ein Beweis für das verbindende Potential, das der EU von so manchem Skeptiker gerne abgesprochen wird. Für die Zukunft heißt es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, auch auf Ebene der Regionen, noch zu verstärken.“ Am 1. Mai 2011 öffnete sich der österreichische Arbeitsmarkt für tschechische, slowa - kische, ungarische und slowenische ArbeitnehmerInnen. Zeigten sich die ÖsterreicherInnen fünf Jahre nach diesem Datum einigermaßen skeptisch, so hat sich das Meinungsbild seither durchaus verbessert. Im April 2016 gaben 16 % der Befragten an, daß die Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes „eher positive Auswirkungen“ mit sich gebracht hätte. Im April 2019 hat sich diese Zahl auf 32 % verdoppelt. Hatten vor drei Jahren noch 43 % die negativen Folgen überwiegen gesehen, so sind es heute 27 %. Kaum geändert dagegen hat sich die Zahl jener, die die Folgen der Öffnung des österreichischen Arbeitsmarkts eher neutral sehen und „keine wesentlichen Auswirkungen“ er - kennen können (2016: 29 % | 2019: 26 %). Da mals wie heute kann etwas mehr als ein Zehntel der Befragten zu diesem Punkt nicht Stellung beziehen (2016: 12 % | 2019: 15 %). „Acht Jahre nach der Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes für ArbeitnehmerInnen aus den Nachbarstaaten hat sich das Mei nungsbild in Österreich leicht zum Positiven gewandelt. Die Wirtschaftslage stellt sich freundlicher dar als zum Zeitpunkt der letzten Umfrage vor drei Jahren. Ebenso hat sich die EU-Stimmung seither – 2016 stand die politische Debatte ganz im Zeichen der Migrationsherausforderung – deutlich verbessert. Der Anstieg des Arbeitskräftepotentials aus den Nachbarländern war gerade im ersten Jahr nach Beginn der Arbeitnehmerfreizügigkeit besonders hoch, flachte dann aber wieder ab. Ob sich diese Entwicklung fortsetzen wird, ist unsicher, schließlich ha - ben einige der 2004 beigetretenen Länder selbst mit Arbeitskräftemangel zu kämpfen. Die Etablierung einer neuen Europäischen Arbeitsbehörde könnte jedenfalls dazu beitragen, Lohn- und Sozialdumping effizienter zu bekämpfen.“ Künftigen Erweiterungen der EU stehen die ÖsterreicherInnen weiterhin skeptisch gegenüber. 69 % halten diese für „weniger“ (37 %) oder „gar nicht“ (32 %) wichtig, wenn sie an die Zukunft der Europäischen Union denken. Lediglich ein Fünftel (22 %) bewertet eine Aufnahme weiterer Mitgliedstaaten in diesem Zusammenhang als „sehr“ (3 %) bzw. „eher“ wichtig (19 %). Das Meinungsbild in dieser Frage hat sich im Verlauf der letzten sechs Jahre – wie vier Vergleichsumfragen seit 2013 zeigen – kaum geändert. Für deutlich dringender wird hingegen eine Vertiefung der Zusammenarbeit der Mit gliedsstaaten gehalten. Insgesamt 76 % bezeichnen eine solche als „sehr“ (33 %) bzw. „eher“ wichtig (43 %), wenn es um die Zukunft der EU geht. 17 % messen dem „we - niger“ (11 %) bzw. „gar keine“ (6 %) Wichtigkeit zu. Auch hier zeigen sich im Zeitverlauf keine relevanten Unterschiede im Meinungsbild der Befragten. „Für die Europäische Union ist es hoch an der Zeit, sich – spätestens nach der Neuaufstellung der EU-Institutionen im Herbst – den eigentlichen Zukunftsfragen zu widmen und dabei eine einheitliche Linie zu finden. Obwohl die Aufnahme neuer Mitglieder in die Union aktuell nicht am Radar der ÖsterreicherInnen aufscheint, sollte die EU dennoch danach streben, die Länder Südosteu - ropas noch stärker zu unterstützen und Entwicklungen im Bereich der Demokratie und Rechtstaatlichkeit genau beobachten“, be - tont Schmidt. n http://www.oegfe.at Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) vom 4. bis 11. April 2019 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt (Tel SWS 281). Befragt wurden österreichweit 525 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bil dung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 %. Differenz auf 100 % aufgrund gerundeter Werte bzw. „weiß nicht/Keine Angabe“. Vergleichsumfragen 2010 bis 2016: SWS. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 184 / 06. 05. 2019 Österreich, Europa und die Welt 25 Jahre NP Neusiedler See- Seewinkel / Fertö-Hanság 35 Eisenkopf: »Vorbild für grenzüberschreitende Zusammenarbeit« Foto: Bgld. Landesmedienservice v.l.: Maria Patek und Viktoria Hasler, BM für Nachhaltigkeit und Tourismus Natur- und Umweltschutz, Landesrätin Astrid Eisenkopf, die Nationalpark-Direktoren Johannes Ehrenfeldner und Kulcsárné Roth Matthaea und der zweite Landtagspräsident Rudolf Strommer Vor 25 Jahren, am 24. April 1994, wurde der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel / Fertö-Hansag mit einer Feier an der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze of - fiziell eröffnet. Im Rahmen eines Festes wurde am 2. Mai das Jubiläum im Umweltbildungszentrum von Fertöujlak (Mexikopuszta) im Beisein von Natur- und Umweltschutzlandesräten Astrid Eisenkopf, Minister Nagy István, Maria Patek, Leiterin der Sektion III - Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in Vertretung von Bun - desministerin Elisabeth Köstinger, und den Nationalpark Direktoren Johannes Ehrenfeldner (Burgenland) und Kulcsárné Roth Matthaea (Ungarn) begangen. Das insgesamt mittlerweile rund 300 km² große Schutzgebiet, davon rund 90 km² auf burgenländischer Seite, ist nicht nur der erste grenzüberschreitende Nationalpark Österreichs, sondern auch der erste, der von der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) international anerkannt wurde. Auf burgenländischer Seite haben sieben Ge meinden Anteil am Nationalpark: Andau, Apetlon, Illmitz, Neusiedl/See, Podersdorf, Tadten und Weiden/See. Die Gründung des gemeinsamen Nationalparks löste zahlreiche weitere grenzüberschreitende Naturschutzinitiativen wie die Gründung gemeinsamer Naturparks und andere Naturschutzaktivitäten aus. Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel sei ein Erfolgsmodell und „ein Vorbild dafür, wie gut grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktionieren kann“, so Eisenkopf. Der Nationalpark trage viel zum Erhalt der Artenvielfalt bei. „Ich sehe es auch als Verpflichtung, die Natur, so wie wir sie übernommen haben noch in einem besseren Zustand weiterzugeben.“ Eisenkopf er - innerte auch daran, daß die Errichtung des Nationalparks ohne finanzielle Unterstützung der Europäischen Union kaum möglich gewesen wäre. http://www.burgenland.at http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/ Foto: Österreich Werbung / Dietmar Denger Steppenrinder im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel / Fertö-Hanság »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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